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Das TIME Magazine zählt Marie Kondo zu den 100 einflussreichsten Menschen auf der Welt!

Vereinfachen Sie Ihr Leben! Kaum jemandem macht es Spaß, aufzuräumen und sich von Dingen zu trennen. Die meisten von uns haben einfach nie gelernt, wirklich Ordnung zu halten. Denn auch beim Aufräumen gibt es den berühmten Jo-Jo-Effekt. Doch mit Marie Kondos bahnbrechender Methode, die auf wenigen simplen Grundsätzen beruht und dabei höchst effektiv ist, wird die Beschäftigung mit dem Gerümpel des Alltags schon mal zu einem Fest. Und die Auswirkungen, die «Magic Cleaning» tatsächlich auf unser Denken und unsere Persönlichkeit hat, sind noch viel erstaunlicher. Der Generalangriff auf das alltägliche Chaos macht uns zu selbstbewussten, zufriedenen, ausgeglichenen Menschen.

 

Magic Cleaning 

Originaltitel: Jinsei ga Tokimeku Katazuke no Mahō
Autor: Marie Kondo
Übersetzer: Monika Lubitz
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Erschienen: März 2013
ISBN: 978-3499624810
Seitenzahl: 224 Seiten

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Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Sowohl Titel als auch Klappentext von „Magic Cleaning – Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert“ versprechen viel. Mit einer einfachen, schnellen Methode soll das leidige Thema Aufräumen für immer vom Tisch sein und man kann aufräumfrei in eine glückliche Zukunft gehen. Marie Kondo verspricht, dass ihre Methode für jeden machbar ist, innerhalb von maximal einem halben Jahr umgesetzt ist und bisher keiner ihrer Klienten einen Unordnungs-Rückfall hatte. Meine Erwartungen an das kleine Büchlein waren also hoch, zumal die bisherigen Erfahrungsberichte auch nach wahren Wundern klangen und die Verkäuferin der Buchhandlung geradezu euphorisch beim Verkauf war. Tatsächlich ist die sogenannte KonMari-Methode in wenigen Schritten erklärt und sehr einfach umzusetzen. Sie baut darauf auf, dass man – entgegen vieler anderer Aufräummethoden – nicht die Sachen raussucht, die man nicht mehr haben will, sondern die auswählt, die einem Freude machen und die man behalten will. Dadurch fällt die Entscheidung insbesondere bei Kleidungsstücken sehr leicht und tatsächlich kann man den Krempel zu Hause in kürzester Zeit reduzieren. Auch der zweite Schritt der Methode – die Festlegung eines festen Platzes für jeden Gegenstand – ist gut umsetzbar. Soweit hält das Buch also, was im Vorfeld besprochen wurde. Ob man tatsächlich nie wieder rückfällig wird, wage ich einfach mal ganz pessimistisch zu bezweifeln, aber für eine erste große Aufräumaktion scheint die Vorgehensweise tatsächlich bestens geeignet. Zusätzlich schildert Marie Kondo die Erfolge ihrer Methode derart enthusiastisch, dass man tatsächlich Lust bekommt, sofort anzufangen. Das zu den positiven Punkten des Buches, die durchaus zum Ruf der Methode passen.

Was all die begeisterten Rezensionen ein wenig unter den Tisch fallen lassen, ist dass Marie Kondo einen recht anstrengenden Erzählstil hat und sich auch recht häufig wiederholt. Insbesondere der Anfang des Buches wirkt wie eine ewige Beweihräucherung der großartigen Methode. Auch der kulturelle Unterschied ist für deutsche Leser sehr deutlich und unter Umständen störend. Dieser Unterschied ist wohl auch der Grund, warum das Buch bei uns im Land nicht in der Ratgeber-, sondern in der Esoterikabteilung zu finden ist. Marie Kondo dankt ihren Gegenständen für die geleistete Arbeit, lädt beim Aufräumen durch Handauflegen die Energie von zum Beispiel Büchern auf und orientiert viele ihrer Aufräumempfehlungen am Feng Shui. Sicher muss jeder Leser für sich entscheiden, ob er sich an solchen Dingen stört oder ob er sie mal ausprobieren will, aber ein wenig offen sollte man dafür sein, sonst wird man beim Lesen sicher über solche Bemerkungen stolpern.

Auch die Schilderungen von Marie Kondos eigenen Erfahrungen mit dem Aufräumen sorgen vielleicht für Irritationen. Sie scheint schon seit frühster Kindheit fasziniert von dem Thema zu sein und der Aufräumwahn nahm stellenweise durchaus krankhafte Züge an. Da sie jedoch recht deutlich macht, dass sie damit eher die Ausnahme ist und auch klar hervorhebt, dass sowas für ihre jetzige Methode nicht nötig ist, hat es mich nicht weiter gestört. Identifizieren kann ich mich mit ihr so zwar nicht, aber sie schildert viele Fallbeispiele aus ihren Beratungsstunden, sodass man genug Identifikationspotential hat.

Grundsätzlich richtet die Autorin sich in ihrem Buch an alle Leserinnen und Leser unabhängig von Geschlecht, Alter und Ordnungsvorlieben. Allerdings entsteht schon der Eindruck, dass sie das Aufräumen eher als Frauenarbeit sieht. Die gesellschaftliche Rolle des Mannes ist die des Ernährers und die Frau kümmert sich weitestgehend alleine um den Haushalt. Die eine oder andere Anmerkung in die Richtung hat mich ein wenig gestört, aber im Großen und Ganzen konnte ich es ignorieren und nur die positive Inspiration aus dem Buch mitnehmen.


Aufmachung des Buches
Marie Kondos Ratgeber ist auf Deutsch beim Rowohlt Verlag als Taschenbuch erschienen. Das Cover hat einen weißen Hintergrund, von dem sich in Schwarz der Titel abhebt und in Rot sowohl der Autorenname, der Untertitel als auch ein sinnbildliches aufgeräumtes Regal mit einem einzelnen grünen Bonsai. Mir gefällt das schlichte, aufgeräumt wirkende Cover zur Thematik sehr gut und auch die japanische Herkunft der Methode ist dargestellt. Im Buchinneren wartet schlicht und gut lesbar formatierter Text auf die Leser. An der einen oder anderen Stelle hätte ich mir eine Abbildung gewünscht, aber ansonsten ist die Aufmachung tadellos.


Fazit
„Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert“ hält, was es verspricht – eine einfache Methode, um nachhaltig auszusortieren und aufzuräumen. Über ein paar Wiederholungen und für deutsche Leser esoterisch klingende Vorschläge muss man dafür allerdings hinwegsehen können.

 

3 Sterne


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