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Das sechste Jahr.

Carlotta kommt in die zehnte Klasse. Im Internat geht es hoch her: Bei einem „Midnight Poetry-Slam“ können alle ihre Texte auf einer Bühne präsentieren. Auch Niko macht mit und bringt mit seinem Vortrag einige Mädchenherzen aus dem Takt. Außerdem steht ein Berufspraktikum an, das Carlotta bei einem Fotografen absolviert. Vor allem aber ist da Jonas, der sich einen Motoroller ausleiht und Carlotta zu einer Spritztour einlädt …

 

Carlotta Herzklopfen im Internat 

Autor: Dagmar Hoßfeld
Illustration: Edda Skibbe
Verlag: Carlsen
Erschienen: 10/2015
ISBN: 978-3-551-65096-2
Seitenzahl: 232 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Carlotta ist nun in der zehnten Klasse und durfte in ein anderes Gebäude umziehen. Doch mit der ersehnten Ruhe zum Lernen ist es nicht weit her, wohnt doch ihre Freundin Manu genau über ihr und die poltert und lärmt nur so durch die Gegend. Da kommt ein Ausflug mit Jonas und einem geliehenen Motorrad gerade recht. Aber was als Entspannung gedacht war, entpuppt sich schon bald als Albtraum. Nicht nur dass ein unerwarteter Regenschauer die beiden von ihrem idyllischen Plätzchen vertreibt, sie bekommen auch noch so richtig Ärger mit der Polizei. Ein Poetry-Slam Abend soll die miese Stimmung wieder retten – und wird für Carlotta zum Riesenerfolg.

Einfach, schnörkellos und mit einer Spur Witz hat Dagmar Hoßfeld diesen sechsten Band ihrer Carlotta Reihe geschrieben.


Stil und Sprache
Aus der persönlichen Erzählperspektive von Carlotta in der Vergangenheitsform ist auch dieser Band erzählt. Leider hat die Serie eindeutig ihren vergnüglichen Charme verloren, der über die ersten vier Teile eindeutig vorhanden war. Zudem fehlt der köstliche Sprachcharme von Sofie, der so manche Szene bereichert hat. Gut, mit der Motorradfahrt und den anschließenden Ereignissen mit der Polizei war etwas Action gegeben, doch insgesamt gesehen war das eher deprimierend. Einzig der Poetry-Slam Abend hat an die Szenen der ersten Bände erinnert und wieder den gewohnten Carlotta Pfiff in den Roman gebracht.

Keine Frage, die Autorin ist sich sprachlich treu geblieben und verwendet Sprüche und die Sprache der Jugend. Aber der Charme ist auf der Strecke abhanden gekommen.


Figuren
Die Zeit vergeht. Aus kleinen Mädchen werden Teenager und damit kommen so allerhand Probleme und tanzende Hormone mit sich. Zwischen Carlotta und Jonas herrscht Eiszeit aufgrund dessen, was er sich mit dem Motorroller geleistet hat. So kalt und abweisend hat der Leser Carlotta noch nie erlebt, und es ist kein Vergnügen, ihr dabei zuzusehen. Manche Szene und Dialog wirkten dadurch leicht übertrieben und es erscheint wenig überzeugend, dass sich Eltern so verhalten, wie es die Eltern von Carlotta machen. Überhaupt entstand irgendwann der Eindruck, dass die Autorin etwas Mühe hatte mit der einen oder anderen Figur. Die Leichtigkeit, die diese sonst ausmachte, fehlte diesmal so ziemlich.

Einzig Katie und Manu bringen hier Pepp und Witz hinein. Katie wirkt aus der Ferne, während Manu direkt vor Ort ist und mit ihrer kauzigen und selbstbewussten Art so manchen Mitschüler in die Verzweiflung treibt. Aber Carlotta mag sie einfach und so wird ihr der eine oder andere Lapsus verziehen. Und ihr Poetry-Slam ist klasse gewesen!


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch kommt auch diesmal ohne Schutzumschlag aus. Ein schönes fliederfarbenes Lila bildet den Hintergrund für einige wunderschöne Figurenzeichnungen, die Carlotta und einige ihrer Freunde zeigt. Wie auch schon bei den Vorgängerbänden ist mit Spotlack ein Teil der Motive aufgetragen. Da fliegen Kartonagen, Gemüse und Unterhosen durch die Luft – was sehr witzig aussieht. Carlotta betrachtet das Ganze amüsiert aus dem Augenwinkel heraus und wirkt in ihren Jeans und dem grob gemusterten Hemd richtig stylish. Die Rückseite zeigt eine Zeichnung des Internats und darunter einen kurzen Text zum Buchinhalt. Klappt man das Buch auf, blickt man direkt auf farbige Zeichnung, die das Internatsgebäude zeigt, auf dem übergroße Figuren direkt davor platziert sind. Eine sitzt sogar auf dem Dach. Eine erneut sehr schön gelungene optische Aufmachung.


Fazit
Auch dieser sechste Band kann nicht an die vergnügliche Leichtigkeit der ersten vier Teile anknüpfen. Um ehrlich zu sein, dieser sechste Roman um Carlotta und das Internat Prinzensee ist der bislang schlechteste, den ich davon gelesen habe. Das gewisse Etwas, das hat gefehlt. Einiges wirkte zu verkrampft, anderes zu merkwürdig. Schade, ich hatte wirklich gehofft, die Autorin bekommt die Kurve wieder.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Internat auf Probe
Band 2: Internat und plötzlich Freundinnen
Band 3: Film ab im Internat
Band 4: Internat und Prinzenball
Band 5: Internat und tausend Baustellen

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