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IHR NAME: Rachel Morgan.
IHR JOB: Kopfgeldjägerin.
IHRE AUFGABE: Auf den nächtlichen Strassen von Cincinnati Vampire, Hexen und andere finstere Kreaturen zur Strecke bringen.
IHR PROBLEM: Sie hat selbst eine düstere Vergangenheit ...

 

Blutspur 

Originaltitel: Dead Witch Walking
Autor: Kim Harrison
Übersetzer: Allan Tepper, Isabel Parzich
Verlag: Heyne
Erschienen: Januar 2007
ISBN: 978-3-453-43223-9
Seitenzahl: 575 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Rachel Morgan ist eine Hexe und Kopfgeldjägerin, die auf Cincinnatis Strassen Hexen, Vampire und andere Wesen, die frei unter den Menschen leben – sogenannte Inderlander – im Auftrag der magischen Sicherheitsbehörde zur Strecke bringt. Als Rachel jedoch nur noch lausige Jobs und kaum Anerkennung für ihre Leistung und ihr Talent bekommt, kündigt sie. Zusammen mit der ehemaligen Kollegin Ivy, einer Vampirin, und dem Pixie Jenks gründet sie eine private Agentur. Doch als Rachels ehemaliger Chef ihr ein Tötungskommando auf den Hals hetzt, wird sie sowohl von ehemaligen Kollegen wie auch von Hexen, Dämonen und anderen Kopfgeldjägern gnadenlos gejagt. Um sich freikaufen zu können, muss Rachel unbedingt den gefährlichsten Gangsterboss der Stadt – den bisher hoch angesehenen Geschäftsmann und reichen Politiker Trent Kalamack – als Drogenboss überführen. Kann Rachel ihren zahlreichen Verfolgern entkommen und ihre Mission erfüllen? Jeder Tag, den Rachel überlebt, ist ein gewonnener Tag, aber wie lange noch?

Eine ganz neue Weltordnung stürzt während dem Lesen auf mich ein. Über die Hintergründe und die Vergangenheit der einzelnen Figuren wird sehr wenig bekannt gegeben. Man lernt sie aber durch ihre Handlungen, Gedanken und Gefühle im Laufe des Buches gut kennen. Die Charakteren sind glaubhaft und tiefgründig umgesetzt, die Geschichte und das Umfeld wirkt stimmig und gut durchdacht.


Stil und Sprache
Das Buch ist in Ich-Form aus der Sicht von Rachel Morgan geschrieben. Von der ersten Seite an wird man in eine magische Welt gezogen, die mitten in der Stadt Cincinnati unter Menschen in der heutigen Zeit existiert. Durch einen Virus wurde die Menschheit vor rund 40 Jahren auf fast 25 % dezimiert und die Inderlander waren sehr wenig oder gar nicht betroffen. Dies ist nur knapp beschrieben, einzig die immer noch große Abneigung der Menschen gegen Tomaten – der damalige Übertragungsweg der Seuche – fliesst immer mal wieder kurz mit ein. Der Roman ist abwechslungsreich, die Dialoge sind manchmal witzig, manchmal sarkastisch geschrieben. Es gibt viele Stellen zum Schmunzeln und auch zum Lachen. Aber auch die Spannung ist von Beginn weg hoch, weiss man doch, dass bisher kein sogenannter Runner, wie Rachel einer war, erfolgreich aus der Behörde ausgestiegen ist und überlebte. So sind die Kämpfe zahlreich, deren Ausgang oft blutig und überraschend. Rachel Morgan verwandelt sich zum Spionieren und Eindringen in feindliche Gebäude mit einem Trank in ein Tier. Auch die Sichtweise als Nerz ist glaubhaft und gut gelungen.

In diesem Band erfahren die Leser viele Einzelheiten zu den Pixies und dem Dämon. Die quirrlige Familie des Pixies Jenks und ihre Lebensgewohnheiten sind mit viel Liebe zum Detail beschrieben. Auch der Dämon, der nicht nur die Gestalt anderer Wesen, sondern auch deren Eigenschaften übernehmen kann, ist sehr interessant und lässt noch viel Spielraum offen. So wirken diese Figuren vielschichtig und besitzen zahlreiche Facetten. Auch die anderen magischen Wesen sind charakterlich als eigene Persönlichkeiten fantasievoll beschrieben.

Viele Punkte bleiben bis am Schluss offen, auch eine Romanze bahnt sich an. Man merkt gut, dass dies ein Auftakt zu einer neuen Serie ist, die viele Leser ansprechen dürfte.


Figuren
Rachel Morgan ist eine Erdhexe und die Hauptprotagonistin dieser Serie. Ihr Talent als Hexe wird sowohl von ihren Feinden wie auch von ihren Freunden unterschätzt. Rachel ist eher ein Tollpatsch, der in viele Fettnäpfchen tritt und in einige Fallen reinstolpert, die ihren Weg kreuzen. Aber durch ihren Mut, den Kampfgeist und die aus Verzweiflung gewonnene Wut ist sie mit Hilfe ihrer Verbündeten ein Überlebenstalent und ernstzunehmender Gegner. Meist stürzt Rachel sich ohne richtigen Plan ins nächste Abenteuer, das dann natürlich prompt schief läuft und sie nur mit Not und Verletzungen daraus entfliehen kann. Da Rachel sich nirgends mehr gefahrlos blicken lassen kann, muss sie lernen, ihre Amulette und Zauber wieder selbst herzustellen und nicht wie bisher zu kaufen. Darin entpuppt sie sich als sehr erfolgreich.

Ivy Tamwood ist eine Vampirin, der letzte lebende Nachkomme eines alten Geschlechts von Cincinnati. Sie wurde bereits im Mutterleib mit dem Vampirvirus infiziert. Daher lebt Ivy noch und besitzt eine Seele. Sie ist keine praktizierende Vampirin, versagt sich das Bluttrinken und isst relativ normale Nahrung. Ihre Vampirinstikte, die Kraft und Schnelligkeit sind jedoch gut ausgebildet, sodass sie oft am Rande der Beherrschung steht, vor allem, wenn Rachel mal wieder in ein Fettnäpfchen tritt. Ivy war ebenfalls als Runner für die Sicherheitsbehörde tätig und hat sich freigekauft, um mit Rachel zusammen die Agentur zu leiten. Sie ist sehr zurückhaltend, was ihre Vergangenheit, ihre Gefühle und ihre Ziele anbelangt. Rachel vertraut ihr nur bedingt, weiss sie doch nie so genau, ob sie als Freundin oder als Abendessen dasteht.

Jenks, der Pixie, ist der dritte Mitarbeiter. Er ist nur etwa 10 cm gross, eine fliegende Elfe mit launischen Mundwerk und zynischer Lebenseinstellung. Seine libellenähnlichen Flügel wechseln je nach Stimmung ihre Farbe. Er spioniert lautlos und fast unsichtbar und hält so Rachel den Rücken frei. Pixies sind sehr stolze Wesen, die ihren Missmut oder ihre Empörung lautstark verkünden und nur schwer wieder zu beruhigen sind.

Trenton Kalamack ist ein reicher, erfolgreicher Politiker und Geschäftsmann. Hinter der Fassade eines getreuen Bürgers produziert und handelt er mit Drogen, tötet je nach Lust und Laune selbst oder lässt seine Feinde vernichten. Niemand ist bisher nahe genug an ihn heran gekommen um ihn zu überführen oder zu töten.


Aufmachung des Buches
Die Grundfarbe des Taschenbuches ist ein sehr helles Blau. In der oberen Hälfte des Covers ist ein grosses geschminktes Auge zu sehen. Anstelle der Iris mit Pupille ist ein runder Mond, in dessen Mitte eine Fledermaus fliegt, eingefügt worden. Unter dem Auge sind der Name der Autorin in Schwarz und der Buchtitel in grossen Buchstaben in roter Farbe abgedruckt. Auf der Rückseite ist die gleiche Abbildung des Auges zusammen mit dem Klappentext auf einem ausgefransten, leicht angebrannten Blatt Papier oder Pergament abgebildet. Im Buch selbst sind die Kapitelzahlen auf einem kleinen Fledermausbild gedruckt.


Fazit
Ein toller Roman. Witzige Dialoge und spannende Kämpfe mit Verfolgungsjagden bieten gute Unterhaltung mit viel Tempo, eingebettet in eine magische Welt der heutigen Zeit. Rachel Morgan ist eine sympathische, etwas chaotische Protagonistin, mit der sich manch einer identifizieren kann. Ein gelungener Auftakt einer neuen Serie.


4 5 Sterne


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