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"Gerda" ist eine moderne, adrette Frau von heute, im Kostüm, mit Stöckelschuhen und Handtasche - eine Frau wie aus dem Bilderbuch. Egal, was Gerda tut, sie wahrt die Form - und fällt eben deshalb dauernd aus der Rolle. Der Fotograf Bernhard Hagemann hat sie von Kindesbeinen an beobachtet und ihren Lebensweg - als Ausreißerin, Fußballerin, Fotomodell und Ehefrau - in Bildern festgehalten. Herausgekommen ist eine komische Geschichte in Buster-Keaton-Manier, mit der Theater- und Filmschauspielerin Petra Zieser in der Rolle der Gerda und mit Gastauftritten von Dieter Landuris, Annett Renneberg und Ulrike Folkerts.


 Autor: Bernhard Hagemann
Fotos: Bernhard Hagemann
Verlag: Mitteldeutscher Verlag
Erschienen: 2009
ISBN: 978-3-898-12629-8
Seitenzahl: 76 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Gerda führt ein recht durchschnittliches Leben. Vom Kleinkindalter über die Grundschule, die Pubertät bis hin zur erwachsenen Frau erlebt die "Frau von heute" eine Menge. Sie steht im Laufställchen, während Papa Zeitung liest und Mama bügelt, sie schleicht sich nachts aus dem Zimmer, bringt ganz gute Leistungen in der Schule, spielt in der Natur und erlebt sogar das eine oder andere Abenteuer. Gerda wird sogar als Model entdeckt und findet schließlich einen Mann, der sich letztendlich aber als unpassend entpuppt. Irgendwann gelingt es der adretten Frau im Kostümchen aber tatsächlich, sich von den Zwängen ihres Seins zu befreien - sie erfindet sich neu, bewahrt sich aber auch ein bisschen von der alten Gerda...

Die Idee ist schon ziemlich schräg. Eine Frau in allen möglichen alltäglichen Lebenslagen zu zeigen und sie über ein halbes Leben hinweg zu begleiten, das ist auf alle Fälle eindrucksvoll. Nach jedem Bild (mit Text) ist man gespannt auf Gerdas nächstes Erlebnis. Die Texte sind kurz, prägnant und irrsinnig komisch. 


Darstellung der Bildgeschichte
Gerda ist Gerda - nicht mehr aber auch nicht weniger. Hagemanns Idee ist genial: Auf jedem Bild sieht man Gerda im Kostümchen und mit Handtasche. Sie nimmt immer die gleiche Pose ein und auch ihre Mimik verrät keinerlei Gefühlsregung. Gerda wird in alltäglichen Situationen abgebildet: Im Laufstall, auf einem Baum, in einem Baum, auf einem Sprungbrett, unter einer umgestürzten Leiter begraben usw. Die eigentlich trivialen Situationen wirken unglaublich komisch, da Gerda immer irgendwie fehl am Platze ist, obwohl sie ja doch dazu gehört. 

Bild und Text harmonieren sehr gut. Der Text lässt die ohnehin schon witzigen Bildaussagen noch schräger erscheinen. 


Aufmachung des Buches
Das Buch ist fest gebunden. Auf dem Cover ist der Flur der Wohnung von Gerdas Eltern abgebildet. Rechts hinten sieht man Gerda, die sich im Kindesalter (ist im Buch so beschrieben) nachts aus ihrem Zimmer stiehlt. Die Gerda, die hier abgebildet ist, begleitet den Betrachter/Leser durch das ganze Buch - ganz genau so.


Fazit
Für Liebhaber schrägen Humors und witziger Einfälle ein absolutes Muss. Ich hab mich beim Betrachten der Bilder kringelig gelacht. Ein heiter-philosophisches Bilderbuch für Erwachsene, das man sich ansehen muss, man kann es einfach nicht so treffend beschreiben, wie es letztendlich ist. Das Buch ist sicherlich auch eine tolle Geschenkidee - nicht nur für überzeugte Handtaschenträgerinnen!



Hinweise
Rezension von Sigrid Grün
Herzlichen Dank an den Mitteldeutschen-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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