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Shunpei ist begeistert von den Vorzügen, seinen besten Freund als Liebhaber zu haben, allerdings ist die sexuelle Rollenverteilung noch immer nicht geklärt ... Aktiv oder passiv? Da kann mit einem schon mal die Fantasie durchgehen. Als dann auch noch Shunpeis Schwester Akino von seiner Beziehung erfährt, bricht das Chaos aus: Sie droht, es den Eltern zu erzählen!

 

Electric Delusion 2 

Originaltitel: Delusion Elektel Vol. 2
Autor: Nekota Yonezou
Übersetzer: Etsuko Tabuchi und Florian Weitschies
Illustrator: Nekota Yonezou
Verlag: Tokyopop
Erschienen: Februar 2016
ISBN: 978-3-8420-1956-0
Seitenzahl: 168 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahre (Empfehlung des Verlags)


Die Grundidee der Handlung
Shunpei und Fumi sind nun ein Paar und insbesondere Shunpei genießt es, dass er Freund und Lover zugleich hat. Problematisch ist allerdings eins noch bei ihnen: die klassische Rollenverteilung, wer ist nun der Aktive und wer der Passive? Als dann noch Shunpeis Schwester Akino mitmischt und indirekt vordiktiert, was Shunpei und Fumi tun dürfen und was nicht, ist das Chaos perfekt. Doch wie könnte Shunpei nicht nachgeben, wo sie ihm doch droht alles den Eltern zu erzählen? Als dann Fumi noch das Interesse eines Bildhauers erregt und dieser Fumi recht nache kommt, ist es um Shunpeis Rückhaltung geschehen. Kann das gut gehen?

Der zweite Band enthält neben so einigen erotischen Szenen eine große Portion an Humor. Zuweilen ist die Schwester Shunpeis, Akino, etwas schwer zu ertragen, zugleich sorgt sie aber auch dafür, dass am meisten Witz reinkommt.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Weiterhin sehr detailliert, mit gutem und passend platziertem Einsatz von Rasterfolie, präsentiert sich der Manga mehr witzig als ernst. Der Humor entsteht hauptsächlich durch das Auftauchen der kleinen Schwester Shunpeis, die hobbymäßig fantasiert, wie es ist, wenn zwei Männer zusammen sind. Ein wenig gerät ihr Weltbild ins Wanken, als sie durch Zufall erfährt, dass es ihr Bruder und sein bester Freund sind, die genau eine solche intime Beziehung führen. Doch hin- und hergerissen zwischen ihrer Neugier und ihrer Abneigung, sich ihren Bruder sexuell aktiv sich vorzustellen, gerät so manche Szene aus dem Ruder. Shunpei und Fumi müssen aufpassen, dass sie nicht zu weit gehen und so sind sie in ihrer Beziehung zueinander sehr zögerlich. Es kommt zu Missverständlichen, peinlichen, aber lustigen Szenen, wenngleich man manches Mal als Leser aufgestöhnt hat, als Akino mitmischt und man sich eigentlich nur die Beiden zusammen gewünscht hätte.

Akino ist mit ihren kinnlangen Haaren, die vordere Strähne meist mit einer Spange aus dem Gesicht gemacht, das Bild einer kleinen Schwester. Meist in ihrer Schuluniform zu sehen, hebt sie sich von Shunpei und Fumi ab, und auch ihre Gefühlsausbrüche lassen sie wie eine prototypische kleine Schwester wirken. Man hat zwar einerseit Verstädnis, dass sie nicht gerade davon angetan ist, ihren Bruder sexuell aktiv zu sehen oder sich das vorzustellen, man versteht auch Shunpeis Zögern in der Hinsicht, der Angst hat, dass seine Eltern davon Wind bekommen könnten.

Trotz der Einmischung der Schwester versuchen Shunpei und Fumi mehrfach intim zu werden, was je nach Situation mehr oder weniger klappt. Man merkt beiden Figuren die Gefühle füreinander an, sie lieben sich sehr, das wird in diversen kleinen Zärtlichkeiten, seien es leichte Berührungen oder Küsse, deutllich. Gleichzeitig ist das Thema Sex und Penetration an sich schon ein heikles Thema, da beide sich nicht auf ihre Position einigen können. Shunpei hat verständlicherweise Angst, wie er es als Bottom erträgt, Fumi hingegen will gerne mit Shunpei intim werden.
Obwohl in den erotischen Szenen viel Haut gezeigt wird und einige deutlich erregte Glieder auszumachen sind, unterliegt der Manga der japanischen Zensur, die seit Jahren stärker zu Tage tritt, und man sieht nur wenig oder nur angedeutet die Umrisse. Das tut den Szenen aber in ihrer Sinnlichkeit keinen Abbruch. Im Gegenteil, durch die sehr detaillierten und ästhetisch dargestellten Szenen wirkt es anregend und sehr erotisch. Zugleich, und das ist ein Pluspunkt, merkt man die Sorgen Shunpeis und auch Fumis, etwas, das man nicht oft in Boys Love sieht. Die Problematik ist hier großer Bestandteil des Manga an sich und wird entsprechend auch gezeigt.

Neben dem Problem mit ihren Rollen und der Einmischung durch die kleine Schwester reagiert Shunpei heftig auf die Annäherungen des Bildhauers Yusuke. Fumi ist außerordentlich angeturnt von den leichten Berührungen während der Sitzungen, etwas, was für Shunpei unverständlich ist. Mit Yusuke wird ein neuer Typ Mann in den Band eingeführt, er wirkt etwas zerstreuter und mehr mit den Kopf in seiner Welt. Die Haare sind zerzaust und strubbelig, er wirkt recht robust, dabei aber nicht klobig. Man merkt ihm seine Passion deutlich an, zuweilen wundert man sich ob seiner Obession schon.


Aufmachung des Manga
Innig umschlungen wird indirekt das Motiv des ersten Bandes weitergeführt, man merkt diesem Bild seine intime Beziehung der beiden zueinander an. Von einem kräftigen Pink umrahmt und mit den Schuhen Shunpeis sticht das Cover hervor und wird erneut zum Eyecatcher.
Außer einer Farbseite, die zugleich die Illustration auf dem Backcover ist und Fumi und Shunpei glücklich Händchen haltend zeigt, gibt es eine kleine Bonusstory, die Kindheitsfreunde heißt, in der Fumi und Shunpei alte Bilderalben anschauen.
Gewohnt für den Verlag ist der Manga in dem Softcoverformat gedruckt.


Fazit
Der zweite Band enthält eine Menge Probleme, denen sich das Paar stellen muss. Shunpei und Fumi sind zwar gewissermaßen eine Schritt weiter, doch zu einem zufriedenstellenden Ergebnis führt das noch nicht. Es bleibt abzuwarten, was die Künstlerin in den weiteren zwei Bänden mit den Jungs noch vor hat.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 1

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