Stell dir vor, du triffst die große Liebe – und dann kommt das Leben dazwischen …
Niemals zuvor war Will so verliebt wie in Layken. Nie zuvor hat er für jemanden solche tiefen Gefühle verspürt. Und ihre Liebe scheint täglich stärker zu werden. Doch dann begeht Will einen fatalen Fehler – und riskiert damit unwissentlich alles, was er und Layken sich gemeinsam aufgebaut haben.
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Originaltitel: Point of Retreat |
Die Grundidee der Handlung
Seit Julias Tod hat sich das Leben für Will und Layken erneut drastisch verändert. Will fühlt sich, als ob seine Mutter erneut gestorben wäre, und Layken beim Trauern zusehen zu müssen, fällt ihm alles andere als leicht. Doch der Alltag muss irgendwie gemeistert werden, sein Studium fordert Zeit und dann ist da ja auch noch Caulder, sein kleiner Bruder. Aber trotz all des Schmerzes, es gibt für Will, Layken, Kel und Caulder auch schöne Stunden, und danke der Hilfe von ihren Freunden Eddie und Gavin und einer neuen Nachbarin beginnt sich das Leben für die Vier langsam, aber sicher wieder zu normalisieren. Bis Will einen gravierenden Fehler macht. Ab da herrscht Eiszeit zwischen ihm und Layken und erst ein tragischer Unfall ändert erneut die Situation.
Sanft, feinfühlig und schön hat Colleen Hoover den zweiten Teil ihrer Slammed Reihe in Worte gefasst.
Stil und Sprache
Der Tonfall hat sich leicht verändert, auch wenn der harmonische Schreib- und Sprachstil gleich geblieben ist. Aus der Ich-Perspektive von Will heraus bekommt der Leser einen direkten Einblick in das Leben von ihm, Layken und den beiden jüngeren Geschwistern. Die neue Perspektive liest sich schön, ist aber auch etwas gewöhnungsbedürftig. Will führt Tagebuch und zeigt dabei schonungslos offen seine Gefühle. Die Sicht eines Mannes auf viele Dinge gibt dem Roman seinen ganz eigenen Reiz. Zwar entsteht durch den Perspektivwechsel eine leichte Distanz zu Layken, doch diese ist nicht unbedingt schlecht. Viele vergangene Szenen werden durch Will´s Sicht noch mal in einem anderen Licht gezeigt, und so manches wird dadurch klarer.
Colleen Hoover packt den Leser erneut mit vielen Wendungen, emotionalen Szenen und überraschenden Geschehnissen. Weil ich Will liebe ist eine gelungene Mischung aus Traurigkeit, Leidenschaft, Missverständnissen und schönen Momenten. Zugegeben, ich bin nicht ganz so fasziniert und begeistert von diesem Roman, wie ich es von Weil ich Layken liebe gewesen bin, das schmälert aber nicht das Lesevergnügen.
Der Schreib- und Wortstil der Autorin ist klar, einfach und voller Emotionen. Feinfühlig zeigt sie wie vier junge Menschen versuchen, auf bestmögliche Weise mit einem grausamen Schicksal klarzukommen – dem tragischen Verlust beider Elternteile. Colleen Hoover wird dabei aber nicht schwermütig oder kitschig. Sie geht sensibel mit dem Thema um, aber die Handlung behält dabei auch eine gewisse Leichtigkeit. Es gibt lustige Momente und die richtige Menge an Witz und Charme.
Figuren
Erneut lässt die Autorin ihre Charaktere durch ein Wechselbad der Gefühle gehen. Da spielen Verzweiflung, Wut, Unsicherheit und Schmerz eine große Rolle. Im ersten Band hatte ich stellenweise schon das Gefühl, das Layken in vielem etwas kindisch reagiert. Gut, mit 18 Jahren und unter normalen Umständen wäre das auch absolut kein Thema gewesen, doch ihr Leben ist nicht wie das von anderen. Und jetzt mit knapp 20 und der Verantwortung für ihren kleinen Bruder sollte es eigentlich anders sein. Doch im zweiten Teil zeigt sich, dass sie in bestimmten Situationen ein kindisches Verhalten an den Tag legt und in dem Punkt offensichtlich nicht dazugelernt hat. Das hat mir ein bisschen die Freude an ihr an der Figur genommen.
Will hat in den vergangenen Monaten mehr über Layken und sich selbst gelernt, als man ihm zutrauen würde. Sein Kampf um Layken, ihre Liebe und für die beiden Buben ist bemerkenswert. Und die Szene, wo er endlich die Wahrheit über seinen besten Freund Reece und seine Ex Vaughn erkennt, die hat was für sich. Die Szene, wo er Mrs Brill, Caulders Schuldirektorin zuvor kommt und ihr praktisch verbal auf höfliche Weise um die Ohren haut, was für eine altmodische und verklemmte Ziege sie doch ist, die ist nur zu köstlich.
Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist komplett in Weiß gehalten und diese Strenge wird nur durch den in unterschiedlichen Grüntönen gehaltenen Fleck unterbrochen. In diesem steht der Buchtitel in weißen und schwarzen Großbuchstaben. Auf der Rückseite gibt es einen kurzen Überblick über den Romaninhalt, die beiden Cover von Teil eins und drei sind zu sehen, sowie die beiden Cover ihrer anderen Romane - ergänzt sich wunderbar mit der Optik des ersten Teils.
Fazit
So begeistert ich auch von Layken und Will bin, so muss doch gesagt werden, dass Weil ich Will liebe, nicht ganz an die Schönheit des ersten Bandes heranreicht. Zwar leidet der Leser auch hier mit, geht mit den Figuren durch Höhen und Tiefen, aber das Tüpfelchen auf dem i hat irgendwie gefehlt.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Weil ich Layken liebe