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Zwei Brüder.
Der eine will ihre Liebe.
Der andere ihr Blut.

Als die 17-jährige Alice Bonham Jack kennenlernt, spürt sie unmittelbar eine tiefe Verbindung - denn Jack ist aufregend anders. Zwar ist er erst nach Sonnenuntergang ansprechbar, doch dann ist Jack da für sie. Da trifft Alice Jacks Bruder Peter, und Alice‘ Welt steht still. Sie kann kaum atmen, sobald Peter in der Nähe ist, so groß ist die Anziehungskraft. Doch Peter sprüht vor Hass. Und Alice muss sich entscheiden: zwischen Liebe und Schicksal, zwischen der Stimme ihres Herzens und dem Ruf ihres Blutes ...

 

Unter de Vampirmond Versuchung 

Originaltitel: My Blood Approves
Autor: Amanda Hocking
Übersetzer: Ines Klöhn
Verlag: cbt Verlag
Erschienen: 03.10.2011
ISBN: 978-3570161357
Seitenzahl: 320 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Alice ist an einem Abend allein mit ihrer Freundin Jane unterwegs, als die beiden in Schwierigkeiten geraten. Doch dann ist plötzlich Jack da, der die beiden rettet. Jack, der eigentlich durchschnittlich aussieht und auf dem dennoch alle Blicke ruhen. Obwohl Alice nicht genauso verzaubert ist, wie alle anderen um sie herum, mag sie Jack. Die beiden fangen an sich immer öfter zu treffen, so dass Jack Alice bald seiner Familie vorstellt. Alice wusste schon, dass Jack nicht ganz normal ist, doch das, was sie dann herausfindet, stellt ihre ganze Welt auf den Kopf. Peter, Jacks Bruder scheint sie zu hassen - und als Alice den Grund dafür herausfindet, weiß sie, dass sie nie mehr in ihr altes Leben zurückkehren kann.


Stil und Sprache
Die vielen positiven Meinungen über das Buch haben mich dazu gebracht, den Vampirroman auch lesen zu wollen. Doch als ich ihn beendet hatte, konnte ich den Hype darum nicht wirklich nachvollziehen. Das Buch sorgt auf jeden Fall für Lesespaß; es lässt sich wirklich sehr gut in einem Rutsch durchlesen. Doch wenn man genauer darüber nachdenkt, gibt es auch einige Kritikpunkte.
Zum Beispiel fehlt es der Geschichte an Tiefe. Sie kommt dem Leser nicht wirklich real vor, eher oberflächlich, was vermutlich auch daran liegt, dass in dem Buch handlungstechnisch nicht viel geschieht. Abgesehen davon drängt sich dem Leser leider der Vergleich zu den „Twilight“-Büchern von Stephenie Meyer auf. Normalerweise bin ich dagegen, jeden Vampirroman gleich auf die genannte Reihe zurückzuführen, allerdings gibt es da zu viele Parallelen. Jacks Schwester Mae, die lebenslustig und quirlig ist und Alice regelrecht vergöttert, erinnert an die Alice aus „Twilight“. Und wenn von Jacks älterem Bruder die Rede ist, der eine Art Familienoberhaupt darstellt, sieht man vor dem inneren Auge unweigerlich Carlisle, eine weitere Romanfigur von Stephenie Meyer. Unterstützt wird dies vermutlich durch die Tatsache, dass die Autorin abgesehen von Jack und Peter nicht detailliert auf das Aussehen der Protagonisten eingeht - Alice mit eingeschlossen. 

Es gibt jedoch auch Punkte, die mich positiv überrascht haben. Dem Leser ist zwar gleich klar, dass Jack ein Vampir ist, jedoch stellt dieser zum Glück nicht, dem gängigen Klischee entsprechend, den supergutaussehenden Protagonisten dar, in den sich die Protagonistin gleich auf den ersten Blick verliebt. Außerdem gibt es in „Unter dem Vampirmond“ andere Aspekte des Vampirdaseins, die so in anderen Romanen nicht vorkommen. Da diese jedoch essentiell für die Geschichte sind, sollen sie hier auch noch nicht verraten werden. Aus demselben Grund soll auch noch nicht viel über Jacks Bruder Peter preisgegeben werden. So stellt sich der Leser im Laufe der Geschichte Fragen, da nicht alles vorhersehbar ist, was wiederum zur Spannung beiträgt. Der Stil der Autorin ist locker und einfach gehalten - manchmal gibt es in dem ziemlich dialoglastigen Roman allerdings einige Sätze, die sehr gut in der Lage sind, die Gefühlssituation der Protagonistin Alice, aus deren Sicht das Buch in der ersten Person geschrieben ist, auszudrücken: „Mein Herz war hin und her gerissen, und die einzige Lösung schien, es ganz entzweizureißen.“ (S.297)


Figuren
Alice ist sechzehn Jahre alt und durch Jack gerät ihre Welt bald aus den Fugen. Sie liebt es, sich mit ihm zu verabreden, auch wenn sie sich wundert, weshalb er erst nach Sonnenuntergang ansprechbar ist. Auch, dass alle Blicke auf Jack zu ruhen zu scheinen, verwirrt sie. Da Jack ihren unzähligen Fragen eher ausweicht, ist ihr auch klar, dass er einiges vor ihr zu verbergen hat. Dennoch vertraut sie ihm und stellt ihn bald ihrer Familie vor - ihrer viel arbeitenden Mutter, die sie selten sieht, und ihrem jüngeren Bruder Milo, der sich manchmal erwachsener verhält, als sie selbst es tut. Während Alice zu Beginn des Buches sympathisch erscheint, gibt es im späteren Verlauf Momente, in denen man sie am liebsten geschüttelt hätte. Andererseits versucht sie bestmöglich mit ihrer Situation umzugehen und selbständig Entscheidungen zu treffen, anstatt in diese oder jene Richtung gezwungen zu werden. Auch Jack versucht das Selbe. Alice bedeutet ihm viel und er würde einiges für sie tun. Doch die Umstände erschweren ihm das - dieselben Umstände, die verhindern, dass Alice und Jack richtig zusammen sein können…

Beide Protagonisten sind dreidimensional, ihre Gefühle und Handlungen nachvollziehbar. Da die beiden, vor allem aber Alice, sich ihrer Gefühle füreinander nicht sicher sind, gibt es keine richtigen romantischen Szenen. Einige der Nebenfiguren sind nicht ganz so gut gelungen. Zum Beispiel kommt im Laufe des Buches manchmal Alices Freundin Jane vor - ein trinkendes, rauchendes Partygirl, das sich jedem an den Hals schmeißt. Hier scheint sich die Autorin wieder aus der Klischeekiste zu bedienen: das brave Mädchen mit dem Partymädchen als Freundin, wobei nicht ganz klar ist, was die Freundschaft zwischen den beiden ausmacht. Jane wird auf eine solch negative Art und Weise beschrieben - wobei auch Alice nicht ihre Handlungen gutheißt - dass dem Leser diese Freundschaft eher von der Autorin erzwungen scheint. Alices Bruder Milo wiederum wurde genügend Aufmerksamkeit geschenkt, so dass er schon eher wie eine realistische Figur erscheint. Gleiches gilt für Jacks Familie. Vor allem bei Peter hat man das Gefühl, dass er eine Person mit Tiefe zu sein scheint, und es ist offensichtlich, dass der Leser nicht alles über seine Vergangenheit weiß.


Aufmachung des Buches
Die Aufmachung des Buches ist sehr gelungen und macht wirklich was her. Auf dem Cover des Taschenbuches ist ein dunkler Baum bei Nacht zu sehen, dessen Äste zur Seite geneigt sind. Hinzu kommen der schwarze Umriss eines Vogels, ein Kreuz in der Nähe des Baumes, sowie ein großer bläulicher Mond. Die Atmosphäre ist geheimnisvoll und mystisch. Für den Untertitel des Buches wurde eine weiße Schreibschrift gewählt; dieselbe Schrift, mit der die ersten paar Worte an jedem Kapitelanfang geschrieben sind. 


Fazit
Es gibt einige Kritikpunkte, über die man hinweg sehen kann, dennoch konnte das Buch nicht in allen Punkten überzeugen. Da es jedoch durch ein paar eigene Ideen von dem typischen Vampirroman abweicht und so flüssig zu lesen ist, verdient es meiner Meinung nach drei Sterne. Trotz allem werde ich auch den bereits erschienenen zweiten Teil „Verführung“ lesen, der angeblich besser sein soll.


3 Sterne


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