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Die Mondflutbrücke liegt tief unter der Ozeanoberfläche. Alle zwölf Jahre erhebt sie sich aus den Fluten und verbindet die beiden Kontinente Yuros und Antiopia. Zweimal schon hat Yuros seine Armeen von Kriegern und Magiern über die Brücke geführt, um das Nachbarreich zu unterwerfen. Jetzt naht die dritte Mondflut, und der Westen rüstet sich zum finalen Schlag. Aber es sind nicht Armeen, sondern drei unscheinbare Menschen, die über das Schicksal der Welt entscheiden werden …

Der junge Viertelblut-Magus Alaron steht kurz vor dem Abschluss seiner Ausbildung. Er kann es kaum erwarten, sich dem nächsten Kriegszug nach Herbusal auf dem Kontinent Antiopia anzuschließen. Aber all seine Träume zerschlagen sich, als er durch die Prüfung fällt. Als gescheiterter Magus sieht er einer ungewissen Zukunft entgegen …
Die Magi Elena arbeitet als Leibwächterin für die königliche Familie in Jarvon - und wartet nur auf das Zeichen ihres Meisters, um den König zu töten und so das Reich zu schwächen. Doch als sie kurz davor steht, ihren Auftrag auszuführen, kommen ihr Zweifel. Und sie fragt sich, ob sie wirklich auf der richtigen Seite steht …
Die junge, wunderschöne Ramita wird gezwungen, den über 300 Jahre alten Antonin Meiros zu heiraten. Denn der reiche Magus braucht einen Erben, der den stänidigen Kriegszügen endlich ein Ende setzen soll. Aber Ramitas Herz gehört einem anderen …

Drei unscheinbare Menschen, die über das Schicksal der Welt entscheiden werden …

 

Die Bruecke der Gezeiten 

Originaltitel: Mages Blood - The Monntide Quartet
Autor: David Hair
Übersetzer: Michael Pfingstl
Verlag: penhaligon
Erschienen: Dezember 2013
ISBN: 978-3-7645-3128-7
Seitenzahl: 511 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Yuros und Antiopia sind zwei seit langem verfeindete Inseln, die durch den Ozean voneinander getrennt sind. Da keines der beiden Länder über eine große Kriegsflotte verfügt, lebten sie einst in friedlicher Koexistenz nebeneinander. Jedoch erschuf der mächtige Magus Antonin Meiros eine gewaltige Leviathanbrücke, die sich alle zwölf Jahre aus den Fluten des Ozeans erhebt und die beiden Inseln miteinander verbindet. Obwohl Meiros in friedlicher Absicht handelte und lediglich die beiden Inseln einen wollte, hat sein Werk den Krieg über die Inselstaaten gebracht. Nun steht das dritte Auftauchen der Brück kurz bevor, was die Herrschenden in Yuros und Antiopia in höchste Alarmbereitschaft versetzt, denn ein Krieg steht vor der Tür …

"Die Brücke der Gezeiten", ist eine Geschichte um Verrat, Intrigen und Magie. Eine Erzählung, die sich sehr gemächlich entwickelt und ein extrem langsames Erzähltempo hat. Die Spannung bleibt daher völlig auf der Strecke.


Stil und Sprache
Der Schreibstil des Autors ist sehr ausführlich. Sämtliche Ereignisse nehmen nur langsam ihren Lauf und selbst gegen Ende des vorliegenden Bands nimmt die Erzählung kaum an Fahrt auf. Einen Spannungsbogen gibt es nicht, denn Spannung kommt an keinem Punkt der Handlung auf. Verglichen mit den Werken Brandon Sandersons, die ebenfalls sehr ausufernd und komplex sind, fühlt sich das Werk von Hair schlichtweg viel zäher und bemühter an. Es fehlt an zwischenmenschlichen Begebenheiten, Andeutungen von Geheimnissen, nicht abwägbaren Gefahren, und Figuren, die den Leser mitreißen.

Wer auf Tragödien und menschliche Schicksale steht, wird an diesem Werk allerdings durchaus sein Vergnügen finden. Wird die junge und hübsche Ramita, die alles um sich herum wie betäubt wahrnimmt und sich ergeben ihrem Schicksal fügt, irgendwann erkennen, wieviel Potential in ihrer Heirat steckt? Oder beginnt sie eines Tages zu kämpfen und gegen den Strom zu schwimmen, in welchem sie sich ohne Gegenwehr, in Selbstmitleid versinkend, treiben lässt?

Man kann zwar sagen, dass die Geschichte einiges an Potential besitzt, aber bislang wirkt sie eher wie eine viel zu ausführlich geratene Einleitung, an deren Ende man einen Ausblick auf eine große, komplexe Erzählung erhält.


Figuren
Die Figuren sind zwar recht komplex ausgearbeitet, dennoch konnte ich mich mit keiner von ihnen identifizieren. Ihre Verhaltensweisen sind nur unzureichend nachvollziehbar und keine der Personen wirkt wirklich interessant. Sie haben weder Charisma, noch macht es Spass mit ihnen durch die Lande zu ziehen. Lediglich die Magierin Elena konnte meine Aufmerksamkeit für sich gewinnen. Sie durchlebt eine Zeit großer Veränderungen und stellt ihr gesamtes bisheriges Dasein in Frage. Ob dies nachvollziehbar ist, möge jeder selbst entscheiden, aber die gesamte Entwicklung, die sie durchmacht, ist vielschichtig und interessant.

Dass die dargestellten Charaktere seltsam distanziert bleiben liegt vermutlich daran, dass dem gesamten Buch der Humor fehlt. Es gibt keine lustigen Passagen, wie witzige Anekdoten, gesellige Runden, Gastlichkeit aber auch Peinlichkeiten, welche die Figuren menschlich erscheinen lassen. All das sucht man vergebens. Die gesamten Gedanken und Gefühle, welche die Charaktere dem Leser näher bringen sollen, werden ausschließlich von Hass, Neid, Habgier, Rache und ein ganz klein wenig Romantik bestimmt. Wenn es wenigstens Sarkasmus gäbe - aber auch dies such man vergebens.

Eine Untergliederung in Protagonist und Antagonist ist nur bedingt möglich. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen zusehends und sämtliche Parteien sind letzlich auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Langfristig wird man als Leser zwar der einen oder anderen Partei seine Symphatie schenken, jedoch dürfte sich hier jeder anders entscheiden.


Aufmachung des Buches
Das Buch erscheint als etwas haltbarere Klappenbroschur. Die englische Originalausgabe wurde im Deutschen in zwei Bände unterteilt, die in relativ kurzem Abstand erscheinen werden, was ein weiterer Grund dafür sein dürfte, warum der vorliegende Band eher unvollständig wirkt.

Das Buch enthält mehrere Karten sowie umfangreiche Anhänge, in denen verschiedene Begrifflichkeiten erläutert werden.


Fazit
Das Buch hat zwar einges Potential, kann mich bislang aber nicht überzeugen. Liebhaber ausufernder Dramen können dennoch zugreifen.


2 5 Sterne


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