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Rose’ Liebesleben steht wieder einmal auf dem Kopf. Ihr bester Freund Mason ist hoffnungslos in sie verliebt, und ihr hinreißend gut aussehender Mentor Dimitri hat offenbar ein Auge auf eine andere geworfen. Da versetzt ein Großangriff der Strigoi-Vampire die Akademie St. Vladimir in höchste Alarmbereitschaft. Die Strigoi haben sich mit Menschen verbündet, und nicht einmal Tageslicht bietet Schutz vor den tödlichen Blutsaugern ...

 

  Autor: Richelle Mead
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: 06/2009
ISBN: 978-3-8025-8202-8
Seitenzahl: 298 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Richelle Mead hat eine, vom üblichen Schema abweichende, Vampirwelt erschaffen. Ihre Vampire sind sterblich und müssen beschützt werden vor ihren größten Feinden, den Strigoi-Vampiren. Zu diesem Zweck werden sogenannte Dhampire, sie sind halb Mensch und halb Vampir, zu Wächtern ausgebildet. Eine dieser Novizinnen ist Rose Hathaways. Ihre Ausbildung zur Wächterin gerät immer wieder mit ihrem Liebesleben in Konflikt. Ihr attraktiver Mentor Dimitri ist offenbar an einer anderen Frau interessiert. Doch plötzlich treten all diese Probleme in den Hintergrund, denn ein Angriff der Strigoi-Vampire versetzt die Akademie in höchste Alarmbereitschaft. Im Nu wimmelt es an der Schule nur so von Wächtern, unter denen sich auch die legendäre Janine Hathaway befindet – Rose’ Mutter! Alle Schüler der Akademie werden in ein abgelegenes Ski-Ressort verfrachtet. Der Friede dort ist allerdings trügerisch. Auf einmal kann auch das Tageslicht keinen Schutz mehr bieten. Als drei Schüler sich absetzen, um Rache an den Strigoi zu üben, verbünden sich Rose und Christian, der Ex-Freund ihrer Freundin Lissa, um ihre Mitschüler zu retten.


Stil und Sprache
Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, in dem die Geschehnisse aus Band 1 „Blutsschwestern“ sehr ausführlich und detailliert dargestellt werden. Die Gesellschaftsstruktur in der von Meads geschaffenen Welt ist ziemlich komplex, Es gibt Menschen und Vampire, die sich unterteilen in Strigoi und Moroi, und Dhampire, halb Mensch und halb Moroi. All diese Unterschiede zwischen den Rassen und noch einige andere Besonderheiten, etwa, wer mit wem Kinder zeugen kann, werden dem Leser in geballter Form präsentiert. Wer den ersten Teil nicht gelesen hat, ist vielleicht auf den ersten Blick etwas überfordert, aber keine Angst, schon nach kurzer Lesezeit wird man sich in dieser Vampirwelt wie zu Hause fühlen. Allerdings erübrigt es sich, nach diesem Prolog noch Band 1 zu lesen, falls man ihn noch nicht kennen sollte. Das Wesentliche des Buches wird hier zusammengefasst.
Nach dieser Einführung wird dann aber nicht lange gefackelt und der erste Überfall der Strigoi bringt die Geschichte zum ersten Höhepunkt. Danach flaut die Spannung merklich ab und Story und Spannung dümpeln so vor sich hin. Obwohl das Buch laut Verlag im Bereich All-Age-Fantasy angesiedelt ist, werden sich jetzt doch eher jugendliche Leser angesprochen fühlen. In diesem „Mittelteil“ stehen die Probleme Jugendlicher eindeutig im Vordergrund. Das war im Band 1 anders und, meiner Meinung nach, besser gelöst. Erst der wirklich grandiose Schlussteil zieht den Leser wieder voll in seinen Bann und die Autorin zeigt, was in ihr steckt.

Das Buch ist in einer klaren Sprache geschrieben. Ich hatte keine Schwierigkeiten zum Text die passenden Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Richelle Mead gibt gute Beschreibungen vor, aber es bleibt noch genug Raum für die eigene Phantasie.
Die Geschehnisse werden in der 3. Person aus Sicht von Rose erzählt. So nimmt der Leser direkten Anteil an ihren Gefühlen und Stimmungen. Durch das Band, welches Rose mit Lissa verbindet, kann Rose in Lissas Bewusstsein eindringen und so, manchmal ungewollt, die Welt durch Lissas Augen sehen und ihre Gefühle aus erster Hand erleben.


Figuren
Wie schon in Band 1 „Blutsschwestern“ sind auch hier Rose und Lissa die Hauptpersonen. Lissa, die letzte Überlebende ihres Königsgeschlechtes muss beschützt werden vor den Strigoi. Wer wäre besser dazu geeignet als die Dhampirin Rose, die durch das beide verbindende Band immer sofort weiß, wo ihr Schützling sich aufhält und ob Lissa beunruhigt ist.
Rose ist immer noch die impulsivere, diejenige, die erst handelt und nachher überlegt. Aber sie weiß um diese Schwäche und als Leser kann man gut verfolgen, wie sie versucht, daran zu arbeiten.
Lissa ist nicht mehr ganz  so abhängig von Rose. Sie entwickelt sich weiter. Auch das wird dem Leser gut nachvollziehbar dargelegt. Aus dieser Situation heraus ergeben sich Spannungen zwischen den Freundinnen, die ebenfalls glaubhaft geschildert werden.
Natürlich darf auch Dimitri, Mentor und Trainer von Rose, nicht fehlen. Rose weiß genau, was sie für ihn empfindet, aber empfindet Dimitri auch etwas für sie?

Neben einigen Figuren, die schon aus „Blutsschwestern“ bekannt sind, tauchen auch ein paar neue Gesichter auf. Hier sei an erster Stelle Janine Hathaway, eine der bekanntesten Wächterinnen und, im „Nebenberuf“ Rose’ Mutter, genannt. Durch das plötzliche Aufeinandertreffen von Mutter und Tochter brechen alte Konflikte auf und neue entstehen. Diese Szenen sind sehr gut ausgearbeitet und wirklichkeitsnah. Jede Mutter mit einer Tochter in diesem Alter wird das bestätigen können.
Eine weitere neue Figur ist Arian Ivahkov, ein Moroi aus einer der wohlhabendsten und mächtigsten königlichen Familien. Er wird im Laufe der Geschichte für Lissa sehr wichtig. Seine Figur bietet viel Potential, so dass er hoffentlich auch im nächsten Teil dabei sein wird.


Aufmachung des Buches
Das Cover dieser broschierten Ausgabe passt, wie meist bei Egmont Lyx, zum Inhalt. Vor rötlichem  Hintergrund ist eine Gesichtshälfte eines Mädchens mit welligen Haaren und grünen Katzenaugen zu sehen. Darunter steht in weißen Buchstaben der Name der Autorin. Der Name der Serie „Vampire Academy“ steht in gelb/goldenen Buchstaben darunter, die Abkürzung „VA“ dazwischen, schwarz unterlegt. Das fällt sofort ins Auge und wird sicher dem Wiedererkennungswert dienen. Dann folgt der Titel des Buches. Oben rechts ist die Silhouette eines alten, festungsähnlichen Gebäudes zu sehen, der Vampire Academy. Die Ränder sehen abgestoßen aus, so als ob sie schon langsam die Farbe verloren hätten.
Auf den Innenklappen befindet sich das gleiche Bild wie auf der Vorderseite, nur spiegelverkehrt und im schwarz-weiß Druck.

Der Text ist in den schon erwähnten Prolog und 23 Kapitel unterteilt. Um die Nummern der Kapitel schwirren kleine Fledermäuse. Das hat mit dem Inhalt dieses Buches jetzt nichts zu tun, aber witzig aussieht.


Fazit
„Blaues Blut“ ist der zweite Teil der Serie „Vampire Academy“. Die von Richelle Mead erschaffene Vampirwelt unterscheidet sich wohltuend von den Vampirwelten anderer Autoren. Schon das macht dieses Buch und diese Serie lesenswert. Die Gefahr für Lissa und die anderen Moroi ist noch nicht gebannt. So werde ich gespannt auf die nächste Fortsetzung warten.
Für eine All-Age-Fantasy stehen mir in diesem Buch aber doch die Probleme der Jugendlichen zu sehr um Vordergrund. Daran können auch ein flotter Start und ein grandioses Finale nichts ändern, daher vergebe ich nur 3,5 Sterne.


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Blutsschwestern

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