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„Bei der Mooshammerin brennt's, Franz“, schreit die Oma, dass ich bald vom Kanapee flieg.
„Und? Soll ich drüber pieseln? Herrschaftszeiten, ich bin bei der Polizei und nicht bei der Feuerwehr!“

Schlechte Zeiten für den Eberhofer Franz: Die Cholesterinwerte so hoch wie die Laune im Keller, Schluss mit Warmen vom Simmerl! Und jetzt noch diese Brandleiche im Fremdenzimmer bei der Mooshammerin. Doch als ausgerechnet Buengo, der angolanische Fuß Gottes vom FC Rot-Weiß Niederkaltenkirchen, unter Mordverdacht gerät, nimmt der geschwächte Franz die Ermittlungen auf.

 

Leberkaesjunkie 

Autor: Rita Falk 
Verlag: dtv
Erschienen: 22. Januar 2016
ISBN: 978-3-423-26085-5
Seitenzahl: 320 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der Eberhofer Franz muss nicht nur auf seine Gesundheit, sondern auch auf die Nachbarschaft achtgeben. Als es bei der Mooshammerin brennt und Oma Eberhofer diese kurzerhand aufnimmt, wird auch der Franz auf dem kurzen Dienstweg von München nach Niederkaltenkirchen beordert, um den Fall zu lösen. Denn es gibt eine Brandleiche, die mit jedem Ermittlungsschritt mehr Fragen aufwirft, und der Franz muss freilich alles unter Dach und Fach bringen...

Zu den bereits bestehenden privaten Differenzen kommt dieses Mal erschwerend dazu, dass es um die Gesundheit des Kommissars nicht unbedingt gut bestellt ist. Wird er es dennoch schaffen, den Fall zu lösen oder unterlaufen ihm Flüchtigkeitsfehler?


Stil und Sprache
Es scheint als nehme die Verwirrung des Protagonisten, der gleichsam als Ich-Erzähler fungiert, verheerende Ausmaße an. Glücklicherweise merkt er zumeist selbst, dass er abschweift, so dass das Geschehen immer wieder in die richtige Bahn gelenkt wird und der Leser weiterhin gewillt ist, den Ereignissen zu folgen, scheinen diese doch noch einige Geheimnisse offenbaren zu wollen. Mit zunehmender Ernsthaftigkeit des Erzählers wirkt auch der Schreibstil weniger leichtfüßig. Nichtsdestotrotz gibt es die altbekannten und -bewährten humoristischen Einschübe, die das Geschehen ein wenig auflockern.

Der vorliegende Fall scheint ein wenig in den Hintergrund zu treten, vielmehr werden die Aspekte der Gesundheit Eberhofers sowie seine Beziehung zur Susi in den Vordergrund gerückt. Sicherlich sind diese Handlungsstränge wichtig, nicht nur für den Verlauf des Geschehens, dennoch leidet dadurch die Ermittlungstätigkeit und somit die Spannung. Da kann auch der Birkenberger nicht mehr viel ausrichten, indem er alleine auf Spurensuche geht. Trotz allem gibt es, obwohl man kaum noch damit rechnen würde, das ein oder andere Überraschungsmoment, wodurch man einigermaßen besänftigt wird und auch die Spannungskurve sich wieder erholt.


Figuren
Die auf Grund des Vorgängers erwartete Entwicklung der Figur Franz Eberhofer gestaltet sich in einem geringeren Maße als erhofft, ist aber dennoch vorhanden. Es war zu erwarten, dass seine Lebensweise einen Tribut fordern würde, und nun ist es soweit, er muss mehr auf seine Gesundheit achten. Dadurch scheint ein innerlicher Prozess vonstatten zu gehen, der noch nicht gänzlich bis zum Leser durchdringt, vielleicht aber im achten Fall.

Der Fokus liegt dieses Mal ganz klar auf dem Protagonisten, nicht nur der Erzählperspektive wegen. So werden weitere Personen, ob regelmäßig auftauchend oder nur in diesem Band eine Rolle spielend, zwar mit einer ausreichenden Darstellung bedacht, aber nicht allzu tiefgründig betrachtet. Auf Grund der bereits erwähnten Haupthandlungsstränge wird diese Handhabung jedoch nicht als negativ empfunden.


Aufmachung des Buches
Ganz klar wird der Reihencharakter auch bei diesem Band sichtbar. Die Klappenbroschur aus dem dtv-Verlag zeigt im Hintergrund eine blaue Tapete, an deren oberem Rand ein Babystrampler mit der Aufschrift „Polizei“ aufgehangen wurde. Die rot-weiß-karierte Tischdecke ist schlicht gedeckt mit einer Leberkässemmel sowie einem Feuerlöscher. Jegliches Element hat einen Bezug zum Inhalt und wird - mal mehr, mal weniger - erwähnt und genutzt. Im Anschluss finden sich die obligatorischen Rezepte der Eberhofer Oma, von denen einem schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammenläuft. Bereits von weitem betrachtet weiß man sofort, mit welcher Reihe man es zu tun hat, Eberhofer hat längst Kultstatus erreicht.


Fazit
Wenn auch der bisher persönlichste Fall von und mit dem Eberhofer Franz, so doch leider auch der bisher schwächste. Für Fans der Reihe natürlich dennoch ein absolutes Muss. Die Hoffnung ist groß, dass es weitere Nachfolger gibt und es somit wieder bergauf geht.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 2: Dampfnudelblues
Band 3: Schweinskopf al dente
Band 4: Grießnockerlaffäre
Band 5: Sauerkrautkoma
Band 6: Zwetschgendatschikomplott

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