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Auf einer Baustelle in der Nähe von Braunschweig werden beim Ausheben einer Baugrube die sterblichen Überreste von sieben Kindern entdeckt. Bei einer der Leichen findet die Polizei einen Peilsender, der sich zu einem ehemaligen Beamten des BKA zurückverfolgen lässt: Nicolas Eichborn.

Als Eichborn von den sieben Leichen hört, weiß er sofort, um wen es sich handelt. Und er weiß, wer für deren Tod verantwortlich ist: Vor sechs Jahren hatte er gegen die Russenmafia ermittelt und ein junges Mädchen hatte ihm dabei geholfen. Sie ist eine der Toten aus der Baugrube. Eichborn entschließt sich, den Fall neu aufzurollen, um die Russenmafia und deren Boss endgültig zu vernichten. Gemeinsam mit Patrick Ebel entwirft er einen Plan, der sowohl perfide als auch überaus riskant ist. Schon bald wird aus dem Jäger ein Gejagter und Eichborn läuft Gefahr, alles zu verlieren, was ihm wichtig ist.

 

 Sieben Graeber

Autor: V.S. Gerling
Verlag: bookspot
Erschienen: 03/2016
ISBN: 978-3956690488
Seitenzahl: 448 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Der Rückentext ist schon recht ausführlich, so dass nur wenig hinzuzufügen bleibt. Vielleicht noch die kleine Besonderheit, dass der damalige Fall von Nicolas Eichborn recht umfangreicher Bestandteil der Geschichte ist und nicht nur als Randnotiz dargestellt, sondern als eigener Erzählstrang besteht.

Zu Beginn überzeugt die Geschichte nur etwas zögerlich, interessant wird es erst, als Eichborns Plan tatsächlich umgesetzt wird. Dann aber bekommt der Thriller-Fan alles, was er für ein packendes Leseerlebnis braucht: Spannung, überraschende Wendungen, Cliffhanger und reichlich Action.


Stil und Sprache
Wie schon erwähnt geht es nicht gleich in die Vollen, sondern dem Leichenfund in der Baugrube folgt zunächst ein etwas umständlicher Aufbau der Vorgeschichte. Dabei wechselt V.S. Gerling regelmäßig die Erzählperspektive, Nicolas Eichborn tritt als Ich-Erzähler auf, alle anderen Beteiligten in der dritten Person. So richtig los geht es dann erst mit der Nacherzählung der damaligen Ermittlung und der Entwicklung des Plans gemeinsam mit Patrick Ebel, der sich selbst als „freiberuflicher Berater“ bezeichnet (S.384). Von da an weiß man auch als Leser, der ja mehrere Schauplätze im Blick hat, nur selten genau, was die beiden eigentlich vorhaben, was zu ihrem Plan gehört und was sie nicht beeinflussen können. Das macht dann die Spannung aus, die in der zweiten Hälfte deutlich anzieht und damit den Thriller rettet.

Stilistisch bleibt sich V.S. Gerling treu und stattet Nicolas Eichborn wiederum mit reichlich Sarkasmus und trockenem Humor aus. Allerdings ist er dieses Mal persönlich stark betroffen und agiert insgesamt zurückhaltender, was aber gut zur Geschichte passt. Sehr gelungen!


Figuren
Nicolas Eichborn steht wiederum im Mittelpunkt der Geschichte und die Ereignisse der beiden Vorbände sind nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Entsprechende Andeutungen hierzu machen ihn sympathisch und vor allem menschlich, ansonsten könnte man ihn für einen übermächtigen Roboter mit Superkräften halten. Vor allem seine Lebensgefährtin Helen ist es, die ihn immer wieder auf den Boden zurückholt. Hinzu kommt, dass mit den Ereignissen aus der Vergangenheit auch das damalige Privatleben Eichborn und das Scheitern seiner Ehe erstmals erklärt wird, ein weiterer Punkt für mehr Authentizität.

Helen kommt mir dieses Mal etwas zu kurz, hat sie doch dienstlich kaum etwas zu tun und tritt nur gelegentlich in ihrer privaten Rolle als Nicolas‘ Partnerin auf. Dafür kommt Patrick Ebel öfter ins Spiel, ein undurchschaubarer Charakter, der aber eine Menge Sympathiepunkte von mir bekommt. Es gibt noch ein Menge weiterer Nebenfiguren, vor allem Russen, diese bekommen die Aufmerksamkeit, die sie verdienen und je nach Bedeutung eine kleine Hintergrundgeschichte. Vollkommen ausreichend.


Aufmachung des Buches
Das recht großformatige Buch ist in Klappbroschur aufgemacht und nimmt die Gestaltung der beiden ersten Bände wieder auf: Der Hintergrund ist schwarz und neben dem Titel gibt es nur das Bild eines Stoffteddys, das dezent auf die Geschichte hindeutet. Innen gibt es sechs Teile mit insgesamt 80 Kapiteln und einen Epilog, der ein paar Tage nach der eigentlichen Handlung spielt. Eine nette Idee ist das von der hinteren Klappe abtrennbare Lesezeichen.


Fazit
Nach etwas Anlaufzeit ein spannender Thriller, den man zum Ende hin nicht mehr aus der Hand legen kann. Auf jeden Fall lesenswert!


4 Sterne


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Backlist:
Band 1: Das Programm
Band 2: Falsche Fährten

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