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Sechs Monate hatten Louisa Clark und Will Traynor zusammen. Ein ganzes halbes Jahr. Und diese sechs Monate haben beide verändert. Lou ist nicht mehr das Mädchen aus der Kleinstadt, das Angst vor seinen eigenen Träumen hat. Aber sie führt auch nicht das unerschrockene Leben, das Will sich für sie gewünscht hat. Denn wie lebt man weiter, wenn man den Menschen verliert, den man am meisten liebt? Eine Welt ohne Will, das ist für Lou immer noch schwer zu ertragen. Ein einsames Apartment, ein trister Job am Flughafen – Lou existiert, aber ein Leben ist das nicht. Bis es eines Tages an der Tür klingelt – und sich eine Verbindung zu Will auftut, von der niemand geahnt hat. Endlich schöpft Lou wieder Hoffnung. Hoffnung auf ein ganz neues Leben.

 

Ein ganz neues Leben 

Originaltitel: After you
Autor: Jojo Moyes
Übersetzer: Karolina Fell
Verlag: Wunderlich
Erschienen: September 2015
ISBN: 978-3805250948
Seitenzahl: 528 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Da bereits zum Anfang einige überraschende Begegnungen Louisas Leben nachhaltig verändern, möchte ich auch nicht mehr als die Verlagszusammenfassung vorweg nehmen. Der Roman dreht sich in weiten Teilen darum, wie Louisa und ihr Umfeld mit dem Verlust von Will umgehen und langsam zurück ins Leben finden. Obwohl einige Monate seit Wills Tod vergangen sind, findet man schnell in den Roman hinein und es ist interessant zu lesen, was aus den liebgewonnenen Charakteren wird. Weil es lange an einem roten Faden fehlt, kann der Roman aber nicht so ganz überzeugen. Für alle Fans von "Ein ganzes halbes Jahr" ist der Roman also eine durchaus interessante Ergänzung, aber kein Muss.


Stil und Sprache
Wie schon der erste Teil ist "Ein ganz neues Leben" mit einer kurzen Ausnahme aus Louisas Perspektive in der ersten Person geschrieben. Dadurch wird direkt die benötigte Nähe zur Protagonistin aufgebaut, von der die Handlung getragen wird. Durch Jojo Moyes großartigen Schreibstil kann man sich bestens in Louisa hineinversetzen und sowohl ihre traurigen, als auch ihre hoffnungsvollen Momente mitfühlen. Die Autorin findet besonders in den schwierigen Situationen die richtigen Worte und dadurch wirkt ihr Roman niemals überdramatisiert oder kitschig. Gleichzeitig bringt sie so auch in ansonsten verzweifelte Momente eine kleine Portion Humor.

Während der Schreibstil also - wie von Jojo Moyes gewohnt - auf ganzer Linie überzeugen konnte, traf das bei der Handlung diesmal leider nicht zu. Louisa ist in Trauer und ziemlich antriebslos. Trotz mehrerer eigentlich wachrüttelnder Ereignisse und Begegnungen hat sie kein Ziel, sondern lebt einfach so vor sich hin und nicht nur ihre Schwester, sondern auch der Leser hat immer mehr das Gefühl, dass sie ihr Leben wegwirft. Immer mal wieder gibt es kleine Höhepunkte, aber der rote Faden fehlt. Wirkliche Spannung kommt so lange nicht auf und erst zum Schluss konnte das Buch mich fesseln. Dieser war nicht wirklich überraschend, brachte die Handlung aber zu einem befriedigenden Ende. Alles in allem ist "Ein ganz neues Leben" immer noch ein guter Roman, der sich angenehm lesen lässt, aber von Jojo Moyes erwartet man einfach mehr.


Figuren
Mehr als ein Jahr ist vergangen und noch immer kann Louisa Will nicht vergessen. Sie hat versucht, das wundervolle Leben aufzunehmen, was er für sie geplant hatte. Vor Trauer gelähmt ist ihr das aber nicht wirklich gelungen. Stattdessen wohnt sie nun in London und arbeitet als Kellnerin in einer Bar am Flughafen. Selbst ein schwerer Unfall rüttelt sie nicht wirklich auf. Erst eine unerwartete Begegnung reißt sie langsam aus ihrem Trott und gibt ihr ein neues Ziel im Leben. Wie schon zu Beginn des ersten Bandes war mir Louisa zu passiv und reaktionär. Lange lässt sie sich einfach nur treiben und mehr als einmal wollte ich sie am liebsten wach rütteln. Es war schön zu sehen, wie sie dann doch ein bisschen aktiver wurde, aber bis zum Schluss bin ich nicht so hunderprozentig mit ihr warm geworden.

Da die wichtigsten Nebenfiguren recht überraschend in Louisas Leben treten, möchte ich über sie lieber nichts schreiben. Nur so viel, dass sie alle gut ausgearbeitet waren, die eine oder andere Überraschung parat hatten und sehr lebensnah wirkten. Die Charaktere aus dem ersten Band haben ihre Auftritte - sie haben alle realistisch auf Wills Tod reagiert und gleichzeitig sehr unterschiedlich.


Aufmachung des Buches
„Ein ganz neues Leben" ist das erste Buch von Jojo Moyes, das als Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen erschien. Dadurch passt es natürlich nicht so ganz zum ersten Teil, aber die hochwertige Aufmachung passt auf jeden Fall besser zur Geschichte und sieht wunderschön im heimischen Bücherregal aus. Das Cover fügt sich harmonisch in die Reihe von Jojo Moyes Romanen ein und zeigt dieselbe Frau wie der erste Band, diesmal umgeben von blauen Blüten. Dem Buch vorangestellt wurde ein kurzer Brief von Jojo Moyes abgedruckt, der ihre Entscheidung für eine Fortsetzung erklärt. Im Anschluss an den Roman folgt dann noch eine Danksagung.


Fazit
Jojo Moyes hat eine wundervolle Art zu Schreiben und schafft damit eine sehr realistische Welt voller dreidimensionaler Charaktere. Trotzdem fehlte ihrem neuen Roman "Ein ganz neues Leben" das gewisse Etwas, um herausragend zu sein. Auch so war es gute Unterhaltung, aber im Vergleich zu ihren anderen Büchern ein wenig enttäuschend.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Ein ganzes halbes Jahr

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