Die klaren Wasser der Karibik können tödlich sein. Die junge Meeresarchäologin Tate und der Taucher Matthew haben eine gemeinsame Leidenschaft: die Suche nach verborgenen Schätzen. In den türkisfarbenen Wellen der Karibik wollen sie in einem Wrack ein geheimnisvolles Amulett finden, dem magische Kräfte zugeschrieben werden. Doch ein schrecklicher Unfall zerstört ihre aufkeimende Liebe. Jahre später begegnen sie sich wieder, und noch einmal tauchen sie gemeinsam ab – in gefährliche Gewässer und widersprüchliche Gefühle …
Originaltitel: The Reef |
Die Grundidee der Handlung
Tate ist begeisterte Taucherin und wohlbehütet aufgewachsen. Ganz anders Matthew. Auch er ist ein leidenschaftlicher Taucher und Schatzjäger, doch er kennt auch die bittere Seite der Medaille. Sein Vater wurde kaltblütig ermordet und seitdem kennt er nur noch ein Ziel: Das Amulett finden und den Tod seines Vaters rächen. Als sie sich das erste Mal begegnen, ist die Anziehung zwischen ihnen deutlich spürbar, doch Tate ist zu jung und Matthew will nicht, dass sie ihre gesamte Zukunft wegwirft, nur weil sie Gefühle für ihn hat. Als sie sich Jahre später wieder begegnen, nimmt das Schicksal erneut seinen Lauf und große Gefühle aller Art werden freigesetzt.
Feinfühlig, gewohnt sanft und mit einem Hauch Thriller versehen, hat Nora Roberts ihren Roman Der Ruf der Wellen in Szene gesetzt.
Stil und Sprache
Nora Roberts hat ihren Roman in drei Teile gegliedert. Im Ersten lernt der Leser die Figuren kennen und erlebt mit, wie sich diese untereinander kennenlernen und dass sie eine große Niederlage einstecken müssen. Im Zweiten geht die Handlung rund acht Jahre später weiter und der Leser wird mit den Ereignissen der vergangenen Jahre nach und nach vertraut gemacht, während die aktuelle Handlung mit deren Auswirkungen beschäftigt ist. Part drei schließlich zeigt das große Finale, wo Gut und Böse sich direkt gegenüberstehen. Da ist oftmals nicht ganz klar, wer nun eigentlich zu welcher Seite gehört und es gab auch ein, zwei Szenen, wo es leicht unlogisch wurde und man eher das Gefühl hatte, da wurde etwas überstürzt von einer Szene in die nächste gewechselt.
Aus der personalen Erzählperspektive heraus erfährt man die Gedanken von Tate und Matthew und wird gelegentlich auch mit denen einer anderen Figur bekannt gemacht. Doch hauptsächlich sind es die der beiden Hauptfiguren, die die Handlung prägen und die Dinge in Gang setzen. Die Sprache der Autorin ist dabei gewohnt sanft, wohl dosiert eingesetzt und das Lesetempo zügig.
Figuren
Jugendliche Naivität, große Gefühle, eine Leidenschaft für Vergangenes und der Zusammenhalt der Familie: Das ist das Rezept, aus dem die Figuren in diesem Roman gemacht sind. Da gibt es Wahnsinn, Rachegefühle, Verbitterung, ein gebrochenes Herz und noch jede Menge anderer Dinge, die es für den Leser zum absoluten Erlebnis machen, sich mit den einzelnen Charakteren auseinanderzusetzen.
Tate ist keine zwanzig, als sie dem nur wenige Jahre älteren Matthew während eines Tauchgangs zum ersten Mal begegnet. Und sofort ist zwischen den beiden eine Spannung da, die sowohl körperlicher, als auch gefühlsmäßiger Art ist. Denn Tate ärgert es ungemein, dass ihr Matthew einen Fund direkt vor der Nase weggeschnappt hat und so gar nicht am Erhalt der Artefakte interessiert ist. Ihn interessiert nur der Erlös in seinen Geldbeutel. Ihre Naivität verliert sie dank ihm, und auch einen Großteil ihrer unbeschwerten Träume. Denn die Realität in diesem Feld ist so gar nicht nach ihrem Geschmack.
Matthew ist ein Schatzjäger mit Leib und Seele. Nach dem tragischen Tod seines Vaters will er dessen Traum vom Finden eines sagenumwobenen Amuletts erst recht schaffen. Doch sein Widersacher, der auch der Mörder seines Vaters ist, ist ihm auf den Fersen, und so bleibt Matthew nichts anderes übrig, als mit List und viel Mut einen Plan zu erarbeiten, der ihm seine Wünsche und Sehnsüchte erfüllt.
Aufmachung des Buches
Diese Klappenbroschur ist farblich nicht sehr geglückt. Ein Strandmotiv gibt dem Betrachter einen Ausblick auf einen rosa Himmel, Palmen und ein kleines Boot das in den Wellen schaukelt. Warum der Himmel so rosa sein musste, ist mir schleierhaft. Das Covermotiv ist auch auf der Buchrückseite zu sehen, wo fast die gesamte Rückansicht des Buches in diesem Rosa den Betrachter anblickt. Eine kurze Angabe zum Romaninhalt ist in schwarzen Buchstaben abgebildet. Wirkt eher merkwürdig, als harmonisch in seiner Gesamtaufmachung. Sowohl farblich als auch vom Motiv her.
Fazit
Ein angenehm zu lesender Roman, der vielleicht nicht zu den besten Werken der Autorin gehört, aber trotzdem Vergnügen beschert. Und einen tollen Einblick in eine faszinierende Unterwasserwelt bietet. Zum Abschalten und Entspannen sehr gut geeignet.
Hinweise
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