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Die Biikefeuer erleuchten die kalte Sylter Februarnacht, als man im Gebüsch eine junge Frau findet. Ihr Unterkörper ist entblößt. Ein Sexualverbrechen? Doch was hat der säuberlich halbierte Slip zu bedeuten, der neben der Leiche liegt? Eine Domina am falschen Ort, ein verbrannter Personalausweis und einige pikante Aktaufnahmen lassen die Sylter Polizei vermuten, dass es hier um ein ganz anderes Verbrechen geht.

 

Suender buessen 

Autor: Eva Ehley 
Verlag: Fischer
Erschienen: 27. April 2016
ISBN: 978-3-596-03336-2
Seitenzahl: 368 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die Biikefeuer sind auf der ganzen Insel beliebt und entsprechend gut besucht. Dennoch geschieht in unmittelbarer Nähe zum Feuer ein Mord, und niemand hat etwas gesehen. Erst während der Aufräumarbeiten wird die Leiche einer jungen Frau entdeckt, die mehr als nur eine Frage aufwirft. Die Polizei steht vor einem Rätsel und zusätzlich unter großem Druck, denn die zuständige Staatsanwältin verbringt ihr langes Wochenende ebenfalls auf Sylt...

Das perfekte Verbrechen? Gibt es das wirklich? Fast schon ist man geneigt daran zu glauben, denn die Autorin bringt dies wirklich authentisch herüber. Doch erst am Schluss wird sich zeigen, ob tatsächlich jemand ungeschoren davonkommen wird...


Stil und Sprache
Auch in diesem Fall bedient die Autorin sich der beobachtenden Perspektive, die einmal mehr wichtiger ist als je zuvor. Der Leser benötigt manchen Input dringend, um überhaupt am Ball bleiben zu können, da man ansonsten ebenso kopflos ermitteln würde wie die Polizei. Das wäre nicht nur wenig ergiebig, sondern auch reichlich nervenaufreibend. Gut also, dass man als Leser ein paar mehr Einblicke in diverse Hintergründe erhält, die das Geschehen in gewisser Weise zusammenhalten, aber gleichzeitig nicht alles preisgeben. Entsprechend zeichnet sich ein gewisser Vorteil gegenüber den Ermittlern ab, doch ahnt man dadurch noch lange nicht, in welche Richtung die Geschichte sich schlussendlich entwickeln wird.

Eva Ehley erzeugt mit ihrem lockeren Schreibstil von Anfang an eine Sogwirkung, die dem Leser keine andere Wahl lässt als sich auf die Erzählung einzulassen. Gekonnt wird Spannung aufgebaut, die sich zu einem regelrechten Selbstläufer entwickelt, wodurch man kaum noch merkt wie die Zeit vergeht. Damit nicht alles zu glatt läuft, werden Hindernisse in Form von unvorhersehbaren Wendungen eingebaut, die den Leser mal mehr mal weniger hinters Licht und gedanklich in eine Sackgasse führen können. Am spannendsten jedoch bleibt zweifelsohne der Schluss, denn erst hier zeigt sich, ob es das perfekte Verbrechen tatsächlich geben kann.


Figuren
Trotz weit vorangeschrittener Entwicklung der Protagonisten ist es in diesem sechsten Band auch für Neueinsteiger relativ leicht, sich innerhalb der Charaktere sowie ihrer Stärken und Schwächen zurechtzufinden. Mitunter prägende Ereignisse aus der Vergangenheit werden kurz aufgegriffen, um die Leser auf denselben Wissensstand zu bringen und um die ein oder andere Reaktion der Figuren besser einordnen zu können. Im Vergleich zum Vorgängerband reißen sie sich inzwischen beruflich wieder am Riemen, auch wenn hin und wieder private Angelegenheiten in den Vordergrund rücken, dieses Mal allerdings durchaus nachvollziehbar und verständlich.

Dieses Mal ist es angebracht, gewissermaßen von Anfang an misstrauisch zu sein was die Nebencharaktere angeht. Natürlich hat nicht jeder eine Leiche im Keller, doch möglich wäre es, wodurch die Darstellungen, so ausführlich sie auch sein mögen, schnell in die Irre führen können. Schließlich werden negative Eigenschaften äußerst ungern auf dem Silbertablett serviert, noch weniger, wenn es sich um Mord handelt.


Aufmachung des Buches
Natürlich wird auch beim sechsten Band nicht auf den Reihencharakter verzichtet. Das Taschenbuch kommt in einem kräftigen Gelb daher, der Schattenriss Sylts setzt sich dagegen in schwarz ab. Die roten Blutflecke sind deutlich erkennbar, von ebenjenem wird auch so einiges im vorliegenden Fall vergossen. Wie gehabt lässt sich inhaltlich nichts vom Cover ableiten und doch besitzt das Motiv eine gewisse Anziehungskraft - neben dem bekannten Wiedererkennungswert.


Fazit
Ein spannender Fall, der so manche Grenze aufzeigt, sowohl gedanklich wie auch ermittlungstechnisch, und einen doch nicht so schnell los lässt.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Engel sterben
Band 2: Frauen lügen
Band 3: Männer schweigen
Band 4: Mörder weinen
Band 5: Mädchen töten

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