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Es gibt nichts Gefährlicheres, als dein Herz dem Falschen zu schenken.

Das Drachenmädchen Ember hat einen Fehler begangen, der durch nichts zu entschuldigen ist: Sie hat Garret ihr Herz geöffnet – dem Ritter, der sie töten sollte. Nun ist sie auf der Flucht. Garret muss für seine Gefühle zu ihr ebenfalls bezahlen: Seine eigenen Leute vom Sankt-Georgs-Orden haben ihn gefangengenommen. Ihn erwartet die Todesstrafe. In dieser aussichtslosen Situation fasst Ember einen waghalsigen Entschluss: Sie wird Garret befreien, koste es was es wolle …

 

Talon Drachenherz 

Originaltitel: Rogue. The Talon Saga. Book Two
Autor: Julie Kagawa
Übersetzer: Charlotte Lungstrass-Kapfer
Verlag: Heyne fliegt
Erschienen: 01/2016
ISBN: 978-3-453-26971-2
Seitenzahl: 540 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Ember ist mit Riley und Garret auf der Flucht und mitten im Kampf gegen Talon und die Soldaten des Georgsordens. Gemeinsam versuchen sie, weitere Nestlinge aus den Fängen Talons zu befreien und sich gegen die ehemaligen Soldatenkollegen zu behaupten. Kein leichtes Unterfangen, scheint es doch irgendwo jemanden zu geben, der immer zu wissen scheint, wo sie sich gerade befinden. Und als Ember in einem tödlichen Kampf mit einer Viper erfahren muss, dass ihr Bruder Dante für all das Leid und die Ereignisse der letzten Tage verantwortlich ist, fängt der Kampf erst so richtig an.

Klar, harmonisch und sehr abwechslungsreich hat Julie Kagawa den zweiten Band ihrer Talon Saga geschrieben.


Stil und Sprache
Der Roman ist aus der Ich-Perspektive von Ember, Dante, Garret und Riley geschrieben und beginnt da, wo die Endereignisse des ersten Bandes aufhörten. Durch die Erzählperspektive erhalten die Geschehnisse eine unglaubliche Intensität und machen den Leser zugleich mit den unterschiedlichsten Gefühlen und Gedanken vertraut. Kombiniert mit der abwechslungsreichen Handlung und den restlichen Charakteren wird hier Stück für Stück eine Welt offenbart, die sowohl schön als auch grausam ist und eine Menge Geheimnisse in sich birgt.

Julie Kagawa entführt den Leser im zweiten Band in die Glitzerwelt von Las Vegas. In drei Teile gegliedert spielt der Roman mal in der Handlungsgegenwart und mal rund zwölf Jahre in der Vergangenheit liegend, wo dem Leser nach und nach die Entstehung von Rileys Netzwerk nahe gebracht wird und man erfährt, was er früher gemacht hat und wie es dazu kam, dass er heute macht, was er macht. Las Vegas ist natürlich genau der richtige Ort, um einen Drachen, der alles liebt, was funkelt und glitzert, aus der Schusslinie zu halten. Da sind unerwartete Situationen, gefährliche Momente und jede Menge Action einfach Programm. Allein die Szene zwischen Ember und Faith in der Lagerhalle ist göttlich.

Überhaupt versteht es die Autorin wunderbar mit ihrer klaren und äußerst harmonischen Sprache, selbst in den blutigsten Szenen den Leser aufs Beste zu unterhalten.


Figuren
Die Autorin konzentriert sich in Talon-Drachenherz im Grunde auf die gleichen Figuren wie auch schon im ersten Teil. Die Drachen Ember, Riley und Dante stehen hauptsächlich im Mittelpunkt, auch wenn von Dante eher weniger zu sehen ist. Seine Auftritte sind dafür umso nachhaltiger. Es gibt auch ein paar neue Drachen, die sich als etwas völlig anderes entpuppen, als auf den ersten Blick gedacht.

Mut, einen unglaublichen Überlebenswillen und sehr viel Kampfgeist. All das zeichnet die Charaktere aus. Jeder ist von dem, was er macht, absolut überzeugt. Umso enttäuschender ist da die Tatsache, dass Ember offensichtlich nichts lernt. Sie ist unglaublich naiv, leichtgläubig und gerät immer wieder in Situationen, wo sie nur durch die Hilfe anderer wieder lebend herauskommt. Das war im ersten Teil noch relativ amüsant und spannend zu beobachten, jetzt im zweiten Band wirkt es aber eher abgenutzt. Sie ist ein Wesen, das erst losrennt und ohne Plan und Nachdenken aus dem Moment heraus handelt, anstatt sich zuerst mal zu beruhigen und nachzudenken. Ihre Erst-losrennen-und-dann-denken-Methode wird langsam aber sicher langweilig und macht irgendwie auch keinen Sinn. Hitzköpfig und impulsiv kann ja interessant und stellenweise auch lustig sein, aber wenn das immer wieder in den gleichen Situationen passiert und die Figur da sich nicht weiterentwickelt, dann hört der Spaß für den Leser irgendwann auch mal auf.

Riley gerät im Verlaufe der Handlung in eine Situation, wo es für ihn glasklar wird, dass er nichts mehr von dem, was in ihm vorgeht, verstecken möchte. Er ist unglaublich klar denkend, geht die Dinge mit einem Plan und mit äußerster Vorsicht an und er hört auf seine Instinkte. Die Art und Weise, wie er auf Ember reagiert, wie er mit ihr umgeht und dabei seine ursprünglichen Pläne nicht aus den Augen verliert, das hat absolut etwas für sich.


Aufmachung des Buches
Diesmal ist das Buch lila gebunden und hat einen entsprechend farblich darauf abgestimmten Schutzumschlag. Das Covermotiv besteht aus einem Gesichtsausschnitt, der ein Auge und einen Teil einer Nase zeigt. Halb menschlich, halb drachenmäßig. Verschiedene Lila-Töne, Rot, Weiß, Blau und Grün sind hier gekonnt miteinander kombiniert. Der Buchrücken ist schlicht gehalten, die Buchrückseite selbst zeigt nur im oberen linken Eck ein paar Drachenschuppen und darunter eine kurze Angabe zum Romaninhalt. Auf der linken Klappe steht eine etwas ausführlichere Angabe, die Rechte zeigt ein Bild der Autorin und eine Kurzvita.


Fazit
Sehr schön zu lesen und mit einer Spur herrlichen Humors ist auch der zweite Band von Talon ein sehr unterhaltsames Lesevergnügen. Da ist die Vorfreude auf den nächsten Band praktisch vorprogrammiert.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Drachenzeit

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