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Nikki und Sebastian sind geschieden – und glücklich darüber. Doch als ihr Sohn Jeremy spurlos verschwindet, müssen sie sich zusammen auf die Suche nach ihm machen. Auf ihrer atemlosen Verfolgungsjagd stellen sie sich den schwierigsten Herausforderungen: rätselhaften Botschaften, skrupellosen Gegnern – und ihren eigenen Gefühlen.

 

Sieben Jahre spaeter 

Originaltitel: 7 ans après
Autor: Guillaume Musso
Übersetzer: Eliane Hagedorn, Bettina Runge
Verlag: Pendo
Erschienen: August 2013
ISBN: 978-3866123175
Seitenzahl: 410 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Nikki und Sebastian haben den Kontakt seit ihrer Scheidung auf ein Minimum beschränkt. Ihre Erziehungsmethoden, ihre Ansichten, ja, ihr ganzes Leben ist zu verschieden, als dass es anders hätte laufen können. Und doch müssen sie jetzt, nach sieben Jahren, wieder über ihren Schatten springen: ihr Sohn ist verschwunden und nur gemeinsam können Sie ihn retten. Was als scheinbar harmloses Ausreißen begann, entwickelt sich schnell zu einer wilden Verfolgungsjagd und treibt alle Beteiligten weit über ihre Möglichkeiten hinaus …

Guillaume Musso lässt sich nicht wirklich einem Genre zuordnen. Sein neuster Roman ist wohl am ehesten ein Krimi oder Thriller, enthält aber ebenso Elemente einer Liebesgeschichte und eines Action-Romans. Der Autor präsentiert dem Leser damit eine gewohnt spannende Geschichte, die sich gerade durch die Genre-übergreifenden Elemente sehr positiv von anderen Büchern abhebt.


Stil und Sprache
Mit Ausnahme von zwei Rückblicken wird die Handlung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven erzählt, meist denen von Nikki und Sebastian, aber auch andere Charaktere übernehmen in der wilden Jagd kurzfristig die Erzählerfunktion. Die Perspektivenwechsel sind zwar teilweise recht sprunghaft, aber generell gut zu erkennen und sehr spannungsfördernd eingesetzt. Spannung ist wie bei Guillaume Musso gewohnt reichlich vorhanden, genauer gesagt kann der Leser von der ersten bis zur letzten Seite kaum das Buch aus der Hand legen. Die Handlung geht rasant voran, lässt weder den Figuren noch dem Leser nennenswerte Verschnaufpausen und steuert schließlich auf ein überraschendes, actionreiches Finale zu. Einige Entwicklungen kann man zwar schon deutlich vor dem Ende vorausahnend, aber es bleibt genügend offen, dass das Finale mit einem überraschenden Knall enden kann. Der einzige Kritikpunkt des Romans sind die gehäuften Zufälle und einige unrealistisch wirkenden Entwicklungen auf dem Weg zum Abschluss. Besonders die Gesetzeshüter lassen sich stellenweise zu schnell und vor allem unbürokratisch von einem halb-legalen Vorgehen überzeugen. Aber darüber sieht man beim Lesen gerne hinweg, denn außer diesen wenigen Stellen ist die Handlung schlüssig, wird überzeugend gelöst und der Leser ans Buch gefesselt.

Der Schreibstil von Guillaume Musso überzeugt auch in „Sieben Jahre später“ durchgängig mit einer sehr geschickte, stellenweise beinahe philosophische Wortwahl. Die unterschiedlichen Stimmungen des Romans, von der Panik auf der Suche nach dem Sohn bis zur Erinnerung an eine romantischere Zeit in Paris, fängt er mit berührenden Worten ein und steigert so das Lesevergnügen noch zusätzlich. Lediglich einige Dialoge, besonders am Anfang, wirken ein wenig hölzern, aber der Eindruck gibt sich schnell.


Figuren
Sebastian hat nach der Scheidung das Sorgerecht für die Tochter, Camille, behalten. Direkt in der ersten Szene verfolgt der Leser eine wohl typische Szene der Beiden und gewinnt den ersten Eindruck von Sebastian: er ist misstrauisch, beherrscht das ganze Leben seiner Tochter, gleichzeitig leitet ihn die Angst und er reagiert impulsiv. Sympathieträger ist er damit nicht auf Anhieb, aber auf jeden Fall sehr menschlich und glaubwürdig. Die Ereignisse des Buches stoßen ihn schließlich von seinem hohen Sockel und zeigen dem Leser nach und nach andere, faszinierende Seiten des anfangs so spießig erscheinenden Mannes.
Nikki ist das genaue Gegenteil ihre Ex-Mannes: sie lebt als Künstlerin, lässt dem Sohn Jeremy sämtliche Freiheiten und führt ein ganz und gar nicht typisches Leben. Dass auch sie von Angst getrieben wird und bei weitem nicht so unbeschwert ist, wie sie wirken will, erkennt der Leser jedoch schnell. Sie ist auf Anhieb direkt sympathischer als Sebastian, wächst aber auch während des Romans noch deutlich über sich hinaus.

Neben dem ehemaligen Ehepaar treten noch einige Nebencharaktere auf, natürlich ihre Kinder, aber auch Nikkis derzeitiger Freund und eine Ermittlerin. Sie alle sind ihren Rollen entsprechend ausgearbeitet und bleiben größtenteils glaubwürdig. Lediglich die recht flexible Herangehensweise einiger der Gesetzeshüter fällt, wie oben erwähnt, negativ auf. Außerdem ist das sorglose Verhalten der Geschwister nicht ganz altersgemäß, aber vielleicht mit ihrem bisherigen Leben zu erklären.


Aufmachung des Buches
„Sieben Jahre später“ erschien als broschiertes Buch und ist im Design an andere Werke des Autors im Pendo Verlag angepasst. Wieder sieht man vorne eine Frau und hinten einen Mann, die über ein Häusermeer blicken. Sowohl Titel als auch Gestaltung sind zwar schön gelungen, lassen aber eher einen Liebesroman erwarten, was „Sieben Jahre später“ jedoch definitiv nicht ist.


Fazit
Guillaume Musso enttäuscht auch mit seinem neusten Roman nicht! Auch wenn „Sieben Jahre später“ deutlich mehr ins Krimi-Genre tendiert als die anderen Bücher des Autors, werden Fans und Leser, die Fans werden wollen, sicher nicht enttäuscht. Die Geschichte ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite und zusammen mit dem schönen Schreibstil des Autors auf jeden Fall lesenswert.


4 Sterne


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