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Die Albae sind gefählrlich, grausam und scheuen keinen Krieg. Ihre Feinde fürchten sie, und ihre Sklaven folgen ihnen bedingungslos. Doch die dunklen Geschöpfe bergen ungeahnte Geheimnisse und ihre Macht ist nicht unbegrenzt. Das Reich der Albae ist bedroht, und die ungleichen Krieger Sinthoras und Caphalor erhalten den Auftrag, einen mächtigen Dämon für ihr Volk zu gewinnen. Es stellt sich aber schnell heraus, dass jeder Albae eigene Pläne verfolgt. Der Kampf um Ehre, Leidenschaft und Macht bringt sie in höchste Gefahr - und das Schicksal ihres Volkes steht auf dem Spiel...


 Autor: Markus Heitz
Verlag: Piper
Erschienen: 2009
ISBN: 9-782492-701549
Seitenzahl: 584 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Sinthoras und Caphalor - Dieses ungleiche Paar wird von den Unauslöschlichen, dem Herscherpaar der Albae, ausgesandt, um einen Dämon als Verbündeten zu gewinnen. Jeder von ihnen ist sets darauf bedacht den anderen auszustechen. Das Schicksal jedoch zwingt sie immer wieder dazu Seite an Seite zu kämpfen, denn ihre gemeinsame Mission hat, trotz persönlichen Zwistes, asolute Priorität. 
Bei alledem lernen wir die Albae immer mehr kennen. Ihre Art zu kämpfen, ihr Denken, ihre Hoffnungen und ihre Wünsche. Sie sind das hochmütigste aller Völker, ihr Stolz kennt keine Grenzen und sie verhalten sich gegenüber anderen Völkern, als wären sie Götter. 

Das ganze Buch hat ein recht durchdachtes Konzept. Allerdings ist es etwas kurz geraten und endet zudem mit einem Cliffhanger. Das ganze riecht extrem nach Geldmacherei.


Stil und Sprache
Markus Heitz vermittelt ein recht eindrucksvolles Bild von diesem grausamen, egoistischen Volk. Doch den Reiz morbider Faszination zu vermitteln, bleibt ihm verwehrt. Die Charktere agieren völlig hirnlos, völlig im Vertrauen auf ihre Fähigkeiten. Doch auch die Albae sind verletzlich und angreifbar, ihr Hochmut verbietet ihnen jedoch, dies einzugestehen. Infolgedessen wurde ich mit der Erzählung auch nicht so recht warm. Die zunehmende Spannung zum Ende hin gleicht dies aber zum Teil aus.

Zu Beginn kommt das ganze nicht so recht in Fahrt. Die Charaktere sind abstoßend und man kann sich kaum mit ihnen identdifizieren. Im letzten Drittel streut Markus Heitz dann immer mehr geheimnissvolles in den Text und baut so reichlich Spannung auf. Die Geschichte endet dann sehr abrupt und verweist einerseits auf "Die Zwerge" (hier wird die nachfolgende Handlung aus Sichtweise der Zwerge geschildert) andererseits auf eine bald folgende Fortsetzung. 

Der Schreibstil von Markus Heitz ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Die Sprache ist nicht simpel aber auch nicht zu komplex. Zu Beginn eines jeden Kapitels zitiert er aus den Epokryphen der Schöpferin, was wohl eine Art Bibel der Albae sein soll. Geschickt streut er hier Informationen und Andeutungen ein, die er im Text nur schwierig unterbringen konnte. Gleichzeitig baut er damit zusätzlich Atmosphäre auf.


Figuren
Caphalor ist ein Kriegsheld, er genießt Respekt und Ansehen aber er prahlt nicht damit. Er ist ein Familienmensch, der nicht den Rummel des Ruhms sucht. Sinthoras hingegen ist jung und ehrgeizig. Er giert nach Macht und Anerkennung und ist bereit, alles "Notwendige" zu tun. Doch beide sind sie mit Herz und Verstand, echte Albae. Grausam, arrogant und von unglaublichem Hochmut angefüllt bis zum Rand.
Raleeha ist eine Menschenfrau, die sich freiwillig in die Sklaverei begeben hat. Sie betet Sinthoras förmlich an und obwohl er ihr die Augen ausgestochen hat um sie für eine Lapalie zu bestrafen, versucht sie ihm zu folgen, um ihm nahe zu sein. Sie begleitet die beiden auf ihrer Mission. 

Lediglich diese drei Hauptcharaktere sind ausgearbeitet, sämtliche Nebencharaktere bleiben blass und farblos. Sie dienen lediglich als Statisten.

Das größte Problem des Romans ist, dass eine Identdifikation mit den Charakeren praktisch unmöglich ist, es sei denn, man hat recht abartige Neigungen. Man fiebert nicht mit und bleibt stets auf Distanz. Es ist einem zwar möglich, sich in die Denkweise der Albae hineinzuversetzen und so ihr Handeln nachzuvollziehen, aber stets hatte ich das Gefühl, dass sie alle, blind vor Eitelkeit, in ihr Verderben rennen. 


Aufmachung des Buches
Das Buch kommt im neuen Trade Paperback Format daher. Es ist in stabile Pappe gebunden und die Buchdeckel sind beide ausklappbar, sodass die Buchdeckel aus zwei Lagen Pappe bestehen. Dies verleiht ungeheure Stabilität und schafft den Platz für zwei verschiedene Karten. Eine Karte von Ishim Voróo und eine von Dson Faimon, dem Sternenstaat der Albae. Auf den ersten Seiten befindet sich außerdem ein Personenregister. Der Buchrücken weist jedoch nach einmaligem Lesen die für ein Taschenbuch typischen Knicke auf. Die Kartonage ist leider nicht flexibel genug, das sieht man ab und zu auch schon in besserer Quallität.

Das Cover ist weiß unterlegt, der Titel prangt in großen, geprägten Lettern darüber. Die Aufmachung erinnert in ihrer Gestaltung an amerikanische Besteller-Titel. Dies ist für einen Fantasytitel ungewöhnlich, die eindeutige Gestaltung des Titelbildes vermeidet einen Fehlgriff aber garantiert. Das Ganze wirkt stimmig und nicht so kitschig wie viele andere deutsche Fantasytitel.

Das Buch wurde auf FSC zertifiziertem Papier in Regensburg gedruckt. Der Schriftsatz ist relativ groß und die Seiten wirken etwas leer. Vor allem unten befindet sich auf jeder Seite reichlich Platz. Hier wurde die Seitenzahl künstlich erhöht um zu überspielen, dass es sich um eine recht kurze Geschichte handelt.


Fazit
Die Legenden der Albae sind weder gut noch schlecht, sie sind unterhaltsames Mittelmaß. Die reichlich leeren Seiten hinterlassen einen faden Beigeschmack, vor allem wenn man an den stolzen Preis des Buches denkt. Man fühlt sich etwas verschaukelt. Dies verstärkt sich am Ende des Buches noch weiter, zu abrupt kommt der Schluss und verweist nicht nur auf eine Fortsetzung, sondern auch noch auf ein anderes Werk des Autors. 

Es bleibt jedoch jedem selbst überlassen, wie er darauf reagiert. Die Legenden der Albae sind auf jeden Fall einen Blick wert - vor allem wenn man auf Dark Fantasy steht - denn sie bieten solide Unterhaltung. Nicht mehr aber auch nicht weniger.



Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an den Piper-Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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