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Sechzehn Jahre herrschte Frieden im Elfenreich. Da setzt es sich Mella, die Tochter von Henry und Holly Blue, plötzlich in den Kopf, in die Gegenwelt zu reisen – natürlich heimlich. Doch wird sie an ihrem 16. Geburtstag nicht zur Thronfolgerin gekürt, verfällt ihr Anspruch auf den Thron – was auch der perfide Lord Hairstreak weiß ...

 

Der Elfenthron 

Originaltitel: The Feamen Quest
Autor: Herbie Brennan
Übersetzer: Martin Ruben Becker
Verlag: dtv Verlag
Erschienen: April 2012
ISBN: 978-3-423-21359-2
Seitenzahl: 336 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Prinzessin Mella möchte ihre Großmutter kennenlernen und reist zu diesem Zweck unerlaubt in die Menschenwelt. Dort trifft sie jedoch statt ihrer Großmutter ihre rechthaberische Tante Aisling, die  mit der widerstrebenden Mella im Schlepptau in die Elfenwelt reist und statt im Purpurpalast, im gegnerischen Haleklind landet. Während sich Mellas Eltern auf die Suche nach ihrer verschwundenen Tochter in die Menschenwelt begeben und dabei in große Gefahr geraten, finden sich die Elfenprinzessin und ihre Menschentante plötzlich im Mittelpunkt einer handfesten Verschwörung um den Elfenthron wieder. Und mit einem Mal steht nicht nur die Zukunft des Elfenreiches, sondern auch Mellas Leben auf dem Spiel.

Die unterhaltsame Geschichte wurde gut umgesetzt und ist in sich abgeschlossen. Obwohl es den Lesegenuss bestimmt steigern würde, auch die vorhergehenden Bände der Reihe zu kennen, ist es für das Verständnis der Handlung jedoch nicht wirklich notwendig.


Stil und Sprache
Der Autor schreibt in der dritten Person aus der Sicht des allwissenden Erzählers. Die Geschichte besteht aus vier Handlungssträngen, die zu einem gemeinsamen Abenteuer verflochten sind. Ein Handlungsstrang ist Kaiserin Blues und Prinzgemahl Henrys Suche nach ihrer Tochter gewidmet, eine andere Facette der Geschichte erzählt von Mellas Erlebnissen. Auch die zusammenarbeitenden Attentäter Chalkhill und Brimstone wurden in einen Handlungsfaden zusammengefasst und der Bösewicht der Geschichte, Lord Haistreak, belebt die vierte Perspektive. Geschickt verwebt der Autor die vier Hauptkomponenten zu einer fantasievollen und amüsanten Geschichte, bei denen besonders der flapsige und dadurch sehr unterhaltsame Schreibstil nicht nur „alte Hasen“, sondern besonders auch jüngere LeserInnen ansprechen wird.

Die Geschichte ist überwiegend linear erzählt und nur ab und zu werden, für die aktuellen Ereignisse relevante, Informationen aus den vorhergehenden Bänden - meist mittels eines Gespräches - in die Handlung integriert. Die Ortsbeschreibungen sind kurz, aber prägnant gehalten. Alle handelnden Figuren werden zu Beginn ihres Auftretens zwar kurz vorgestellt, charakterisieren sich im Lauf der Handlung durch die Dialoge und Taten aber fortwährend selbst.

Durch die vier Handlungsstränge werden das Tempo und die Spannung der Story einerseits sehr straff gehalten, andererseits haben die Figuren dadurch kaum Möglichkeiten, sich selbst deutlich sichtbar weiterzuentwickeln. Doch das stört nicht wirklich, da die Handlung in einem sehr begrenzten Zeitraum spielt und permanent etwas passiert.
Einige unvorhergesehene Wendungen, die in die Geschichte eingefügt wurden, halten das Interesse hoch und die Neugier wach. Die Kampfszenen wurden so moderat umgesetzt, dass das Buch auch für jüngere Leser gut geeignet ist. Die Sprache ist flott und komplikationslos gehalten, und bei einigen „Spezialausdrücken“ in der Elfensprache hilft das gut ausgestattete Sach- und Personenregister am Ende des Buches weiter. So bleibt die Story übersichtlich, sowie leicht und gut lesbar. Die peppigen und ansprechenden Dialoge passen hervorragend zum übrigen Stil des Buches und werten ihn zusätzlich auf. Unterschiedlich getimte Wendepunkte in den einzelnen Handlungssträngen sorgen für laufende „Probleme“ bei den Figuren.

Leider werden am Ende des Buches nicht alle Fragen beantwortet und so ist die Serie nicht wirklich "rund" abgeschlossen. So hat man als LeserIn das leise Gefühl, dass vielleicht doch noch ein letztes Buch nachkommt, bei dem dann alle offenen Aspekte restlos behandelt werden und das Gesamtabenteuer zufriedenstellend ausklingen kann.
Doch abgesehen davon ist die Story ein überaus vergnügliches Leseabenteuer für Fantasyfans unterschiedlicher Altersgruppen und für alle, die es noch werden wollen.


Figuren
Die 15jährige Halbelfe Mella ist ein neugieriges, resolutes Mädchen, das jedoch sehr wohl dipomatisch sein kann, wenn absolute Notwendigkeit dafür besteht. Sie möchte unbedingt ihre Großmutter, einen „echten“ Menschen kennenlernen. Statt der Großmutter trifft sie auf ihre herrische Tante Aisling, mit deren Einmischung das Abenteuer für Mella ins Rollen kommt und sie Gelegenheit hat zu zeigen, wie taff sie tatsächlich ist.
Tante Aisling ist eine enervierende Nervensäge höchster Güte, eine Person, die man auch im "normalen Leben" nahezu immer irgendwo im Familienstammbaum finden kann. Sie ist sehr überzeugt von sich und der Richtigkeit ihrer Ansichten und tritt dadurch in so ziemlich jedes Fettnäpfchen, dass in der Geschichte auftaucht.

An Blue, der Elfenkaiserin, erkennt man gleich, woher Culmella ihren Mut hat. Blue ist die treibende Kraft auf der Suche nach ihrer Tochter. Der besonnene Prinzgemahl Henry begleitet sie und versucht - da er vom Temperament eher das Gegenteil von Blue darstellt - ausgleichend auf seine Frau einzuwirken.    
Chalkhill der Meuchelmörder arbeitet mit dem verrückten Brimstone zusammen, um Prinzessin Mella zu entführen und zu töten. Beide glauben, dem jeweils Anderen überlegen zu sein und trauen sich gegenseiteig nicht über den Weg. Der arrogante Lord Hairstrake ist der Antagonist der Geschichte. Er hat einen ausgeklügelten Plan ausgearbeitet, um das Elfenreich übernehmen und muss dafür Mella in seine Finger bekommen.

Alle Figuren sind mit nachvollziehbaren Motiven ausgestattet und wirken in ihrem Wünschen durchaus glaubwürdig. Die Protagonisten charakterisieren sich im Lauf der Geschichte durch ihre Handlungen laufend selbst und so kann man ihre Aktionen auch gut nachvollziehen. Da die Story jedoch von einem allwissenden Erzähler und dadurch nicht aus der Sicht eines der Protagonisten erzählt wird, gelingt es nicht so gut, sich in die jeweiligen Personen hineinzuversetzen. Doch das ist in "Der Elfenthron" auch nicht unbedingt notwendig, da es hier vorrangig um das Abenteuer im Ganzen und nicht so um die Figuren im Einzelnen geht.


Aufmachung des Buches
Das Coverbild des Taschenbuches passt ganz genau zum Titel des Buches und der Rückseitentext gibt eine grobe Zusammenfassung der Handlung. Bevor das Leseabenteuer beginnt, findet man auf der zweiten Seite noch eine etwas ausführlichere Zusammenfassung des Inhaltes und eine Kurzvita des Autors. Die Geschichte selbst besteht aus 2 Teilen, die zusammen in 53 Kapitel, jedes davon beziffert und mit einem Zierbuchstaben am Beginn, aufgeteilt sind. Ein Epilog und ein ausführliches Personen- und Sachregister runden die Story ab.


Fazit
Das Buch ist sehr unterhaltsam geschrieben und spricht sowohl jugendliche, als auch erwachsene Leser an. Die flotte Sprache und die unterschiedlichen Ähnlichkeiten zwischen der Erde und dem Elfenreich sind sehr fantasievoll beschrieben und dadurch besonders amüsant zu lesen. Das Ende der Geschichte lässt einige Fragen offen, sodass man das Gefühl hat, dass da noch ein weiterer Teil nachkommen müsste. Auf jeden Fall eine empfehlenswerte und wirklich unterhaltsame Lektüre für den Urlaub oder für gemütliche Stunden zu Hause.

4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Das Elfenportal
Band 2: Der Purpurkaiser
Band 3: Der Elfenpakt
Band 4: Der Elfenlord

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