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Kategorie: Krimis

Mord an einer Fotografin

Alex bringt Psychologin Carolin Baittinger nicht nur fachlich an ihre Grenzen. Hat Alex wirklich einen Mord begangen? Auch Kommissarin Johanna, die Freundin von Carolin, ist von diesem Fall auf besondere Weise betroffen. Ein Wettlauf gegen die Zeit.

 

Sterben in Schwarzweiß 

Autor: Elke Weigel 
Verlag: konkursbuch
Erschienen: 03/2016
ISBN: 978-3887697402
Seitenzahl: 256 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Als eines Abends eine junge Frau in ihre Psychotherapie-Praxis kommt und sie um Hilfe bittet, zögert Carolin Baittinger zunächst, ist dann aber von Alex‘ Störung fasziniert. Alex ist das, was man eine multiple Persönlichkeit nennt – und sie hat vielleicht einen Mord begangen. Carolin lässt sich auf sie ein, während ihre Partnerin Johanna Schach, Kriminalkommissarin und mit einem Mordfall befasst, sie zu warnen versucht. Carolin gerät immer tiefer in eine Geschichte von Abhängigkeiten, Hörigkeit, Erotik und Intrigen…

Es lässt sich nur schwer beschreiben, was in diesem Thriller genau geschieht, zu vielschichtig ist diese Geschichte und dadurch nicht so leicht zu durchschauen. Die Idee dahinter ist nicht ganz neu, aber spannend und ungewöhnlich inszeniert.


Stil und Sprache
Elke Weigel beginnt mit einem Rückblick in die Neunziger Jahre, ein kleines Mädchen bekommt eine kleine Schwester und ist alles andere als glücklich damit. Man kommt aber nicht sofort dazu, diese Geschichte weiter zu verfolgen, denn dann wird in die Gegenwart geschwenkt und von da an erzählen unterschiedliche Beteiligte ihre Sicht der Dinge, zunächst Carolin, dann aber auch Alex und immer wieder Frieda, das kleine Mädchen aus dem Prolog.

Stilistisch sorgt Elke Weigel mit einer einfachen, leicht zu lesenden Sprache dafür, dass man als Leser sofort mittendrin ist, regelmäßige Cliffhanger am Ende der Kapitel verhindern, dass man das Buch zur Seite legt. Spannend ist das Ganze außerdem, faszinierend in der Vielschichtigkeit der Personen und die wirkliche Auflösung des Falles ergibt sich dann auch erst auf den letzten Seiten.


Figuren
Carolin Baittinger steht im Mittelpunkt der Handlung, sie ist zwar Psychologin, aber trotzdem vor Beziehungsfallen nicht gefeit. Ihre Beziehung zu Kommissarin Johanna Schach gerät in eine Krise, als sie sich näher mit ihrer neuen Patientin Alex beschäftigt. Die drei Frauen bilden ein spannungsvolles Dreieck, das dem Buch einen besonderen Reiz verleiht.

Besonders nah kommt man aber auch an Alex heran, die sehr differenziert ausgearbeitet wurde und viele Facetten ihrer verschiedenen Persönlichkeiten zeigen kann. Sie ist schwer traumatisiert, versteht es aber dennoch, etwas aus ihrem Leben zu machen. Allerdings schreckt sie dabei auch nicht vor Betrug und Lügen zurück. Und wer weiß schon genau, zu was sie noch fähig sein könnte?

Viele weitere Figuren kommen auch gar nicht vor, so dass sich der Thriller schon fast als Kammerspiel zeigt, aber gerade im Bereich der Figurenzeichnung immer wieder zu überraschen weiß.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist in Klappbroschur aufgemacht und zeigt auf dem Cover ein Hafengelände vom Wasser aus gesehen mit gestapelten Hochseecontainern. Die obere Hälfte des Bildes ist in Schwarzweiß gehalten, der untere Teil hingegen farbig. Leider ist der Einband ziemlich empfindlich, die leicht glänzende Beschichtung löst sich bereits nach einmaligem Lesen oben am Rand. Innen sind die Kapitel jeweils mit Tageszeit und Wochentag überschrieben.


Fazit
Ein richtig guter Thriller, der sich leider hinter einer nicht ganz so ansprechenden Aufmachung und einem relativ nichtssagenden Rückentext versteckt. Der Reihe würde ich mehr Aufmerksamkeit wünschen, daher eine klare Leseempfehlung von mir!


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Mutterschuld