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Quinn und Piper sind Zwillinge, doch sie sind sich noch nie begegnet. Erst als ihre Mutter bei einem tragischen Unfall stirbt, treffen sich die Schwestern auf der Beerdigung. Piper ist begeistert und fasziniert. Für sie ist Quinn der Schlüssel zu einem uralten Familiengeheimnis. Doch Quinn ist voller Misstrauen. Warum wurde sie ihr Leben lang von ihrer Schwester ferngehalten? Schlummert in ihr tatsächlich eine dunkle Seite, vor der sie ihre Mutter und Großmutter immer gewarnt haben? Ist sie eine Gefahr für Piper? Während Quinn ihre Vergangenheit hinter sich lassen will, vergräbt sich Piper immer tiefer in die Mythen und Prophezeiungen, die sich um ihre Familie ranken – und tritt damit ein Inferno los.

 

Book of Lies 

Originaltitel: Book of Lies
Autor: Teri Terry
Übersetzer: Petra Knese
Verlag: Coppenrath
Erschienen: Juli 2016
ISBN: 978-3649667520
Seitenzahl: 400 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Der ausführlichen Verlagszusammenfassung brauche ich nichts mehr hinzufügen, denn sie gewährt einen sehr guten Einblick in die Geschichte von „Book of Lies“. Nachdem Teri Terry bisher mit Dystopien überzeugte, wagt sie sich diesmal an eine Gegenwartsgeschichte, die einen geschickt verwobenen Fantasy-Anteil enthält. Dabei hat sie einen mystischen Ansatz gewählt, den ich so bisher noch nirgendwo gelesen habe und mischt ihn geschickt mit Thriller-Elementen. Das Ergebnis ist schließlich ein spannendes Jugendbuch für alle Mystery-Thriller-Fans.


Stil und Sprache
Teri Terry lässt die Schwestern Piper und Quinn ihre Geschichte abwechselnd in der ersten Person erzählen und schafft so von der ersten Seite an eine emotionale Nähe zwischen Leser und den Protagonistinnen. Die Handlung steigt dabei direkt an einer emotional schwierigen Stelle ein – die Schwestern haben ihre Mutter verloren und treffen sich bei der Beerdigung erstmals. Der Einstieg ist entsprechend fesselnd und die Spannung entsteht vor allem durch die Frage, wie die Schwestern wohl aufeinander reagieren und was hinter der Trennung steckt. Nachdem der erste Reiz des Neuen jedoch verflogen ist, flacht die Spannung leider wieder ein bisschen ab. Zwar kocht die Stimmung zwischen Piper und Quinn immer mehr hoch, aber man hat trotzdem das Gefühl, dass die Handlung auf der Stelle tritt. Das ändert sich erst wieder, als die beiden zusammen mit Pipers Freund zu einer Reise aufbrechen und die Fähigkeiten ihrer Ahnen erforschen. Dann zieht die Spannung spürbar an und steigert sich bis zu einem eindrucksvollen Finale. Dieses kommt nicht ganz unerwartet, bietet aber doch die eine oder andere Überraschung. Ein Prolog rundet die Geschichte schließlich passend ab.

Durch den schönen Schreibstil von Teri Terry liest sich auch der eher spannungsarme Zwischenteil angenehm und zügig, aber erst in den eindrucksvollen Schlussszenen zeigt die Autorin, was sie wirklich kann. Die eindringlichen Beschreibungen im Moor, der Kontrast in der Wahrnehmung der beiden Schwestern und vor allem auch das große Finale sind einfach großartig gelungen und sorgen beim Lesen für Gänsehaut.


Figuren
Die Schwestern Quinn und Piper könnten kaum unterschiedlicher sein. Während die eine in einer behüteten, reichen Umgebung aufgewachsen ist und von klein auf gewohnt ist, alles zu kriegen, was sie will, lebte die andere bisher entbehrungsreich und mit dem festen Wissen, eher eine Last beziehungsweise ein Risiko zu sein. Entsprechend treffen Welten aufeinander, als die beiden Schwestern sich erstmalig begegnen. Dadurch, dass die beiden anfangs viel voreinander verbergen, erfährt man auch als Leser erst nach und nach, wie ihre Vorgeschichte aussah und was ihre besondere Fähigkeit ausmacht. Zwischendurch wechseln die Sympathien für die Schwester sich immer mal wieder ab, aber circa ab der Hälfte hatte ich eine klare Favoritin und eine Vorahnung, in welche Richtung sich der Konflikt zwischen ihnen entwickeln wird.

Bei zwei so starken Protagonistinnen werden die Nebencharaktere erwartungsgemäß eher zurückhaltend gestaltet. Größtenteils hat Teri Terry da genau das richtige Maß gefunden, sodass zum Beispiel Pipers Freund und Quinns Großmutter interessant und vielschichtig wirken, ohne zu viel Raum in der Handlung einzunehmen. Nur bei der Mutter der beiden Schwestern hätte ich mir mehr Hintergrundinformationen gewünscht. Sie greift zwar nicht aktiv in die Handlung ein, aber mir kam ihre Motivation zu kurz, zumal sie einige sehr fragwürdige Entscheidungen getroffen hat.


Aufmachung des Buches
Obwohl ich eigentlich kein Fan von Gesichtern auf Jugendbuch-Covern bin, gefällt mir das Motiv von „Book of Lies“ ausgesprochen gut. Zum einen passen die dargestellten Zwillinge zur Beschreibung der beiden Protagonistinnen. Zum anderen ist das Bild durch die rote Farbe ein Eyecatcher und zugleich erzeugt der Gesichtsausdruck der Mädchen die richtige Stimmung. Auch abgesehen vom Cover ist die Aufmachung so hochwertig, wie man es vom Coppenrath Verlag gewohnt ist. Lediglich der silbern glitzernde Buchrücken stört mich ein wenig. Aufmerksamkeit erzeugt er zwar bestimmt, aber meinen Geschmack trifft er nicht.


Fazit
Für alle Mystery-Thriller-Fans ist „Book of Lies“ trotz kleinerer Schwächen absolut zu empfehlen. Teri Terry ist ein einzigartiger, spannender Jugendroman gelungen, der mit einem fulminanten Finale und einem großartigen Schreibstil überzeugt.


4 Sterne


Hinweise
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