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Nach dem Tod ihres Vaters nimmt sich Hedda Hellberg eine Auszeit – und taucht nicht wieder auf. Als Henning Juuls Exfrau Nora von dem Verschwinden ihrer ehemaligen Studienfreundin erfährt, kann sie nicht glauben, dass diese freiwillig ihre Familie verlassen hat. Schnell findet sie heraus, dass Hedda in einen schwedischen Mordfall verwickelt ist. Als Nora bei ihren Nachforschungen stecken bleibt, wendet sie sich an Henning – und bald befindet sich das Expaar auf gefährlichem Terrain. Denn irgendjemand ist bereit zu töten, um eines der dunkelsten Geheimnisse der europäischen Geschichte zu bewahren ...

 

Gejagt 

Originaltitel: Våpenskjold
Autor: Thomas Enger
Übersetzer: Günther Frauenlob / Maike Dörries
Verlag: blanvalet
Erschienen: 21. September 2015
ISBN: 978-3-7645-0480-9
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Noch immer hat die Trauer um den gemeinsamen Sohn Henning Juul und seine Exfrau Nora fest im Griff, noch immer gelingt es ihnen mehr schlecht als recht miteinander umzugehen. Als Nora jedoch einer mehr als undurchsichtigen Angelegenheit auf der Spur ist, in die eine ehemalige Studienfreundin involviert ist, werden die beiden zumindest beruflich wieder zu einem Team. Derweil hofft Henning noch immer an detaillierte Informationen über seine ganz persönliche Tragödie zu gelangen...

Augenscheinlich ruhiger und langsamer mutet der vierte Band der Henning-Juul-Reihe an. Doch darf man sich nicht täuschen lassen, unterschwellig arbeitet und brodelt es und unfassbare Details geraten dabei ans Tageslicht.


Stil und Sprache
Die bisher bekannte locker-leichte Stimmung ist einer bedrückenden Atmosphäre gewichen, denn auch im vierten Band ist der Handlungsstrang, in dem es um die Brandnacht bei Henning Juul geht, noch nicht abgeschlossen. Entsprechend verlagert sich die Gemütslage des Protagonisten auf die Erzählweise und geht somit auch spürbar auf den Leser über. Natürlich gibt es wieder mehrere Handlungsstränge, dennoch bleibt die Atmosphäre erhalten, egal an welchem Ort oder bei welchen Personen man sich gerade befindet. Wieder wird die beobachtende Perspektive gewählt, um dem Leser einen Einblick in möglichst viele Perspektiven zu verschaffen, dennoch sollte man die gegebenen Hinweise mit Vorsicht genießen, es ist bei Weitem nicht alles so, wie es auf den ersten Blick erscheint.

Im Vergleich zu den Vorgängerbänden wird das Tempo dieses Mal deutlich gedrosselt, zumindest über weite Teile des Geschehens. Gleichzeitig wird aber auch die Wichtigkeit einzelner Passagen unterstrichen, die eben nicht sofort wieder in Vergessenheit geraten sollen und somit sehr detailliert auftreten. Es scheint, als käme die Handlung nur stockend voran, doch die Ruhe täuscht, es wird auf unglaubliche Erkenntnisse hingearbeitet, die man nicht einmal zu denken gewagt hatte.

Mit unerwarteten Wendungen ist dieser Band nicht übersät, dafür führen die vorhandenen dazu, dass dem Leser vor Überraschung der Mund offen stehen bleibt. Spannung ist auf Grund der genannten stilistischen Mittel eher unterschwellig vorhanden, aber durchaus spürbar.


Figuren
Wie man sich fühlt, wenn man das eigene Kind nicht retten konnte und dann auch noch der festen Überzeugung ist, überhaupt erst Schuld an dem tragischen Tod zu sein, wird von Henning Juul deutlich und einprägend dargestellt. Seine Gedanken und Gefühle sind weithin spürbar, so dass der Leser mehr als eine leichte Verbindung zu ihm spürt. Verbissen ist er dem- oder denjenigen auf der Spur, die diese Nacht zu verantworten haben, was durchaus nachvollziehbar ist. Auf Grund seiner Handlungsweisen und Aussagen erhält man einmal mehr weitere Informationen bezüglich seines Charakters, das Bild festigt sich.

Da Hennings Exfrau Nora einen recht großen Part in diesem Fall einnimmt, wird sie auch entsprechend beleuchtet. Einiges hatte man bereits aus den Vorgängerbänden erfahren, anderes war gänzlich neu, so dass sich auch hier ein gutes Bild generiert, das dem Leser nicht mehr so leicht aus dem Kopf geht. Die weiteren Figuren werden so ausführlich wie nötig dargestellt, müssen sich vor allem zu Beginn weitestgehend zurückhalten, um den Leser nicht sofort auf die richtige Spur zu bringen.


Aufmachung des Buches
Nach wie vor bleibt der Reihencharakter auch beim vierten Band der Serie erhalten. An der, dieses Mal in einem dunklen grün gehaltenen, Steinwand befindet sich ein Geweih, das den Betrachter sofort den Zusammenhang zum Titel erkennen lässt. Ansonsten weiß man nicht, ob es inhaltlich noch eine Rolle spielen wird, aber wer oder was auch immer gejagt wird, es verspricht einige spannungsreiche Ereignisse.


Fazit
Trotz der vermeintlichen Ruhe, die dieser vierte Band augenscheinlich ausstrahlt, verstecken sich mehr oder weniger gut getarnte Informationen, deren Ausmaß erst am Schluss zur schrecklichen Gewissheit werden.

4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Sterblich
Band 2: Vergiftet
Band 3: Verleumdet

Våpenskjold

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