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Kategorie: Dystopien

Der Circle, das coolste IT-Unternehmen der Welt, will die perfekte Welt erschaffen: Jeder macht dort stets alles richtig, niemand muss mehr etwas bereuen. Denn das, was richtig ist, sagt einem der Circle - Big Data sei Dank!

Joshua erkennt die Gefahren dieser Vision: Es droht die totale Entmündigung aller, der Verlust jeder Freiheit. Er beschließt, gegen den Circle mit dessen eigenen Mitteln zu kämpfen.

Der Roman "Die Quadratur des Circles" zeigt eine Welt, in der Konzerne wie Google, Amazon, Facebook und Apple über jeden von uns alles wissen: was wir wann und wo machen, wofür wir uns interessieren, wovon wir träumen - und all das, von dem sogar unsere engsten Freunde nichts ahnen.

Utopie oder Hölle? Oder beides zugleich?

 

Die Quadratur des Circles 

Autor: M. T. Rauser
Verlag: Books on Demand
Erschienen: 12. Januar 2016
ISBN: 978-3739219233
Seitenzahl: 256 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Ein kurzer, aber dennoch prägnanter Klappentext trifft den grundlegenden Inhalt des Buches recht gut. Was wenn wir nicht mehr selbstständig im täglichen Leben Entscheidungen treffen müssten, sondern ein Mega-Konzern uns das Denken abnimmt? Erschaffen wir dann eine schöne neue Cyber-Welt? M.T. Rauscher’s Roman ist vielleicht gar nicht so weit von der Realität entfernt, in der beispielsweise Tracking-Armbänder unsere Jogging-Routen speichern. Quo vadis, neue On-/Offline-Realität?


Stil und Sprache
Das Buch ist in der ersten Person aus Sicht des Hauptprotagonisten Joshua verfasst. Wir teilen seine Erfahrungen, erkunden mit ihm zusammen den „Circle“. Zu Beginn ist alles ungewohnt und anders. Viele neue Eindrücke. Doch hat man sich erst einmal eingewöhnt, zieht es einen richtig mit. Spannung wird dabei langsam aber kontinuierlich aufgebaut, denn die zentrale Frage, wer gewinnen wird, Mensch oder „Big Data“, bleibt bis zum Ende des Buches bestehen, wie ein roter Faden.

Das Buch ist grob in drei Abschnitt geteilt, Teil 1, Teil 2 und eine Art Epilog „Zehn Jahre später“, wobei die ersten beiden etwa gleich lang sind und der Epilog eher kurz gehalten ist. Sicher, in einem Roman, wo es um Technik geht, tauchen die einen oder anderen Fachbegriffe auf. Diese sind aber im Kontext gesehen alle gut zu verstehen. Wirkt die Sprache anfangs vielleicht noch ein wenig hakelig oder holprig, entsteht schnell eine gewaltige Sogwirkung. Kleinere und größere Höhe- oder Wendepunkte, z.B. das Schicksal von Joshuas Bekannter Abra, treiben die Spannung weiter voran.


Figuren
Die zentrale Hauptfigur des Buches ist Joshua. Er ist Programmierer und darf nun beim wohl angesagtesten Unternehmen, dem „Circle“, arbeiten. Zunächst ist er skeptisch. Eine persönliche computerbasierte Assistentin? Ein Kellner, der weiß, was Joshua trinken/essen will, bevor er die Cafeteria betritt? Alles superklasse, aber sein Unbehagen bleibt. Dann scheint er sich doch vom Circle mitreißen zu lassen, die Vorzüge zu genießen, bis ein einschneidendes Erlebnis, das in Verbindung mit seiner Bekannten Abra steht, ihn zum Nachdenken bringt. Ist vielleicht doch nicht alles Gold, was glänzt? Ist der Circle nicht so perfekt, wie er vorgibt?

Joshua nimmt zwar den meisten Raum im Buch ein, doch gibt es auch etliche mehr oder weniger wichtigen Nebenfiguren. Wie z.B. Sara, eine Art künstliche Intelligenz, die als persönliche Assistentin für jeden Mitarbeiter bei Circle fungiert. Oder Abra, die Joshua schon vor seiner Arbeit kannte, aus den Augen verloren hatte und nun wiedergefunden hat. Oder seine Team-Kollegen bei der Arbeit. Auf Grund seiner Wichtigkeit ist Joshua natürlich am besten und ausführlichsten ausgearbeitet und wirkt absolut glaubwürdig. Wer von uns würde sich nicht von neuer innovativer Technik hinreißen lassen?


Aufmachung des Buches
Das Buch ist eine stabile Taschenbuchausgabe, daneben ist der Roman auch als Hardcover mit Schutzumschlag oder E-Book erhältlich. Auf dem recht einfach gehaltenen Cover erkennen wir ein großes C in einem Kreis auf einem Quadrat, das an die Problematik der „Quadratur des Kreises“, die auch titelgebend war, erinnert. Im Hintergrund sieht man einen Ausschnitt einer Glaskuppel, wie sie beim Circle zu finden sind. Die Gestaltung ist insgesamt zwar recht schlicht, aber stimmig und durchaus ansprechend gehalten.


Fazit
Vielleicht ist die Idee, die hinter dem Roman steckt, gar nicht so weit hergeholt und gerade diese Tatsache und dass alles so realistisch wirkt, sind schon ein wenig beängstigend. Eine gelungene gesellschaftskritische Dystopie, die ich gern weiterempfehle!

 

4 5 Sterne


Hinweise
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