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„In diesem Irrgarten verbergen sich ein Dutzend Sankt-Georgs-Ritter“, sagte meine Ausbilderin. „Alle auf der Jagd nach dir. Alle mit einem Ziel: dich zu töten.“

Unter der heißen kalifornischen Sonne verbringt die 16-jährige Ember den Sommer ihres Lebens: surfen, flirten, Sonnenuntergänge am Lagerfeuer. Was keiner sieht: Die hübsche Ember ist kein normales Mädchen, sie ist ein Drache in Menschengestalt. Ember vertraut darauf, dass niemand ihr Geheimnis entdeckt. Bis Garret auftaucht. Ember fühlt sich sofort zu ihm hingezogen – und weiß instinktiv, dass er ihr gefährlich werden kann. Doch noch ahnt sie nicht, wie gefährlich …

 

Talon Drachenzeit 

Originaltitel: The Talon Saga, Book One
Autor: Julie Kagawa
Übersetzer: Charlotte Lungstrass-Kapfer
Verlag: Heyne fliegt
Erschienen: 10/2015
ISBN: 978-3-453-26970-5
Seitenzahl: 556 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Ember Hill und ihr Zwillingsbruder Dante werden in den kleinen Ort Crescent Beach in Kalifornien gebracht, wo sie den Sommer genießen und sich auf die nächste Phase ihrer Ausbildung bei Talon vorbereiten sollen. Eine Zeit, auf die sich Ember schon wie wahnsinnig freut, hat sie doch all die Regeln und Verbote gründlich satt. Doch ihre Freude währt nur kurz, denn schon nach wenigen Tagen heißt es erneut: Früh aufstehen und ein hartes Training absolvieren. Nur an den Nachmittagen kann sie sich mit ihren neuen Freunden treffen, Spaß haben und einfach nur ein menschlicher Teenager sein. Und als sie dem verschlossenen Garrett begegnet, lernt sie auch die Seite der Teenager kennen, die für Drachen absolut unbekannt ist: Sie verliebt sich und wird in eine wahre Gefühlsachterbahn gezogen. Denn während ihre menschliche Gestalt nur allzu gerne mit diesem anderen Teenager zusammen ist, ahnt ihre Drachenseite, dass irgendetwas nicht stimmt.

In einer wunderbaren harmonischen und klaren Sprache hat Julie Kagawa diesen ersten Teil ihrer Talon Saga geschrieben.


Stil und Sprache
Talon – Drachenzeit ist aus der Ich-Perspektive von Ember und Garret geschildert und ab und an gibt es auch ein Kapitel, in dem Riley zu Wort kommt. Die Handlung ist dabei fortlaufend und die Spannung wird durch oftmals unterbrochene Szenen oder abrupte Szenenwechsel von der Autorin Stück für Stück vorangetrieben.

Julie Kagawa macht die Drachen zum erklärten Feind der Menschheit und den Menschen zum Feind Nr. Eins für die Drachen. Ihre Welt von Talon ist bestimmt von Regeln, Verboten und einem Leben, in dem jeder Drache seinen festen Platz erhält und wo Spontanität oder gar eigenes Denken nicht vorkommen. Ember hat das alles so was von satt, auch wenn sie brav und folgsam ihr Training absolviert und sich von ihrer äußerst sadistischen Ausbilderin tagtäglich quälen und demütigen lassen muss. Im Verlauf der Geschichte bekommt man als Leser immer öfters das Gefühl, das bei Talon nicht alles Gold ist, was glänzt, dass da eine gewaltige Schattenseite existieren muss. Und während Ember alles tut, um wenigstens ein kleines bisschen der versprochenen Freiheit genießen zu können, tut ihr Bruder Dante alles, um ihr auch diese noch einzuschränken. Die Konflikte, die daraus entstehen, der Zwist zwischen den beiden Geschwistern wird von Julie Kagawa raffiniert dazu genutzt, klar zu machen, dass hier zwei Figuren in absolut unterschiedliche Richtungen gehen werden.

Nach und nach entfaltet sich hier ein Roman, der einige äußerst brutale und blutige Szenen beinhaltet und trotzdem mit einer ansonsten sehr schönen Story den Leser in seinen Bann zieht. Aber trotz aller Schönheit ist doch ein gewisser ernsthafter Unterton nicht zu leugnen. Dieser gibt dem Ganzen eine gewisse Schärfe, um nicht zu sagen, den letzten Pfiff. Lange bevor die Autorin einige Karten aufdeckt, ahnt der Leser schon, dass Talon – Drachenzeit kein oberflächlicher Roman ist, der einfach nur so von Drachen handelt. Und damit ist auch der Reiz, die Faszination für den Leser gegeben.


Figuren
Gegensätzliche Charaktere bringt die Autorin zusammen, die auf den ersten Blick etwas zu sein scheinen, was sie auf den Zweiten dann aber nicht halten können. Ember ist ein Wildfang, der sich nach der Freiheit der Lüfte sehnt und die Anweisungen und Befehle der Ausbilder nicht ohne Weiteres hinnimmt. Sie stellt viel in Frage, hinterfragt und ist doch auf eine ganz eigene Weise äußerst naiv und steht oftmals auf der Leitung. Doch wenn sie eine Lektion erst einmal gelernt hat, dann macht sie keinen Fehler zweimal. Und doch erkennt sie die Gefahr nicht, oder weigert sich, sie zu sehen, die von einer bestimmten Figur ausgeht. Ein Fehler, der sie am Ende beinahe das Leben kostet.

Mit Riley bringt Julie Kagawa einen Drachen ins Spiel, der für all das steht, was Talon mit Gewalt, Kontrolle und Macht bei den Drachen zu unterbinden versucht: Freiheit. Er zeigt Ember eine Seite von Talon, die sie zutiefst schockiert und als Ember erfährt, wie ihre Zukunft bei Talon aussehen soll, hat er fast schon gewonnen. Denn seine Gefühle für sie, sind nicht zu leugnen und auch Ember ist fasziniert von ihm.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist in einem sehr dezenten fast pastellfarbenen Grün gebunden und hat einen Schutzumschlag, dessen optische Gestaltung mir sofort ins Auge gefallen ist. Unterschiedliche Grün- und Gelbtöne sind hier mit einem tollen blau und orangerot kombiniert. Zu sehen ist ein Gesicht, das halb menschlich, halb Drache ist und einfach nur toll aussieht. Warum allerdings als Covergestaltung ausgerechnet die Farben des bösartigen Drachen Lilith genommen wurden, ist mir nach dem Lesen des Romans, ein Rätsel. Der Titel der Saga ist in leicht geschwungenen Buchstaben im unteren Teil des Covers zu sehen, darunter in kleineren Buchstaben der Romantitel. Der Buchrücken ist in hellem pastellfarbenen Grün gehalten und zeigt den Sagentitel sowie den Romantitel senkrecht stehend. Auf der Rückseite stehen ein kleiner Textauszug sowie einige allgemeine Worte zum Romaninhalt. Auf der linken Klappe des Schutzumschlags steht eine etwas ausführlichere Angabe zum Buch, auf der rechten ist ein Bild der Autorin sowie einige Worte zu ihr zu lesen.


Fazit
Ein äußerst vielversprechender Sagen Auftakt, der nicht nur mit herrlichen Figuren zu unterhalten weiß, sondern auch mit einer vielschichtigen Handlung. Zwar erinnert die Geschichte in manchem an die Firelight Bücher von Sophie Jordan, trotzdem ist Talon - Drachenzeit doch ganz anders. Gute Unterhaltung ist hier jedenfalls garantiert und auf den zweiten Teil freue ich mich schon so richtig. Vor allem nach dem Ende …


4 Sterne


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