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Eine ganz große Liebe. Und eine Auszeit von der Treue.

Eine offene Beziehung. Für drei Monate. Zwischen Abi und Studium. Sich ausprobieren. Mit anderen. Danach ist alles wieder wie zuvor und Tom und Verena weiterhin ein Paar. Denn sie lieben sich und wollen für immer zusammen bleiben. Doch ist das wirklich so einfach, wie sie es sich vorstellen?

 

Ein Sommer ohne uns 

Autorin: Sabine Both
Verlag: Loewe
Erschienen: Februar 2016
ISBN: 978-3-7855-8222-0
Seitenzahl: 240 Seiten

Hier geht’s zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Tom und Verena sind seit fünf Jahren ein Paar; für beide ist es die erste Beziehung. Daher drängt sich immer öfter die Frage auf, ob sie nicht etwas verpassen, sich ausprobieren sollten, bevor sie sich vielleicht für immer aneinander binden. Doch kann ihre Beziehung eine Auszeit verkraften?

Sabine Both hat ein interessantes, sensibles Thema für ihren Jugendroman gewählt. Schade, dass die Umsetzung alles andere als überzeugt.


Stil und Sprache
Sabine Both bedient sich eines eigenwilligen Erzählstils, der nicht leicht in Worte zu fassen ist. Viele kurze Sätze lassen die Geschichte flott voranschreiten, wirken stellenweise aber auch abgehackt, sodass insgesamt ein wenig geschmeidiger Eindruck entsteht. Hinzu kommt, dass es für ein so dünnes Buch zu viel Nebenhandlung gibt, was vom Wesentlichen ablenkt und die in der Kurzbeschreibung versprochene Auszeit immer weiter hinauszögert, sodass reichlich Geduld vom Leser gefordert wird. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht, denn auch wenn das Buch vollgestopft ist mit Nebenhandlungen, dümpelt die Geschichte vor sich hin, ohne den Leser zu packen. Es fehlt das gewisse Etwas, das die Handlung aus dem Alltagseinerlei heraushebt.

Hin und wieder gelingt es der Autorin allerdings, ihre Leser bei der Hand zu nehmen und mitzureißen - so zum Beispiel bei der Geburtstagsfeier im Club, bei der man sich aufgrund des eindringlichen Schreibstils plötzlich selbst mitten im Trubel wähnt, dicht gedrängt zwischen den tanzenden Menschen, das laute Wummern der Musik in den Ohren und in jeder Faser des Körpers. An anderer Stelle wirkt der Stil jedoch einfach nur platt und gewollt jugendlich, was eher abschreckend als authentisch ist.

Erzählt wird im Präsens abwechselnd aus Verenas und Toms Sicht, wodurch ein Einblick in derer beider Gedanken und Gefühlswelt ermöglicht wird. Allerdings macht es das nicht leichter, deren Beweggründe nachzuvollziehen. Schade ist zudem, dass vieles zu vorhersehbar ist und kaum Überraschungen auf den Leser warten, und das was überraschend ist, wirkt so fehl am Platze, dass es die Handlung mehr stört, als sie voranzutreiben. Das i-Tüpfelchen ist dann der übertrieben kitschige Schluss, dabei hätte die Autorin nur die letzten beiden Sätze weglassen müssen, um die Kurve zu kriegen ...


Figuren
Tom und Verena sind die Hauptfiguren dieses Romans und kommen dem Leser - nicht zuletzt aufgrund der gewählten Erzählperspektive - am nächsten. Einerseits sind sie einander unheimlich vertraut, andererseits fremd, was gut darstellt, wie sehr sie sich voneinander entfernt haben. Dennoch sind ihre Beweggründe bei weitem nicht immer nachvollziehbar, was es schwer macht, sich in die Figuren hineinzuversetzen. Auch die weiteren Figuren sind eher oberflächlich ausgearbeitet, was sicherlich daran liegt, dass die Autorin zu viel auf zu wenig Seiten unterbringen wollte, und damit vieles nur anreißen, aber nie in die Tiefe gehen konnte. So wirken die Figuren blass und austauschbar.


Aufmachung des Buches
Die Klappenbroschur ist im Loewe-Verlag erschienen. Das Cover ist in dezenten Farben gehalten, die Gestaltung interessant und passend gewählt, offenbart sie ihre wahre Bedeutung doch erst, wenn man das aufgeklappte Cover betrachtet. Die Verarbeitungsqualität ist einwandfrei.


Fazit
Wer aufgrund des Titels bzw. der Kurzbeschreibung des Buches eine gefühlvolle Geschichte mit Tiefgang erwartet, wird maßlos enttäuscht. Ein Blick in die Leseprobe ist außerdem zu empfehlen, denn Sabine Boths Stil ist sicherlich Geschmackssache.


2 Sterne


Hinweise
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