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Kategorie: Girls Love

Die Klassenfahrt nach Kyoto steht an! Nach dem Fettnäpfchen an Weihnachten herrscht zwischen Yuzu und Mei jedoch Funkstille. Am Tag der Abreise verschläft Yuzu auch noch und muss auf eigene Faust nachkommen. Am Bahnhof freundet sie sich mit der quirligen Sara an, die ebenfalls auf Klassenfahrt ist. Yuzu kann ja nicht ahnen, dass Sara ein Auge auf Mei geworfen hat ...

 

Citrus 4 

Originaltitel: citrus Vol. 4
Autor: Saburouta
Übersetzer: Verena Maser
Illustrator: Saburouta
Verlag: Tokyopop
Erschienen: Februar 2016
ISBN: 978-3-8420-2160-0
Seitenzahl: 168 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahre (Verlagsempfehlung)


Die Grundidee der Handlung
Zwischen Mei und Yuzu hängt seit Weihnachten der Haussegen schief und als Yuzu am Tag der Klassenfahrt noch verschläft, kann sie es kaum glauben, dass Mei sie nicht geweckt hat! Gestrandet am Bahnhof trifft sie auf Sara, die mit ihrer Zwillingsschwester Nina ebenfalls auf Klassenfahrt ist. Vereint in ihrem Dilemma reisen beide der Klasse hinterher und dort angekommen stellen sie bald fest, dass Sara ein Auge auf Mei geworfen hat. Gutmütig unterstützen sich beide Mädchen gegenseitig ihrer Angebeten ihre Liebe zu gestehen, ohne dabei zu merken, um wen es sich da eigentlich handelt! Kann das gut gehen?

Der vierte Band lässt wieder neue Figuren auf den Plan treten, die kurzweilig für dramatische Ereignisse sorgen. Ob diese nötig gewesen wären, ist retrospektiv nicht zu sagen, da die Figuren durchaus sympathisch eingebaut wurden und ein wenig für Wind in der Beziehung sorgen.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Mit dem vierten Band könnte man meinen, dass es in der Beziehung Meis und Yuzus etwas vorangeht. Leider stecken beide emotional immer noch in der Klemme, insbesondere Yuzu muss erkennen, dass sie trotz ihrer Gefühle für Mei zögert, ihr ihre Liebe zu gestehen. Die sonst so toughe Schülerin ist plötzlich sehr schüchtern und verlegen, ihr Erröten ist fast schon untypisch für sie.
Saburouta schafft es, sowohl Mei, als auch Yuzu einen eigenen plausiblen Charakter zu geben. So ist weiterhin Yuzu die Offene, das merkt man bei ihrem spontanen Aufeinandertreffen mit Sara am Bahnhof, der sie gleich Hilfe anbietet bzw. sich mit ihr prompt versteht. Daneben zeigen sich im Band aber Yuzus Unsicherheiten ebenso deutlich, sie ist hin- und hergerissen zwischen ihren Gefühlen für Mei. Sowohl Liebe, aber auch geschwisterliche Gefühle hegt sie für Mei, die leider weiterhin distanziert, im vorliegenden Band des öfteren sogar gefühlskalt auf Yuzu reagiert. Insgesamt versucht man auch als Leser Mei besser zu verstehen, ihre verschlossene, stoische Miene lässt sie wenig lesen, ihre Körperhaltung uzu gegenüber ist manchmal seltsam verändert, mal geht sie enorm auf Distanz und ignoriert sie, dann bietet sie sich Yuzu regelrecht an - man hat aber eher ein Gefühl, dass Mei das nur tut,  damit Yuzu das bekommt, was sie möchte. Das führt insgesamt zu einem Dilemma, denn Yuzu ist gerade davon nicht begeistert, es hält sie davon ab, intimer mit Mei zu werden. Dass es am Ende des Bandes endlich mal zu einem Kuss kommt, lässt den Leser aufatmen, die Szene wird wundervoll präsentiert, mit Hilfe einer Doppelseite werden die Emotionen transportiert.

Die Hintergründe sind im Manga weiterhin sehr detailliert gezeichnet, unterstützt durch Rasterfolieneinsatz, der die Bilder plastischer macht. Die Hell- und Dunkeltöne wirken so, die Linienführung hilft dabei, dass die Panel sauber aussehen, sie sind voneinander gut abgegrenzt. Neben ernsten Gesprächen und dynamischen Bewegungen kommt der Humor auch nicht zu kurz, wenngleich er nur dezent ist und keineswegs slapstickartig.

Mit den neuen Figuren Sara und Nina sind wieder zwei  Figuren in die Story eingebaut, die sich optisch hervorheben. So ist Sara, die ältere der Zwillinge, die Kleinste, sie hat langes, von der Farbe her etwas undefinierbares Haar (auf der Farbseite wird es in einem Grau-Weißton dargestellt),  die als Seitensträhnen ins Gesicht fallen. Ihre Schwester Nina ist die kurvenreiche Große mit ebenfalls langen, grau-weißlichen Haaren, ihr Markenzeichen ist aber eine zur Seite gebundene rote Haarschleife. Sie wirkt im Gegensatz zu Sara etwas naiver an manchen Stellen, zugleich merkt man schnell, dass sie ihre Schwester voll und ganz im Liebesleben unterstützt. Es bleibt abzuwarten, ob beide Figuren nochmal auftauchen, der Band endet mit einem Cliffhanger, der Harumis Schwester mit einem ernsten Gesicht präsentiert und nichts Gutes verheißt. 


Aufmachung des Manga
Heiß dargestellt sind Mei und Yuzu abgebildet. Die Mimik Meis ist fast schon abwehrend, Yuzu hingegen geht auf Tauchfühlung und versucht, der sich wehrenden Mei das Oberteil auszuziehen. Die Farben des Covers sind weiterhin in den Brauntönen gehalten, der erotische Einband spiegelt leider nicht den Inhalt an sich ab, dennoch wird dem Leser sofort klar, um welches Genre es sich handelt.

Gedruckt als Softcoverbroschur, enthält der Manga eine Farbseite und so etwas wie einen Epilog und ein Nachwort der Autorin.


Fazit
Durch das Auftauchen von Sara und Nina gerät die Klassenreise Meis und Yuzus zu einem Chaos, zugleich mischen beide in der Beziehung der beiden ziemlich mit, was für ordentlich Missverständnisse und Gefühlschaos sorgt.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 1
- Band 2
- Band 3