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Kategorie: Liebes-, Frauen- und Erotikromane

Weißer Sand, blaues Meer und ein verschlafenes Städtchen – das alles zu finden, ist der Auftrag von Greer, denn sie ist Location-Scout. Und da ist es: Nach schier endloser Suche stößt Greer auf Cypress Key, das wohl letzte urige Fischerdorf mit Palmenstrand an Floridas Golfküste.

Hier hat alles noch seinen ursprünglichen Charme – und das gilt leider auch für den umweltbewussten, aber durchaus attraktiven Bürgermeister Eben. Der ist nämlich alles andere als begeistert von der Idee, dass eine riesige Filmcrew sein geliebtes Städtchen bevölkert. Während die beiden noch streiten, merkt Greer, dass sie vielleicht gerade ihr Herz verliert …

 

Kein Sommer ohne Liebe 

Originaltitel: Beach Town
Autor: Mary Kay Andrews
Übersetzer: Andrea Fischer
Verlag: Fischer
Erschienen: April 2016
ISBN: 978-3596035342
Seitenzahl: 528 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Mit der obenstehenden Verlagszusammenfassung ist ein ausreichender erster Einblick in die Handlung gegeben. „Kein Sommer ohne Liebe“ erzählt die Geschichte von Greer, die es für den Film „Beach Town“ nach Cypress Key verschlägt und die dort nicht nur ihren Job machen muss, sondern auch mit einem unerwarteten Wiedersehen mit ihrem Vater und romantischen Turbulenzen mit dem örtlichen Bürgermeister zurecht kommen muss. Trotz einiger Schwächen im Spannungsaufbau wird die vielseitige Geschichte sicher viele Leser begeistern und sie bietet eine gute Gelegenheit, um dem grauen deutschen Wetter zu entfliehen und sich für ein paar Lesestunden in den heißen Sommer in Florida zu träumen.


Stil und Sprache
Mary Kay Andrews schreibt in der dritten Person und wählt größtenteils die Perspektive ihrer Protagonistin Greer. Nur wenige Passagen wechseln zu Ebens Perspektive und geben so die Möglichkeit, auch den männlichen Gegenpart kennenzulernen. Die Handlung beginnt mit Greers Suche nach der perfekten Filmkulisse, bei der sie schnell auf Eben trifft und feststellt, dass er nicht nur extrem gut aussieht, sondern auch ganz und gar nicht begeistert von dem Filmprojekt ist. Für Zündstoff sollte also eigentlich gesorgt sein, zumal Greer zusätzlich noch Familienprobleme aufarbeiten muss und um ihre Karriere bangt. Doch dieser Themenmix hat für mich anfangs nicht so wirklich funktioniert. Die Beschreibung der Filmvorbereitungen war zwar interessant, aber lange ist nicht wirklich viel passiert. Stattdessen tröpfelt die Handlung vor sich hin und machte dann plötzlich einen Sprung nach vorne, um danach wieder zu tröpfeln. Ab der Mitte des Romans wird das zum Glück deutlich besser und die Geschichte nimmt Fahrt auf. Die verschiedenen Handlungsstränge eskalieren zusehend und steuern auf das große Finale zu. Mir persönlich waren es zu viele Handlungsstränge gleichzeitig – so gehen einzelne Entwicklungen ein wenig unter. Das Finale fand ich mit seinen überraschenden Wendungen gelungen, lediglich die romantische Entwicklung zum Schluss ging mir zu weit. Aber viele Fans werden das sicherlich anders sehen und wirklich störend war es auch für mich nicht.

Der Schreibstil von Mary Kay Andrews liest sich angenehm. Sie beschreibt sachlich und doch überzeugend die Geschehnisse und kann ohne kitschige Beschreibungen Dramatik aufbauen. Insbesondere die aufgeladene Stimmung zum Schluss bringt sie großartig rüber – man meint die Hitze beim Lesen selbst zu spüren.


Figuren
Greer ist auf den ersten Blick eine vielbeschäftigte Frau, die sich nicht viel aus persönlichen Beziehungen macht. Als Location-Scout ist sie ständig unterwegs und führt ein sehr stressiges Leben. Als sie nun in die Provinz Floridas kommt, wird sie von den örtlichen Begebenheiten geradezu ausgebremst und bekommt so die Chance, sich und ihre Prioritäten zu überdenken. Mit ihrem Job und ihrem starken Wesen ist sie auf jeden Fall eine eindrucksvolle Protagonistin. Allerdings wirkte sie anfangs ein wenig unnahbar und unterkühlt. Entsprechend habe ich ihr ihre plötzlichen Gefühle für Eben und die Gemeinde nicht ganz abgenommen. Aber zu lesen, wie sie schlussendlich ihren Weg findet, war trotzdem schön und alles in allem ist sie eine stimmige Protagonistin.

Ihr männlicher Gegenpart Eben ist gewissermaßen der Gutmensch seiner Gemeinde. Überall hat er seine Finger drin und er kämpft entsprechend an allen Fronten für seine Leute. Das wirkte manchmal zu übertrieben, war aber im Großen und Ganzen stimmig ausgearbeitet. Seine Gefühle waren glaubwürdig und kamen insbesondere durch die Abschnitte aus seiner Perspektive gut rüber.

Die Nebencharaktere sind vielfältig und wurden ihren Rollen entsprechend ausgearbeitet. Ein paar Klischees sind da natürlich vertreten, aber der Autorin ist eine abwechslungsreiche Mischung gelungen, die für die eine oder andere Überraschung gut ist.


Aufmachung des Buches
„Kein Sommer ohne Liebe“ erschien ebenso wie die bisherigen Romane von Mary Kay Andrews beim Fischer Verlag als Taschenbuch. Auf dem Cover ist ein wunderschönes Sommermotiv zu sehen, was entsprechend gut zum Titel des Romans passt. Einen Bezug zur Handlung ist zwar nicht direkt erkennbar, aber die Stimmung kommt rüber. Im Buchinneren ist in der vorderen Innenklappe ein Bild der Autorin und einen kurzen Brief von ihr an die Leser abgedruckt. In der hinteren Innenklappe findet sich eine Übersicht der bisherigen Romane von Mary Kay Andrews. Im Roman selbst dienen kleine Zeichnungen als Abstandhalter zwischen den Absätzen.


Fazit
Mary Kay Andrews konnte mich mit „Kein Sommer ohne Liebe“ leider nicht 100%ig überzeugen. Der Roman brauchte lange, um Fahrt aufzunehmen, bietet dank des schönen Settings, der spannenden Film-Szene und der Spannung in der zweiten Hälfte aber trotzdem gute Unterhaltung. Fans des Genres sollten auf jeden Fall einen Blick riskieren.


3 5 Sterne


Hinweise
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