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Kategorie: Romane

Sieben Monate nach ihrer Traumhochzeit erfährt Laura durch eine Facebook-Nachricht, dass ihr Mann sie auf seinem Junggesellenabschied betrogen hat. Laura ist am Boden zerstört. Um Laura aufzuheitern, nimmt ihre Freundin Marty sie mit in den Urlaub nach Florida. Aber auch dort kann sie das, was ihr Mann ihr angetan hat, nicht vergessen. Vielleicht kann ein harmloser Urlaubsflirt sie ablenken? Als sie den kubanischen Tauchlehrer Leo trifft, verliebt sie sich Hals über Kopf. Ist Leo nur eine willkommene Ablenkung von ihrer Trauer oder steckt mehr dahinter? 

 

Sommer fuer immer 

Originaltitel: The Longest Holiday
Autor: Paige Toon
Übersetzer: Alice Jakubeit
Verlag: Fischer Krüger
Erschienen: 06/2016
ISBN: 978-3-8105-2265-8
Seitenzahl: 382 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Laura reist mit ihrer Freundin Marty und deren Bekannten nach Florida, um Abstand zu bekommen. Seit sie erfahren hat, dass ihr Mann sie kurz vor der Hochzeit betrogen hat und nun Vater wird, ist ihr Leben aus den Fugen. In Florida trifft sie Leo, einen zurückhaltenden Mann mit glühenden Augen, die sie um den Verstand bringen. Doch Leo hat ein Problem damit, dass Laura verheiratet ist. Kann sie ihn überzeugen, sich auf sie einzulassen?

Sehr sanft, dezent und abwechslungsreich ist Sommer für immer geschrieben.


Stil und Sprache
Der Roman beginnt im personalen Erzählstil in der Gegenwartsform durch Laura, als diese gerade in Florida angekommen ist. Fast gegen Ende wechselt der Roman zur Ich-Perspektive von Leo, dann zu der von Bridget, der Bekannten. Erst im Epilog erfährt der Leser dann vollends, was aus der Geschichte von Laura und Leo wurde. Dazwischen ist die Handlung zwar gut zu lesen, aber das viele Herumgezicke zwischen den drei Frauen nervt irgendwann nur noch und die Art und Weise wie Marty und Lauras Familie dann später versuchen ihr vorzuschreiben und einzureden, wie sie ihr Leben zu leben hat und was sie will bzw. zu wollen hat, das setzt dem Ganzen dann noch die Krone auf.

Paige Toon beherrscht den seichten Stil perfekt – und für denjenigen, der diesen Stil mag, wird dieser Roman mit Sicherheit wunderbar sein. Ihr Schreib- und Wortstil ist einfach, klar und gut lesbar. Für Leser mit wesentlich mehr Anspruch hingegen sehe ich schwarz. Keine Frage, die Landschaft ist eine wahre Pracht für die Augen. Und die Autorin zaubert da ein sehr schönes Bild. Es geht nicht ganz ohne Konflikte ab, auch nicht in Leos Familie. Und das ist es dann auch, was den Roman vor dem vollkommenen Absturz rettet.


Figuren
Großartigen Tiefgang darf man hier nicht erwarten. Sicher, die Figuren haben alle ihre Probleme und Sorgen, auf die eine oder andere Weise, doch die Autorin geht nicht weiter darauf ein. Sie macht einige Andeutungen, das ja, aber mehr ist da nicht.

Laura ist eine knapp dreißigjährige Frau, die den Schock ihres Lebens bekommt, als sie erkennen muss, dass ihr Mann sie kurz vor der Hochzeit betrogen hat und nun Vater wird. Sie flippt buchstäblich aus, zieht sich zurück und kämpft im Urlaub nicht nur gegen ihre Trauer, die Wut und das Gefühl irgendwo versagt zu haben an, nein sie muss sich auch noch gegen das mehr als übergriffige Benehmen und Verhalten ihrer Freundin und ihrer Familie wehren. Denn diese meinen, ihr diktieren zu können, wie sie zu leben hat, wo und mit wem. Eigentlich sollte man nun meinen, eine Frau in dem Alter wäre selbstbestimmter und könne sich entsprechend behaupten. Doch weit gefehlt.

Leo ist ein harter und äußerst verschlossener Mann. Und entsprechend sieht sein Leben aus. Als uneheliches Kind geboren und aufgewachsen, ist Liebe oder gar eine Ehe für ihn nur ein künstliches Konstrukt, das eh keine Bedeutung hat. Er flirtet gerne und ist dem einen oder anderen weiblichen Angebot durchaus nicht abgeneigt. Als Laura in sein Leben tritt, ist das für ihn wie ein Blitzeinschlag. Und als sie bleibt und nicht locker lässt, wird ihm klar, dass er anfängt zu hoffen. Doch dann werden seine Gefühle auf eine harte Probe gestellt und er erkennt, was für ihn wirklich wichtig ist im Leben.


Aufmachung des Buches
Diese Klappenbroschur ist farblich sehr dezent, um nicht zu sagen, unauffällig gehalten. Pudrige Gelb-, Blau- und Orangetöne bestimmen das Motiv. Am unteren Rand sind die Silhouetten eines Mannes und einer Frau zu sehen, ein paar Palmen und Sterne gibt es ebenfalls. Wirkt sehr naiv und einfach und wenig ansprechend. Auf der Rückseite stehen in blauer Schrift einige Worte zum Romaninhalt. Die linke Klappe zeigt eine ausführlichere Angabe, klappt man diese auf, sieht man drei Covers von anderen Titeln der Autorin. Die rechte Klappe beinhaltet ein Autorenbild sowie eine Kurzvita. Aufgeklappt kommen weitere Titel von Paige Toon zum Vorschein.


Fazit
Wäre der Roman von Beginn an so gewesen, wie er sich auf den letzten hundert Seiten darstellt, dann hätten hier wesentlich mehr Sterne vergeben werden können. So ist dieser Roman leider nur für all diejenigen empfehlenswert, die auf seichte und oberflächliche Geschichten und ebensolche Figuren stehen. Bedingt empfehlenswert.


3 5 Sterne


Hinweise
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