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Beaufort Swans Leben ändert sich von Grund auf, als er der geheimnisvollen Edythe Cullen begegnet. Gerade erst ist er in die düstere Kleinstadt Forks gezogen und hätte nie gedacht, jemanden wie sie hier zu treffen. Edythes goldene Augen, ihre Haut wie Elfenbein und ihre übernatürlichen Fähigkeiten faszinieren ihn und ziehen ihn unwiderstehlich an. Beaufort sucht ihre Nähe. Erst nach und nach begreift er, in welche Gefahr er sich damit begibt. Doch da ist es fast schon zu spät …

 

Biss in alle Ewigkeit 

Originaltitel: Twilight / Life and Death
Autor: Stephenie Meyer
Übersetzer: Karsten Kredel, Claudia Max, Friedrich Pflüger, Wolfram Ströle
Verlag: Carlsen
Erschienen: 10/2015
ISBN: 978-3-551-58500-4
Seitenzahl: 843 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Beauford Swan flüchtet buchstäblich nach Forks, da er mit dem neuen Mann an der Seite seiner Mutter einfach nicht klarkommt. Nicht, dass er ihr das neue Glück nicht gönnt, nein, er hat eher mit der Art von ihm zu kämpfen. So entschließt er sich, vom sonnigen Phoenix ins regnerische Forks umzusiedeln und dort für einige Zeit die Schule zu besuchen. Eine Entscheidung, die sein Leben von Grund auf ändert und ihn in eine Lage bringt, die er ganz und gar nicht erwartet hat. In der Mensa trifft er auf Edythe, eine überirdisch schöne Mitschülerin, die ihn vom ersten Augenblick an fasziniert. Doch sie ist anders, als die anderen und es geschehen merkwürdige Dinge. Dinge, die er nicht gleich begreifen kann. Und als er es kann, scheint seine Akzeptanz für Edythe zum Problem zu werden. Denn sie will ihn um jeden Preis schützen, und genau das zwingt sie, etwas zu tun, was sie eigentlich nie wollte: Um Beau zu retten, muss sie ihn zu dem machen, was sie auch ist. Und das ist riskant.

Ruhig, dezent und manchmal auch leicht übertrieben, hat Stephenie Meyer den ersten Band ihrer berühmten Biss-Reihe leicht verändert und mit vertauschten Rollen in Szene gesetzt.


Stil und Sprache
In diesem Jubiläumsband werden zwei Bücher dargeboten. Der erste Teil der Biss-Reihe und eine veränderte Version davon. Um das Ganze nicht langweilig zu machen, sind die beiden Romane nicht in gleicher Ordnung im Buch zu finden, sondern je nachdem wie man dieses hält, steht der eine auf dem Kopf und der andere ist richtig herum lesbar. Dadurch kommt es auch zu dem lustigen Effekt, dass beide Geschichten in der Mitte des Buches zusammenkommen. Nicht von der Handlung her, aber von ihrem jeweiligen Ende. Und damit hört das Bemerkenswerte und Interessante auch schon auf. Denn die als ursprünglich schöne Beigabe zum zehnjährigen Jubiläum gedachte abgeänderte Geschichte des ersten Bandes ist alles andere als geglückt und beweist einmal mehr, dass manche Dinge besser so bleiben, wie sie waren. Gut, das Ende war interessant und hat Spaß gemacht beim Lesen und diesen Teil vor der totalen Katastrophe bewahrt, aber mehr auch nicht. Mit der veränderten Lage der Figuren und deren Verhalten wurde das, was im Originalband harmonisch und ausgewogen wirkte, lächerlich und überzogen.

Aus der Ich-Perspektive von Beauford Swan wird die Handlung von Biss zum Morgengrauen unter dem Titel Biss in alle Ewigkeit neu aufgerollt und mit vertauschten Rollen und einigen Textkorrekturen dem Leser dargeboten. Wie gewohnt ist die Sprache der Autorin klar und einfach verständlich. Auch wenn die Geschichte nicht neu ist, ein Déjà-vu Gefühl bleibt aus – und vermutlich ist genau das der Grund, warum es sich von der ersten bis zur letzten Zeile falsch anfühlt. Die Handlung sollte bekannt sein, da ja schon mal im ersten Bissband zu lesen gewesen, und doch bekommt man keinen Zugang. Das Agieren und Benehmen einiger Charaktere lässt stark zu wünschen übrig und macht den ursprünglichen Plot lachhaft und zieht ihn in die Lächerlichkeit. Wie sich Edythe verhält, wie sie reagiert und sich gibt, ist alles andere als eine Freude. Mit Ruhe und Besonnenheit und wahren Gefühlen hat das nichts zu tun. Sie erscheint eher wie eine hysterische Zicke, die bestimmte Dinge nicht besonders gut verkraftet. Wäre die echte Bella auch so gewesen, dann hätte die Reihe mit Sicherheit nicht diesen Erfolg gehabt, wie sie ihn hatte.


Figuren
Fans der eigentlichen Biss-Reihe wissen, dass in Biss in alle Ewigkeit, die Dinge vertauscht sind. Was in der Original Reihe männlich ist, ist hier weiblich. Und umgekehrt. Einzig die Eltern von Bella/Beau sind in ihrer ursprünglichen Fassung geblieben. Ob die Erklärungen der Autorin zu einigen Punkten dazu am Beginn des Jubiläumsromans nun hilfreich sind oder nicht, mag dahingestellt sein. Ich persönlich habe mir diese erst nach dem Lesen des Bonusmaterials zu Gemüte geführt. Der Grund: Ich wollte mir den Spaß am Roman selbst nicht verderben – auch wenn es dann am Ende kein Lesespaß im eigentlichen Sinne war.

Zugegeben, es war interessant, diese neue Konstellation zu lesen, doch die Figuren bleiben fremd und weit entfernt. Was bei den Originalfiguren noch geheimnisvoll, mysteriös und natürlich gewirkt hat, erscheint bei den jetzigen künstlich und vollkommen übertrieben.

Edythe mag eine traumhafte Schönheit sein, ihr Verhalten ist es nicht. Sie ist zickig, arrogant, dann wieder kitschig mädchenhaft und wirkt alles andere als cool. Ihre Art geht einem schon nach wenigen Seiten regelrecht auf die Nerven. Biss-Fans vergleichen sie unweigerlich mit dem kühlen und distanzierten Verhalten von Edward, seiner Distanz, und dem gegenüber schneidet sie alles andere als gut ab.

Beau erscheint wie ein tollpatschiger Welpe, der noch keine Kontrolle über seine Gliedmaßen hat und mit übergroßen Pfoten durch das Leben tapst. Unter anderen Umständen würde er als ein liebenswerter Teenager durchgehen, der noch nicht richtig in seinen Körper hineingewachsen ist. Hier wirkt es ungeschickt, wenig reizvoll und das typische Verhalten zweier Männer in einem Haushalt fühlt sich seltsam an. Beide introvertiert, beide kriegen den Mund kaum auf, und dass sein Vater ständig versucht, den Sohn mit irgendwelchen Mädchen zu verkuppeln, wirkt lachhaft und nicht sehr glaubwürdig. Gut, im Original waren Bella und ihr Vater auch nicht gerade vor Leben sprühend, aber da kam wenigstens die Vater-Tochter-Beziehung durch und die war interessant.


Aufmachung des Buches
Das schwarz gebundene Buch ist mit einem schwarzen Schutzumschlag in Lackoptik versehen. Auf der einen Seite ist ein roter Apfel von zwei hellen Händen gehalten zu sehen, auf der anderen Seite ein grüner in einer Hand. Eine Rückseite oder Coverseite in dem Sinne gibt es nicht, da der Band zwei Bücher enthält, wovon sich eines auf den Kopf stellt, je nachdem wie der Leser das Buch gerade in der Hand hält. Dadurch entsteht ein lustiger Effekt. Die Buchtitel sind jeweils in weißen Buchstaben herausgeprägt.


Fazit
Es ist schön, dass sich der Verlag zum 10-jährigen Jubiläum entschieden hat, den ersten Teil der Biss-Reihe noch mal neu aufzulegen, keine Frage. Die Optik ist der der amerikanischen Originalausgabe wunderbar nachempfunden und sieht genial aus. Dafür ist die Zugabe in Form des veränderten ersten Bandes durch die Autorin umso misslungener. Schade, aber da hätte ich mir mehr Stil und wesentlich mehr Einfallsreichtum von ihr gewünscht, so bleibt nichts als ein fader Nachgeschmack und ein verwundertes Kopfschütteln vonseiten eines großen Biss-Fans. Traurig aber wahr, hier kann keine Leseempfehlung ausgesprochen werden.


2 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Bis(s) zum Morgengrauen
Band 2: Bis(s) zur Mittagstunde
Band 3: Bis(s) zum Abendrot
Band 4: Bis(s) zum Ende der Nacht

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