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IHR HABT NIE GELERNT ZU TÖTEN, DIESES VERSÄUMNIS WERDEN WIR JETZT NACHHOLEN.

Eine unbewohnte Insel im Storkower See
Eine Holzhütte, eingerichtet wie ein Klassenzimmer
Eine Schule mit den Fächern: Fallen stellen. Opfer jagen. Menschen töten.

Die Teenager Simon und Mark können sich keinen größeren Horror vorstellen, als aus der Metropole Berlin in die Einöde Brandenburgs zu ziehen. Das Einzige, worauf sie sich freuen, sind sechs Wochen Sommerferien, doch auch hier macht ihnen ihr Vater einen Strich durch die Rechnung. Er nimmt sie mit auf einen Ausflug zu einer ganz besonderen Schule. Gelegen mitten im Wald auf einer einsamen Insel. Mit einem grausamen Lehrplan, nach dem sonst nur in der Hölle unterrichtet wird ...

 

Die Blutschule 

Autor: Max Rhode
Verlag: Lübbe
Erschienen: Oktober 2015
ISBN: 978-3-404-17267-2
Seitenzahl: 272 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Mitsamt allen Hab und Guts in einem kleinen Anhänger macht sich der VW-Bus von Familie Zambrowski auf den Weg in die Abgeschiedenheit Brandenburgs im Landkreis Oder-Spree. Ein Waldhaus mit bunten Fenstern am Mooreck in Wendisch-Rietz ist der auserwählte Grundstein für einen Neuanfang. Den Schulden den Rücken gekehrt, der idyllischen Einöde trotzend, kommt dennoch alles anders als geplant. Zwischen dem Bungalow eines vorbestraften Pädophilen und einem See, dem Mythen und Sagen vorauseilen, tragen nicht nur die Kinder des Hauses ein schweres Los. Einmal in Kontakt mit dem Bösen getreten, verwandeln sich auch Vitus Zambrowskis Wesenszüge nicht zum Guten. Seine Ehefrau und die beiden Jungs, Simon und Mark, haben das Nachsehen ...

Abgründe der menschlichen Seele auf dem Silbertablett präsentiert – kurz, knackig, blutig!


Stil und Sprache
Max Rhode: Vollbart, Tattoos und der neue Stern am Bücherhimmel? Nicht ganz, denn eigentlich ist eben jener Autor nur fiktiver Protagonist eines anderen Werks. Wer „Das Joshua-Profil“ von Sebastian Fitzek gelesen hat, weiß Bescheid. „Die Blutschule“ ist ein Schlüsselelement und zugleich selbst eine schockierende Geschichte. Ergänzt um nicht minder ausgedachte Interview- und Tagebuchauszüge, berichten neunundvierzig Kapitel in erster Person Singular aus Sicht des dreizehnjährigen Simon Zambrowski vom schmalen Grat zwischen einer glücklichen Familie und abgrundtiefem Grauen. Um der Idylle Brandenburgs das Böse abzuverlangen, speist Fitzek alias Rhode den Roman mit mystischen Elementen. Und wie es in der Realität leider nur allzu oft Tatsache ist, wird die eigene Familie der größte Sündenpfuhl. Nach anfänglich recht harmlosen Einstieg folgen hier und da Hinweise, um schließlich in fixem Tempo Blut und Gewalt auf den Punkt zu bringen. Allerdings erwartet den Leser kein effektheischendes Gemetzel. Vielmehr wahrt der Autor weitestgehend Distanz, schreibt fast schon sachlich und überlässt es jedem Einzelnen, prekäre Zeilen mit entsprechendem Kopfkino zu detaillieren. Nicht zuletzt der Abschluss des Romans macht zusammen mit an den Leser gewandten Worten eine gehörige Gänsehaut unumgänglich.


Figuren
Die Zambrowskis sind von außen betrachtet eine durchschnittliche, um nicht zu sagen stinknormale Familie. Der Vater ehrlich, integer, stets um das Wohlergehen von Frau und Kindern bemüht. Eine leidliche Firmenpleite wirft ihn nicht aus der Bahn, er findet eine Lösung. Die Mutter trotz vermeintlicher Vorahnungen, die sie wohl selbst nicht zuordnen kann, liebevoll ihrem Ehemann und erst recht den beiden Jungs zugeneigt. Simon und Mark wohlerzogen, dennoch Flausen im Kopf wie man es von jungen Teenagern erwartet. Wer hätte gedacht, wie schnell sich das Blatt wendet, der Vater plötzlich aus dem Rahmen fällt und zum Kern allen Übels mutiert, Frau und Kinder zu Recht um ihr Leben bangen.

Im Zentrum des Geschehens stehen natürlich die Zabrowskis. Zum Gelingen der Geschichte tragen zudem ein stotternder Pädophiler mit putzigem Hund und eine pubertierende Dorfclique um die freche Sandy bei. Keiner von ihnen ist das, was er oder sie zu sein scheint. Die Hintergründe liegen nicht erst zum Ende des Buches auf der Hand, führen aber dennoch ausreichend Spekulationspotenzial mit sich.


Aufmachung des Buches
„Die Blutschule“ erscheint als Klappenbroschur im Lübbe Verlag. Passend zum Romaninhalt zeigt das Cover einen alten Stuhl am Tisch. Licht- und Schattenwirkung lassen tiefe Kratzer in den Fokus treten. Der Hintergrund liegt im Dunkeln, was die blutroten Buchstaben des Titels umso greller leuchten lässt. Auch die Innenseiten der Klappen weisen auf ein Klassenzimmer hin, ergänzt um blutige Akzente und wichtige Lektionen, die in der Geschichte geradezu existenziell werden. Erste Einblicke ins Grauen werden auf der Buchrückseite geboten. Im Anhang findet sich darüber hinaus eine Leseprobe aus „Das Joshua-Profil“.


Fazit
Wer „Das Joshua-Profil“ liest, kommt an „Die Blutschule“ nicht vorbei. Zu eng sind die beiden Romane miteinander verknüpft, als dass die Neugier den Leser im Stich lassen würde. Aber auch einzeln sind die Titel spannende Unterhaltung, mehr oder weniger im gewohnt flüssigen Fitzek-Stil.


4 Sterne


Hinweise
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