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Sie ist nackt und blutet aus unzähligen Schnittwunden. Doch die 15-jährige kann sich an nichts erinnern. Da geht bei Malin Fors und ihren Kollegen von der Linköpinger Polizei eine Vermisstenanzeige ein; die 14-jährige Therese ist verschwunden. Einige Tage später wird ihre Leiche gefunden – nackt und mit Schnittwunden übersät. Während Malin noch den Täter jagt, gerät ihre Tochter in tödliche Gefahr.

 

  Autor: Mons Kallentoft
Verlag: Wunderlich
Erschienen: 07/2009
ISBN: 978-3-8052-0875-8 
Seitenzahl: 448 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Malin Fors und Ihre Kollegen schleppen sich durch den heißesten schwedischen Sommer seit Menschengedenken, als in einem Park ein junges Mädchen mit Schnittwunden am ganzen Körper gefunden wird. Josefin wurde offenbar vergewaltigt und schwer misshandelt, kann sich aber an nichts erinnern. Dann verschwindet ein weiteres Mädchen, durch einen Zufall wird einige Tage später seine Leiche gefunden. Auch dieses Mädchen wurde vergewaltigt und sein Körper ist mit Schnittwunden übersät. Malin Fors wird schnell klar, dass sie und ihre Kollegen einen schwer gestörten Täter suchen, der nicht aufhören wird, junge Frauen zu töten, wenn sie ihn nicht stoppen können. Die Suche gestaltet sich äußerst schwierig, weil der Mörder keinerlei Spuren hinterlässt, Malin tappt lange im Dunkeln, und dann verschwindet ihre Tochter…


Stil und Sprache
Mons Kallentoft hat einen ganz eigenen Erzählstil entwickelt, der auch hier wieder wie schon im ersten Band der Serie den besonderen Reiz der Geschichte ausmacht. Die schwüle, stickige Atmosphäre des Hochsommers in der schwedischen Kleinstadt ist fast greifbar, die lähmende Hitze über der Stadt steuert die gesamte Handlung und macht den eigentlich gar nicht so außergewöhnlichen Plot zu etwas Besonderem. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, natürlich hauptsächlich durch Malin Fors, aber auch alle anderen Beteiligten, inklusive des ermordeten Mädchens (!), haben ihren Part an den Ermittlungen und können ihre Gedanken einbringen. Dabei ist die Einmischung der Ermordeten auch so eine Spezialität des Autors und anfangs etwas merkwürdig, aber im Laufe der Handlung wirkt das Ganze dann gar nicht mehr so abgedreht und fügt sich wie selbstverständlich ein.

Sehr gut gefallen haben mir auch die vielen ungewöhnlichen Metaphern des Autors, die man manchmal ein zweites Mal lesen muss, die dann aber so bildhaft und einfach schön rüberkommen, dass man am Ende gar nicht mehr ohne sie kann. Sie ergänzen die ansonsten klare, schnörkellose Sprache des Buches perfekt, ohne übertrieben oder aufgesetzt zu wirken.

Die Ermittlungen für Malin Fors und ihre Kollegen gestalten sich dieses Mal noch spannender als im ersten Band und gegen Ende steigt die Kurve so rasant an, dass man als Leser ein bisschen atemlos zurückbleibt, wenn man das Buch schließlich zuklappt.


Figuren
Malin Fors ist natürlich die Hauptperson der Serie und wird mir immer sympathischer. Sie ist ein in sich gekehrter, nachdenklicher  Mensch voller (Selbst-)Zweifel und Bedenken, der beruflich alles zu geben bereit ist. Sie kann sich unglaublich gut in andere Menschen hineinversetzen und ist dadurch oft in der Lage, Motive zu erkennen, die nicht offenkundig sind und anderen verborgen bleiben. Ihre Entwicklung im Laufe der Handlung ist absolut authentisch und wird glaubwürdig geschildert, genau wie alle anderen Personen sensibel und durchdacht gezeichnet sind. Auch die vielen Nebenfiguren, die am Rande der Ermittlungen auftauchen, haben eine eigene Geschichte und werden, mit wenigen Worten beschrieben, sofort lebendig.

Dieses Mal wird die private Vergangenheit von Malin, ihrem Ex-Mann Janne und der gemeinsamen Tochter Tove etwas mehr in den Vordergrund gerückt. Dabei gewinnen diese beiden sehr an Profil und besonders die Bedeutung Jannes für Malin wird deutlich. Die am Ende offenen Fragen lassen viel Raum für eine weitere Entwicklung dieser Charaktere und machen Lust auf mehr.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch hat ein weißes Cover, auf dem vorn eine blutige Messerspitze zu sehen ist. Rundherum finden sich in unregelmäßigen Abständen Blutstropfen. Der Zusammenhang zum Buchinhalt ist gelungen dargestellt, sehr ansprechend! Die nummerierten Kapitel sind jeweils mit der ungefähren Zeit der Handlung überschrieben, so dass die gelegentlichen Rückblenden nicht untergehen.


Fazit
Noch einmal eine Steigerung zum ersten Band, superspannend bis zum Schluss und kaum noch zu übertreffen. Für jeden Fan skandinavischer Krimis ein Muss!


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Mittwinterblut

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