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Kategorie: Thriller

Was wäre, wenn wir die schlimmsten Ereignisse unseres Lebens für immer aus dem Gedächtnis löschen könnten? Und was, wenn etwas dabei schiefginge?

 

  Autor: Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer
Erschienen: 02. Juni 2009
ISBN:  978-3-426-19847-6
Seitenzahl:  400 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Marc Lucas, der Protagonist des Buches, hat wohl das Schlimmste erlebt, was man sich vorstellen kann: Er hat einen Autounfall verschuldet, bei dem seine Frau und sein noch ungeborenes Kind starben. Als er eines Tages in einer Annonce von einer psychiatrischen Klinik liest, die für ein neuartiges Experiment Menschen suchen, welche ihre schlimmsten Erinnerungen vergessen möchten, zögert er nicht lange und bewirbt sich bei der Klinik. Als er dann in die Klinik gebracht wird und sie mit ihm die ersten Tests durchführen, ist ihm die Sache nicht so geheuer und er bricht das Experiment ab. Doch danach ist nichts mehr wie es: Als er heimkommt, passt sein Wohnungsschlüssel nicht mehr, ein fremder Name steht an seinem Klingelschild, sein Auto ist nicht mehr auffindbar und in seinem Handy sind auch alle Nummern gelöscht. Zu allem Überfluss macht ihm auch noch der Mensch die Tür auf, mit dem er am wenigsten gerechnet hat!    
Von Beginn der Story an fragt sich der Leser, ob Marc wirklich durchgedreht ist oder wie sonst das Durcheinander in seinem Leben zu erklären ist. Der Leser kann sich durch die detaillierten Beschreibungen aus Marcs Perspektive auch sehr gut in ihn hineinversetzen, wodurch man das Gefühl hat, alles hautnah mitzuerleben.


Stil und Sprache
Die Idee zu der Geschichte und vor allem zu dem überraschenden Ende finde ich sehr gelungen. Mit diesem Ende habe ich nicht gerechnet und war sehr überrascht. Meine Gedankengänge während der Story wurden vom Autor immer in eine andere Richtung getrieben, was die Sache letzten Endes sehr spannend gemacht hat. 

Die meiste Spannung hat Fitzek in meinen Augen allerdings aufgebaut, in dem er jedes Kapitel mit einem ungewissen Satz in einer heiklen Situation enden lies. Dadurch war der Leser gezwungen weiterzulesen, um zu erfahren, wie es nun weitergeht. Wenn man das Buch also zur Seite legen will, ist dies wohl nur innerhalb der Kapitel möglich und dann auch nur schwer.

Man will durch die vielen Irrungen und Wirrungen unbedingt wissen, wie es ausgeht, denn der Autor stellt den Protagonisten immer wieder vor Paradoxien, mit denen selbst der Leser nicht rechnet. So baut der Autor immer wieder Situationen auf, in denen man denkt, Marc hätte sein Leben jetzt wieder unter Kontrolle, aber dann kommt es doch immer wieder ganz anders. Dieses ständige Aufatmen und doch wieder zu Boden gehen, macht das ganze Buch etwas langatmig und streckenweise langweilig, denn der Leser möchte ja doch irgendwann nun den wahren Grund für dieses Durcheinander erfahren.


Figuren
Der Protagonist Marc ist sehr gut dargestellt. Da das Buch, wie bereits erwähnt, aus seiner Perspektive die Geschichte erzählt, kann man sich gut in ihn hineinversetzen und seine Ängste und Gefühle nachempfinden. Auch sein Bruder Benjamin wird gut dargestellt und man versteht auch durch nähere Erläuterungen sein Handeln. Ein wenig blass bleiben allerdings die Sandra, Marcs Frau und sein Stiefvater, die zwar entscheidende Rollen einnehmen, aber weniger beschrieben werden. Das tut der Handlung an sich jedoch keinen Abbruch. Für mich stellen aber jede dieser Figuren Persönlichkeiten dar, die es überall geben könnte und mit der sich wohl jeder in unterschiedlichem Grad identifizieren kann. Ausgenommen davon ist allerdings Valka, ein brutaler Schläger, der zunächst eine denkbar wichtige Rolle einnimmt, am Ende so gut wie nicht mehr erwähnt wird.

Auch tauchen bereits bekannte Personen aus vorhergegangenen Thrillern von Fitzek auf, wie z.B. Professor Haberland. Das könnte für die Fans von Fitzek interessant sein.


Aufmachung des Buches
Bei dem Buch handelt es sich um die gebundene Ausgabe. Mit dem schwarzen Einband und der weißen, etwas reliefartig hervorgehobenen Mullbinde wird schon von Außen der Inhalt gut dargestellt. Das Wort „Splitter“ ist blutrot und etwas „zersplittert“ dargestellt, was ich auch toll finde. Mich spricht das Cover daher sehr an.


Fazit
Das Buch ist für alle Fitzek-Fans auf jeden Fall ein Muss. Für alle anderen Fans von Psychothrillern allerdings auch, denn Fitzek baut wieder eine Spannung auf, die der Leser nicht entkommen kann. Einen Punkt Abzug bekommt dieses Buch von mir allerdings dafür, dass es streckenweise etwas langatmig war und somit etwas langweilig.


4 Sterne


Hinweise
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