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"Schreiben Sie mir, Emmi. Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist küssen mit dem Kopf."

Emmi Rothner möchte per Email ihr Abo der Zeitschrift "Like" kündigen, doch durch einen Tippfehler landen ihre Nachrichten bei Leo Leike. Als Emmi wieder und wieder Emails an die falsche Adresse schickt, klärt Leo sie über den Fehler auf. Es beginnt ein außergewöhnlicher Briefwechsel, wie man ihn nur mit einem Unbekannten führen kann. Auf einem schmalen Grat zwischen totaler Fremdheit und unverbindlicher Intimität kommen sich die beiden immer näher - bis sie sich der unausweichlichen Frage stellen müssen: Werden die gesendeten, empfangenen und gespeicherten Liebesgefühle einer Begegnung standhalten? Und was, wenn ja?

 

  Autor: Daniel Glattauer
Verlag: Deuticke Verlag
Erschienen: 07/2008
ISBN: 978-3-442-46586-6
Seitenzahl: 224 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Zwei wildfremde Menschen begegnen sich und lernen sich Schritt für Schritt kennen. Dabei kommen sie sich sehr nahe, intim nahe. Es entwickelt sich eine enge Verbundenheit, Sehnsucht nacheinander, eine Art von Liebe. Großes Hindernis der ganzen Geschichte: Emmi ist verheiratet.
Das Besondere an dieser Liebesgeschichte ist der Ort des Geschehens. Emmi hat sich bei einer E-Mail-Adresse vertippt und landete versehentlich bei Leo. Die gesamte Liebesgeschichte ist virtuell.

Eine vollkommen neue Dimension der Liebe und auch eine neue Art des Schreibens.  Bezaubernd, mitreißend und lebensnah.


Stil und Sprache
Der gesamte Roman besteht aus E-Mails. Die Sprache ist zum Teil gehoben, eloquent, dem sozialen Status der Figuren absolut angemessen. Aber zwischendurch auch lässig, kurz und knapp. Die Mails sind so lebensecht geschrieben, dass man das Gefühl nicht los wird, einen echten Mailaustausch als Voyeur zu „belauschen“.
Es gibt für den Leser kein zusätzliches Innenleben, keine Gedanken und Gefühle innerhalb der Figuren. Nur immer das, was Emmi und Leo bereit sind, dem jeweils anderen mitzuteilen. Der Leser ist Zaungast und wie bei einem Tennismatch werden die E-Mail-Bälle hin und her geschleudert; der Leser immer mit dabei.


Figuren
Emmi und Leo sind ganz normale Menschen mit Tiefgang. Sie kämpfen mit ihrem Alltag, mit ihren Gefühlen und mit selbst gebauten Gefängnissen. Dies alles erfährt der Leser durch Mails. Er kann mit den Figuren mitleiden oder sich mitfreuen. Die zum Teil sehr verqueren Gedankengänge, das Spiel mit der Sprache, das Emmi und Leo hervorragend beherrschen, gibt den Figuren Tiefe und der Geschichte Pfiff.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist als Taschenbuch erschienen. Das Cover zeigt einen nächtlichen Himmel und eine Frau, die auf einer Bettkante sitzt. Den Kopf auf die Hände gestützt. Man fühlt sofort die durchwachten Nächte - den Nordwind.


Fazit
Ein wunderbares und überraschendes Buch. So lebensecht und mitreißend, dass man es nicht aus der Hand legen kann. Emmi und Leo schaffen den Sprung in das Herz des Lesers.
Sehr empfehlenswert.


5 Sterne


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