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Der Schein trügt

Die ganze Nacht hat Eileen auf ihren Mann gewartet. Mit wachsender Sorge. Denn Alan – ein liebevoller Vater, in der Kirche aktiv, allseits geschätzt – ist noch nie fortgeblieben. Als es morgens endlich klingelt, liegt nur ein Päckchen vor der Tür. Es enthält ein menschliches Herz. Alans Herz. D.I. Helen Grace und ihr Team finden seine verstümmelte Leiche in einem leer stehenden Haus in Southamptons Rotlichtbezirk. Was wollte Alan dort? Als ein weiterer Mann ermordet wird, das Herz herausgerissen, ist offensichtlich, dass sie es mit einem Serienmörder zu tun hat. Und Helen ahnt, dass die toten Männer nicht ganz so unbescholten waren, wie es nach außen den Anschein hatte…

 

Schwarzes Herz 

Originaltitel: Pop Goes The Weasel
Autor: M.J. Arlidge
Übersetzer: Karen Witthuhn
Verlag: rowohlt
Erschienen: 03/2016
ISBN: 978-3499238390
Seitenzahl: 400 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Obwohl seit dem ersten Fall für Helen Grace fast ein Jahr vergangen ist, hat das Team um den Detective Inspector noch immer mit den Folgen der damaligen Ereignisse zu kämpfen. Nicht nur Helen selbst ist nach wie vor psychisch schwer angeschlagen, auch ihre junge Kollegin Charlie kommt gerade erst wieder zurück ins Team, nachdem sie monatelang krankgeschrieben war. Sie soll sich um den Mord an einer jungen Prostituierten kümmern, während der Rest des Teams unter der neuen Chefin an einem weiteren Mordfall arbeitet: Ein Mann wird in einem verlassenen Haus tot aufgefunden, ihm ist das Herz herausgerissen worden. Schon bald gibt es eine weitere Leiche und Helen Grace ist sich sicher, dass hier ein Serienkiller unterwegs ist. Aber warum? Und mit welchem Ziel?

Die Thriller von M.J. Arlidge sind nichts für schwache Nerven, da spritzt das Blut bis an die Decke und es wird nicht an grausamen Details gespart. Spannend ist auch dieser Fall wieder, mit vielen überraschenden Wendungen ausgestattet und bis zum Schluss unvorhersehbar. Daneben wird auch die private Geschichte um Helen Grace und ihr Team weiter erzählt, so dass es von Vorteil ist, den ersten Band zu kennen.


Stil und Sprache
M.J. Arlidge erzählt schonungslos seine Geschichte, dabei nimmt er von Kapitel zu Kapitel unterschiedliche Perspektiven ein, mal die von Helen Grace oder ihrer Kollegin Charlie, dann wieder die anderer Polizeibeamter, Opfer oder Täter. So baut sich von Anfang an eine Spannungskurve auf, die bis zum Schluss – nur wenig getrübt durch die ein oder andere Länge im Mittelteil – nicht wieder abfällt. Die einzelnen Kapitel sind kurz, teilweise nur eine halbe Seite lang, so dass die knapp 400 Seiten schnell verfliegen, zumal sich die Story zügig lesen lässt. Stilistisch macht der Autor keine großen Sprünge, das ist aber in diesem Genre auch nicht erforderlich.

Gut gefällt mir auch, dass neben der eigentlichen Handlung immer wieder der Fokus auf die persönlichen Geschichten der Hauptdarsteller gelegt wird und so eine Entwicklung sichtbar werden lässt. Das gibt dem Ganzen eine starke menschliche Note, die der grausamen Handlung ein bisschen etwas entgegenzusetzen vermag.


Figuren
Der Titel des Thrillers könnte sich auf den ersten Blick auch auf Detective Inspector Grace beziehen, verbirgt sie doch so einige Geheimnisse vor ihrer Umgebung. Nach außen hin gibt sie sich professionell, tief in ihrem Inneren ist sie jedoch sehr verletzbar und wurde in ihrem vorherigen Fall beinahe gebrochen. Das macht sie zu einer sehr einfühlsamen, aber auch distanzierten Person, was nicht immer gut für sie ist. Auch Charlie schleppt eine Menge mit sich herum, versucht aber verzweifelt, sich nicht unterkriegen zu lassen. Insgesamt hat das gesamte Team noch sehr mit den Ereignissen aus dem vorherigen Fall zu kämpfen und ist beinahe daran zerbrochen. Diese Tatsache beeinflusst die Handlungen aller Beteiligten, lässt sie aber auch menschlich und weniger hart wirken. Sehr gut gemacht!

Auch die Nebenfiguren, Opfer wie Täter sind gut dargestellt und bekommen ihre eigenen kleinen Geschichten. So mag ich meine Thriller!


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuchs zeigt eine in düsteren Farben gehaltene Straße, die in die Ferne führt. Eine Frau mit einer Waffe ist als Silhouette auf der Straße erkennbar, auf einer kleinen Anhöhe steht außerdem ein kahler Baum. Innen gibt es 121 kurze Kapitel und im Anschluss eine Leseprobe aus dem dritten Fall für D.I. Grace, der im Juni 2016 auf Deutsch erscheinen wird.


Fazit
Eine großartige Fortsetzung des packenden Debüts, nichts für zarte Seelen, aber von Anfang bis Ende hochspannend und absolut lesenswert!


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Eene Meene - Einer lebt, einer stirbt

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