Mindestens einmal im Monat lockt das Buchhaus Wittwer am Stuttgarter Schlossplatz jede Menge bücherbegeisterte Leser in ihre Jugendbuchabteilung, denn hier findet freitags ab 18 Uhr eine kostenfreie Lesung und Signierstunde statt. Von Fantasy-Größen bis zu Thriller-Autoren waren schon alle möglichen interessanten Schriftsteller dabei und am 17. Juni 2016 hatte die Buchhandlung Julie Leuze eingeladen. Die junge Autorin hatte ihr kurz zuvor erschienenes Jugendbuch „Herzmuschelsommer“ mitgebracht und so ein bisschen Sommervorfreude in den ja eher stürmischen Juni gebracht.
Pünktlich um 18 Uhr begrüßte Doreen Klotz für das Buchhaus Wittwer Gäste und Autorin und übergab dann letzterer auch direkt das Mikrofon. Julie Leuze begrüßte uns ebenfalls, entschuldigte sich schon im Vorfeld für ihre leicht angeschlagene Stimme und legte die dafür benötigten Bonbons bereit. Ohne weitere Vorrede ging es dann los und wir tauchten direkt in die Geschichte ein. In „Herzmuschelsommer“ geht es um Kim, die nicht nur die Trennung ihrer Eltern verkraften muss, sondern auch erfährt, dass diese eigentlich gar nicht ihre Eltern sind. Sie wurde im Krankenhaus verwechselt und eigentlich gehört sie zu einem mittlerweile in Frankreich lebenden Paar. Bedingt durch Streit mit ihrer Mutter und einigen sonstigen Problemen beschließt Kim daraufhin, die Ferien zu nutzen, um ihre leiblichen Eltern zu besuchen.
Sowohl in das Gefühlschaos kurz nach der schockierenden Neuigkeit als auch in die Ankunftsszene in Frankreich konnten wir bei der Lesung reinhören. Trotz der angekündigten Probleme mit der Stimme hatte Julie Leuze eine sehr angenehme Vorlese-Art und man konnte mit ihr problemlos in die Geschichte eintauchen. Ein wenig rausgerissen wurden wir zwischendurch nur durch einige Technikprobleme. Das Mikrofon ging einfach aus und auch ein Akkuwechsel brachte erstmal nichts. Nach ein paar Minuten Verzögerung, die die Autorin gekonnt nutzte, um gleich ein paar Fragen zu beantworten und die Atmosphäre ein bisschen aufzulockern, wurden dann die Akkus der Lautsprecher als Urheber des Problems identifiziert und eine schnell gelegte Stromversorgung später konnte die Lesung weitergehen. Den Abschluss bildeten drei Szenen, die Kims erste Begegnungen mit einem jugendlichen Einheimischen schilderten – denn in einem Roman, der „Herzmuschelsommer“ heißt, geht es natürlich nicht nur um Familienprobleme, sondern auch - und sogar vorrangig - um die sommerliche Ferienliebe.
Zum Abschluss der unterhaltsamen Veranstaltung konnten wir noch weitere Fragen stellen oder uns das Buch direkt von Julie Leuze signieren lassen. Damit ging ein weiterer schöner Leseabend zu Ende und ich freue mich schon sehr auf die nächsten Lesungen in der Buchhandlung Wittwer – für den Herbst sind schon einige großartige Autoren angekündigt.