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Verliebt war die sechzehnjährige Tori schon hunderte Male. Doch noch nie hat sich ihr Angebeteter vor ihren Augen in schimmernde Luft aufgelöst. Cam Chase, mit seinen tiefgrünen Augen, verbirgt ein Geheimnis vor ihr. Doch was steckt hinter seinen wandlerischen Fähigkeiten? Und wie kann Tori ihm nahe kommen? Betört von seinem Mut und seinem Charme folgt sie Cam auf eine riskante Mission, die sie nicht nur in Lebensgefahr bringt, sondern auch ihr Herz in Liebe entflammen lässt …

 

Sternenwandler 

Autor: Tracy Buchanan
Übersetzer: Vanessa Lamatsch
Verlag: Piper
Erschienen: März 2011
ISBN: 978-3492259453
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Tori traut ihren Augen nicht, als sich das Pferd plötzlich in einen hübschen Jungen verwandelt – am nächsten Morgen ist sie überzeugt, sich das entweder eingebildet zu haben oder zwischendurch vielleicht kurz weggetreten gewesen zu sein. Doch dann begegnet sie dem Jungen wieder und schnell ist klar, er kann sich tatsächlich verwandeln. Aber warum? Und was hat der Arbeitgeber ihres Vaters damit zu tun? Trotzdem der Junge, der sich mittlerweile als Cam vorgestellt hat, versucht sie fernzuhalten, lässt Tori nicht locker und ahnt dabei nicht, welch schrecklichem Geheimnis sie auf der Spur ist …

Was anfangs wie eine x-beliebige phantastische Jugendbuchgeschichte klingt, entwickelt sich zu einer richtig spannenden Idee, die viel mehr bietet, als man vermuten würde. Tracy Buchanan bringt da einige sehr moderne Ansätze rein und weiß bis zum Schluss zu überraschen. Allerdings hätte ich dem Ganzen ein paar mehr Seiten gewünscht – so wird einiges zu schnell abgehandelt und kann nicht richtig wirken.


Stil und Sprache
Ausgehend vom Klappentext hatte ich eine schon zigmal gelesene Geschichte erwartet, nur das diesmal die Vampire/Werwölfe/Engel durch Gestaltwandler ersetzt werden würden. Tracy Buchanan hat mich dann aber recht schnell überzeugt, dass sie einige neue Ideen zu bieten hat. Das fing schon damit an, dass es kein großes Rätselraten über das Wesen des männlichen Protagonisten gab – nach wenigen Seiten war klar, was er konnte und ein paar Seiten später dann auch warum. Der Fokus der Handlung liegt entsprechend nicht auf dem gegenteiligen Entdecken der Protagonisten, sondern auf der Aufdeckung einer Verschwörung und der Suche nach einem Entführten. Dadurch war von Beginn an für Spannung gesorgt und die Autorin hat es auch geschafft, diese bis auf kürzere Durststrecken bis zum Schluss zu halten. Kurze Spannungshöhepunkte sorgen unterwegs für Unterhaltung, letztendlich steuert aber alles auf das große Finale zu und dieses bietet Action, Dramatik und überraschende Wendungen. Es konnte mich voll und ganz überzeugen, der Weg dahin ging mir aber manchmal zu schnell. Sowohl die Entwicklung der Protagonisten als auch der Handlungsaufbau hätten ein paar mehr Seiten vertragen können, so wirkt einiges überstürzt und anderes nicht ganz ausgereift. Wirklich schade, denn die Grundidee hätte von mir fünf Sterne bekommen. So muss ich wegen der teilweise hastigen Umsetzung doch ein bisschen was abziehen.

Der Schreibstil von Tracy Buchanan passt zum Genre. Sie wählt Tori als Ich-Erzählerin und schafft so schnell eine emotionale Bindung zwischen Leser und Geschichte. Mit Ausnahme von einigen Wiederholungen bei der Beschreibung des Aussehens von Cam verzichtet sie auf zu kitschige Beschreibungen, sodass sich das Buch durchgängig angenehm lesen lässt.


Figuren
Tori scheint anfangs die klassische Protagonistin zu sein, die man aus unzähligen Jugendbüchern kennt. Ein bisschen schüchtern ist sie und hat bisher ein ziemlich braves Leben geführt. Das liegt sicher nicht zuletzt an ihrem strengen Vater, der ganz genaue Vorstellungen davon hat, wie das Leben seiner Tochter verlaufen soll und wer sich für sie als Freund eignet. Im Laufe der Handlung lernt Tori aber zum Glück zunehmend, sich von den Vorstellungen ihres Vaters zu lösen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sie ist nicht das kleine Prinzesschen, das gerettet werden muss und war mir damit sofort deutlich sympathischer als die meisten Jugendbuch-Heldinnen. Sie geht ihren Weg und kämpft für die Menschen, die ihr etwas bedeuten.

Cam Chase ist da ein passender Gegenpart zu, der durch seine Hintergrundgeschichte und sein sympathisches Auftreten überzeugt. Wie oben bereits erwähnt, geht mir die eine oder andere Entwicklung zwischen den beiden allerdings zu schnell. Sie kennen sich kaum und riskieren plötzlich alles für einander – das wirkte so nicht ganz glaubwürdig.

Auch den Nebencharakteren hätte ein bisschen mehr Entwicklungsraum nicht geschadet. So sind viele von ihnen zwar interessant und wirken lebhaft, aber es fehlt an Tiefe, um hier mehr Gefühl zu entwickeln und teilweise wirken die Handlungen ohne nähere Kenntnis der Motive einfach unglaubwürdig.


Aufmachung des Buches
„Sternenwandler“ erschien als Taschenbuch bei Piper. Das Cover ist größtenteils in Blau und Weiß gehalten, lediglich eine sich öffnende Blüte setzt einen anderen Farbakzent und springt damit sofort ins Auge. Zusammen mit den Ornamenten am Rand und rund um den Titel ergibt sich ein ansprechendes Covermotiv. Einen Zusammenhang mit der Handlung des Romans gibt es allerdings nicht. Im Buchinneren wiederholen sich die Blüte und die Ornamente zu den Kapitelanfängen.


Fazit
Eine großartige Grundidee, eine spannende Handlung und viele überraschende Entwicklungen bis zum Schluss – das Grundgerüst von Tracy Buchanans Roman „Sternenwandler“ kann durchaus überzeugen und trotzdem ein paar Seiten mehr der Handlung und den Charakteren gut getan hätten, kann ich das Buch Fans des Genres auf jeden Fall empfehlen.


3 5 Sterne


Hinweise
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