Smaller Default Larger

„Oberhalb meines Nabels ist es in meine Haut eingebrannt, ein schwarzes Mal. XIII. Das Stigma, das mich beschützt und allen zum Beweis dient, was ich bin. Eine Hexenjägerin. Sie weichen vor mir zurück, als ob sie sich fürchten müssten. Sie müssen mich fürchten.“

Sie ist die gefährlichste Hexenjägerin des Landes – und nun wird sie selbst der Hexerei angeklagt ...

 

Witch Hunter 

Originaltitel: The Witch Hunter
Autor: Virginia Boecker
Übersetzer: Alexandra Ernst
Verlag: dtv
Erschienen: 18.03.2016
ISBN: 978-3423761352
Seitenzahl: 400 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Die 16-jährige Elizabeth Grey ist nun seit geraumer Zeit Hexenjägerin und eine sehr fähige noch dazu. Doch während sie eines Tages noch erfolgreich einen Auftrag ausführt, wird sie am nächsten plötzlich selbst der Hexerei beschuldigt und soll am Scheiterhaufen verbrennen. Wäre da nicht der meistgesuchte Hexer des Landes Nicholas Perevil, der sie rettet. Verfolgt von ihrem besten Freund Caleb und ihrem ehemaligen Mentor Blackwell begreift Elizabeth bald, dass nicht alles, woran sie früher glaubte, wahr ist und dass Freund und Feind manchmal nicht ganz so einfach zu unterscheiden sind ...

Eine interessante Grundidee, deren Umsetzung jedoch nicht das gesamte Potenzial ausschöpft. 


Stil und Sprache
Das Buch ist in der ersten Person Gegenwart aus der Sicht Elizabeths geschrieben. Schon relativ am Anfang erfolgt ihre Verhaftung, so dass es keine nennenswerten Längen gibt. Durch den Stil der Autorin, der durch kurze Sätze und einer lockeren Sprache geprägt ist, wird ein schnelles Lesetempo vorgelegt. Dennoch ist es schwer, sich vollends auf das Buch einzulassen. Zu oft werden sehr junge Protagonisten als „sehr talentiert“ oder „gefürchtet“ deklariert, was in der Regel jedoch unglaubwürdig erscheint. Während Elizabeth also in der Verlagszusammenfassung und auch im Buch selbst mit diesen Begriffen beschrieben wird, wird dies dem Leser in der Handlung allerdings nicht entsprechend vermittelt.

Das Setting und die Grundidee sind jedoch interessant: Es handelt sich um eine Art mittelalterliche Welt, in der Magie verboten ist, seit der meistgesuchte Zauberer Nicolas Perevil mittels Magie ein Fieber in die Welt gebracht hat, welches unzählige Menschen dahingerafft hat. Abgesehen von der Enthüllung bezüglich Blackwell ist die Handlung nicht vorhersehbar, teilweise allerdings unglaubwürdig, weil sich die Dinge auf fast schon zu einfache Art und Weise zu fügen scheinen. Dementsprechend ist die Handlung nicht wirklich als komplex zu beschreiben. Trotz dessen kommt grade gegen Ende Spannung auf, da sich die Ereignisse zu überschlagen scheinen und man nicht weiß, wie das Ganze ausgehen wird. Das Buch endet nicht in einem Cliffhanger, hat allerdings einen Nachfolgeband, der im November diesen Jahres erscheinen soll.


Figuren
Die junge Elizabeth ist ein Waisenkind, die sich von ihrem besten Freund Caleb hat überreden lassen, die Ausbildung zur Hexenjägerin anzutreten. Während sie anfangs ihre Tage als Magd verbracht hat, verbringt sie diese nun damit, Hexer festzunehmen. Da sie dadurch indirekt an deren Tod beteiligt ist, hätte man sich als Leser einen größeren Konflikt diesbezüglich gewünscht. Der Protagonistin fehlt es aber an emotionaler Tiefe, was gerade dadurch unterstrichen wird, dass der Grund für ihre Verhaftung, der hier nicht genannt werden soll, nie richtig thematisiert wird. Positiv ist jedoch, dass man merkt, dass die Protagonistin sich im Laufe des Buches verändert hat. War sie anfangs noch misstrauisch und verschlossen, hat sich dies durch ihre Erlebnisse und die Freunde, die sie gewonnen hat, verändert.

Da es leider keine Perspektivwechsel gibt, bleiben auch die Nebenfiguren eher blass, sie scheinen in die Handlung eingeführt zu werden, nur um dann wieder wegzudriften, ohne bleibenden Eindruck zu hinterlassen.


Aufmachung des Buches
Bei dem Buch handelt es sich um ein Hardcover, auf dessen Umschlag vor einem blass-beigen Hintergrund ein junges Mädchen abgebildet ist. Sie hat dem Betrachter den Rücken zugekehrt und ihm jedoch den Kopf zugewandt; die sehr hellen, fast weißen Haare und das Kleid in derselben Farbe verschmelzen mit dem Hintergrund. Einen Blickfang stellt auf jeden Fall der Schlüssel dar, der teils durch die Blockbuchstaben des Titels gebildet wird. Insgesamt ein sehr schönes Cover, das sehr gut zum Genre passt. Am Ende des Buches wurde noch eine kurze Leseprobe des folgenden Bandes hinzugefügt.


Fazit
Ein gutes Jugendbuch für Zwischendurch, mehr jedoch leider nicht. Dazu fehlt es an Komplexität und dreidimensionalen Figuren.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo