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Diese Dinge weiß Sam:
Es gab eine Party.
Es gab einen Streit.
Am nächsten Morgen ist sein bester Freund tot.
Aber was Sam nicht weiß: Warum?
Alles, was ihm von Hayden bleibt, ist eine Playlist und eine Notiz: "Wenn du das hörst, wirst du mich verstehen." Und so begibt Sam sich auf die Suche nach Antworten und muss schon bald feststellen, dass er seinen besten Freund nicht so gut kannte, wie er immer gedacht hat ...

 

Playlist for the dead 

Originaltitel: Playlist for the dead
Autor: Michelle Falkoff
Übersetzer: Sonja Häußler
Verlag: Coppenrath
Erschienen: März 2016
ISBN: 978-3649668848
Seitenzahl: 272 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Die obenstehende Inhaltszusammenfassung des Verlags gibt einen guten ersten Einblick in „Playlist for the dead“, erweckte bei mir aber auch falsche Erwartungen. Zwar ist die Ausgangssituation tatsächlich so wie beschrieben und Sam sucht im Buch nach Antworten, allerdings ist die Playlist dabei weniger die Anleitung sondern vielmehr Hintergrundmusik zu den einzelnen Erlebnissen auf der Suche. Hinweise und Antworten liefern andere, was durchaus in Ordnung ist, aber nicht ganz meine Erwartungen erfüllte. Dafür wirft das Buch aber gerade im letzten Abschnitt Fragen auf, die ich so im Roman nicht erwartet hatte und die mich positiv überraschen konnten. In Summe ergibt das einen interessanten Jugendroman, der Fans des Genres sicher gut unterhalten wird.


Stil und Sprache
Die Ausgangssituation von „Playlist for the dead“ ist genau die im Klappentext beschriebene. Sam kommt morgens nach einem Streit am Abend vorher ins Zimmer seines besten Freundes und findet ihn tot auf. Selbstmord. Einfach so, ohne vorherige Anzeichen und als Hinweis auf die Gründe hat er lediglich eine Playlist dagelassen. Nachdem der erste Schock sich gelegt hat, geht Sam deswegen auf die Suche nach Gründen, auch und vor allem um mit seinen eigenen Schuldgefühlen irgendwie umzugehen. Der Leser begleitet ihn auf dieser Suche und erlebt, wie er neue Kontakte knüpft, neue Wege geht und dadurch auch die Vergangenheit besser versteht. Das alles wurde von der Autorin in ansprechende, teilweise bewegende Worte verpackt und immer wieder stolpert man über den Bezug zur Musik. Der Schreibstil ist dem ernsten Thema angemessen, ohne dabei zu schwer oder humorlos zu werden. Stattdessen findet sie die richtige Mischung, sodass man immer mal wieder mit Sam lacht und ein anderes Mal am liebsten mit ihm weinen würde.

Inhaltlich hat mich der Roman nicht hundertprozentig überzeugt. Gerade im ersten Drittel lief mir die Handlung einfach ein wenig zu ziellos dahin und ich hatte einen stärkeren Bezug zur Playlist erwartet. Stattdessen ist es mehr Zufall, dass Sam nach und nach auf die Hintergründe stößt und ehrlicherweise war mir der Weg ein wenig zu einfach. Dafür kann das Ende allerdings voll und ganz überzeugen und bietet einen runden Abschluss der Geschichte und der offenen Fragen. Gleichzeitig baut die Autorin neben dem Selbstmord noch ein weiteres Thema sehr geschickt ein, was ich beinahe noch interessanter fand.


Figuren
Sam und Hayden waren seit Jahren unzertrennlich und haben sich als zwei Außenseiter gemeinsam durch die Schule und alle Herausforderungen der Jugendzeit gekämpft. Nun ist Hayden tot und für Sam zerbricht seine eigentlich als sicher empfundene Welt. Plötzlich erkennt er, wie einsam er ohne Hayden ist und dass es niemanden mehr in seinem Leben gibt, an den er sich mit Problemen wenden kann. Zu schüchtern, um sich spontan mit neuen Leuten anzufreunden, bezweifelt er, dass er in irgendeine Gruppe auf der Schule passt und zieht sich immer mehr zurück. Aber natürlich lockt ihn doch etwas beziehungsweise jemand wieder hervor und beim Lesen kann man verfolgen, wie Sam langsam an den Erlebnissen wächst und am Ende deutlich selbstbewusster seinen Weg geht. Er war ein sympathischer Protagonist, der auf angenehme Art normal wirkt, ohne dabei langweilig zu erscheinen. Viele Jugendliche können seine Probleme sicher nachvollziehen und werden aus seiner Geschichte auch Inspiration für ihren eigenen Weg mitnehmen können.

Zu den anderen Figuren möchte ich gar nichts weiter verraten, denn ihre Geheimnisse soll der Leser ja zusammen mit Sam entschlüsseln. Sie alle waren realistisch ausgearbeitet und die Autorin hat schön gezeigt, dass hinter den meisten Menschen viel mehr steckt, als man auf den ersten Blick glaubt und dass es immer Gründe gibt, warum jemand zu dem geworden ist, der er ist.


Aufmachung des Buches
Der Coppenrath Verlag hat „Playlist for the dead“ als Hardcover herausgebracht. Das Cover ist thematisch passend und schlicht gehalten. Im Fokus steht der Romantitel, umrahmt von einem roten Kopfhörer. Im Buchinneren ist jedes Kapitel mit einem der Playlist-Lieder überschrieben, auf das dann auch im jeweiligen Kapitel Bezug genommen wird. Alles in allem finde ich die Aufmachung sehr passend und ansprechend.


Fazit
Michelle Falkoffs Roman „Playlist for the dead” entsprach nicht ganz dem, was ich nach dem Klappentext erwartet hatte. Trotzdem war es ein angenehm zu lesender Jugendroman, der viel gute Musik, einige interessante Ideen und eine überzeugende Botschaft enthält.

3 5 Sterne


Hinweise
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