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Nichts ist vergessen, die Zeit der Vergeltung ist gekommen...

In einer kalten Märznacht kommt ein Krankenwagen in der Nähe von Ringkøbing von der Fahrbahn ab. Der Patient ist ein zu lebenslanger Haft verurteilter Mörder, der nach dem Unfall spurlos verschwindet. Als kurz darauf ein Pfarrer und ein Landwirt ermordet werden, findet Kommissarin Rebekka Holm bei einem der Opfer ein altes Foto, auf dem sechs junge Leute abgelichtet sind. Darunter nicht nur die beiden Toten, sondern auch der entflohene Mörder, dessen Rachefeldzug gerade erst begonnen hat.

 

Stiller Hass 

Originaltitel: Farlig Fortid
Autor: Julie Hastrup
Übersetzer: Hanne Hammer
Verlag: Piper
Erschienen: 01. März 2016
ISBN: 978-3-492-30814-4
Seitenzahl: 368 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Nach dem Tod ihres Vaters ist Rebekka Holm eigentlich in Ringkøbing, um ihrer Mutter zur Seite zu stehen. Doch als sie von dem ersten Mord erfährt, kann sie nichts mehr halten. Sie bittet darum, die hiesigen Ermittlungen unterstützen zu dürfen, was ihr umgehend gewährt wird. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn spätestens nach dem zweiten Toten ist nicht nur Rebekka klar, dass der Täter noch weitere Personen im Visier hat...

Hass, der jahrelang schwelt und ein Täter, der bereit ist, bis zum Äußersten zu gehen. Eine hochexplosive Mischung, aus der man noch mehr hätte herausholen können, um den Leser noch tiefer ins Geschehen eintauchen zu lassen.


Stil und Sprache
Schon früh wird deutlich, dass der Grund für die gegenwärtigen Ereignisse in der Vergangenheit zu finden ist. Entsprechend gibt es neben der Erzählung der heutigen Geschehnisse immer wieder Rückblenden auf einen Sommer, der die involvierten Personen nachhaltig geprägt hat. Aus der beobachtenden Perspektive erzählt erhält der Leser einen umfassenden Überblick, der manches Mal möglicherweise von Vorteil sein kann, wenn es darum geht, Zusammenhänge zu erfassen. Um allerdings herauszufinden, welche Verbindung zwischen damals und heute nun genau der Auslöser für die Taten ist, muss man ein wenig Geduld mitbringen. Es dauert nicht lange, bis der Schuldige gefunden ist, das Motiv allerdings lässt zunächst auf sich warten. Leider nimmt die Handlung zunächst entsprechend wenig Fahrt auf, dümpelt fast schon vor sich hin, was man von der Autorin in dieser Form eigentlich nicht gewohnt ist.

Glücklicherweise schafft sie es mithilfe ihres eingängigen Schreibstils, diese Phase zu überwinden, um den Leser doch noch abzuholen, ihn ins Geschehen zu integrieren und einen Verlauf zu zeichnen, der zwar einerseits recht vorhersehbar erscheint, andererseits aber doch einige Überraschungsmomente aufzuweisen hat. So darf man sich niemals zu sicher sein, den weiteren Verlauf bereits zu kennen, nicht nur einmal wird man eines besseren belehrt werden. Die Spannungskurve schwankt gewaltig, je nachdem wie es um die Handlung bestellt ist, ob diese gerade stagniert oder sich dem Ziel nähert.


Figuren
Rebekka Holm befindet sich in diesem Band eine ganze Zeit bei ihrer Mutter in Ringkøbing. In dieser Umgebung wird sie häufiger mit ihrer Vergangenheit konfrontiert als es ansonsten der Fall ist. Entsprechend hat der Leser das Gefühl, ein wenig tiefer in ihr Seelenleben eintauchen zu können, obwohl sie es geschickt versteht, sich hauptsächlich vor den Kopf schauen zu lassen. Dennoch glaubt man die ein oder andere Regung erkannt zu haben, was dazu führt, dass man eine zarte emotionale Bindung spürt.

Deutlich spürt man den Unterschied, ob es sich um Nebencharaktere handelt, die bereits in den Vorgängerbänden Platz zur Entfaltung gefunden haben oder solche, die nur in „Stiller Hass“ ihren Auftritt haben. Bereits bekannte Figuren werden zwar auch nicht erneut detailliert eingeführt, doch wird mithilfe von kurzen Einschüben auf Vergangenes verwiesen. Auch hat man das Gefühl, dass bei ihnen mehr Wert auf Tiefe gelegt wird. Dahingegen werden diverse andere Personen ausschließlich oberflächlich betrachtet, manche hat man beinahe auf der nächsten Seite schon wieder vergessen. Hier hätte man sich den ein oder anderen Wiedererkennungswert gewünscht.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuchs wirkt, als würde es eine Szene im Winter zeigen. Ein Mädchen oder eine junge Frau in einem knallroten Mantel schaut über ein Feld auf einen scheinbar verlassenen Hof. Der Betrachter steht noch hinter der Person und sieht ihr über die Schulter. Ob es sich bei dieser Sequenz um eine Darstellung der damaligen Ereignisse handelt oder ob sie die Gegenwart beschreiben soll, bleibt ungewiss. Spürbar ist jedoch, dass hier ein Geheimnis gewahrt wird, welches schon bald das Tageslicht erblicken soll, wodurch deutlich Neugierde geschürt wird.


Fazit
Mit dem fünften Band rund um Rebekka Holm liegt nun leider wieder ein etwas schwächeres Glied der Kette vor, nachdem die Autorin im vierten Band wieder alle Register gezogen hatte. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass es weitere Fälle geben wird, die dann wieder Höchstform zeigen.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Vergeltung
Band 2: Blut für Blut
Band 3: Todessommer
Band 4: Die Toten am Lyngbysee

 

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