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Die wildromantische Insel Desire ist wie geschaffen für Frischverliebte, aber Jo Hathaway, eine junge und erfolgreiche Fotografin, hat keine Augen für die Schönheit der Insel. Zu stark sind die Schatten der Vergangenheit, die neu aufbrechenden Konflikte mit ihrer Familie und unheimliche Vorfälle wie das spurlose Verschwinden einiger Frauen. Auch die Liebe Nathan Delaneys weist sie zunächst ab, aber Nathan will nicht nur Jos Herz erobern, er ist auch einem furchtbaren Geheimnis auf der Spur. Eigentlich hatte Jo der Insel und ihrem Elternhaus ja für immer den Rücken gekehrt. Dann aber erhält sie anonyme Fotos, es sind Nahaufnahmen von ihr, aber auch Bilder einer schönen, nackten Toten - ihrer Mutter, die vor vielen Jahren eines Nachts spurlos verschwunden war. Jo hofft, auf Desire die Antwort zu finden, aber sie ahnt nicht, daß sie sich zunächst ihrer eigenen, tragischen Vergangenheit stellen muss ...

 

 

Originaltitel: Sanctuary
Autor: Nora Roberts
Verlag: Heyne
Erschienen: 04/2000
ISBN: 978-3-453-16091-0
Seitenzahl: 480 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die junge Fotografin Jo Hathaway ist dem Wahnsinn nahe und sucht Schutz in ihrem Zuhause Sanctuary auf der Insel Desire, wo sie aufgewachsen ist. Es ist Jahre her seit sie das letzte mal die Insel betreten hat, und ihr Erfolg und Ruhm als Fotografin machen sie nun beinahe zu einer Ausgestoßenen auf der Insel. Zumindest bei einem Teil ihrer Familie. Der Vater lebt praktisch in seiner eigenen Welt und ist mehr draußen in der Natur als im Haus, das mittlerweile ein gut laufendes Hotel geworden ist. Ihre Schwester Alexa ist auf den Erfolg der großen Schwester mehr als neidisch und zeigt das nur allzu deutlich bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit, und ihr großer Bruder Brian ist wie eh und je ein sturer und mehr als eigenwilliger Dickschädel, der sie auch nicht gerade mit offenen Armen empfängt. Wäre da nicht ihre Tante Kate, die gute Seele des Hauses, Jo würde im wahrsten Sinnes des Wortes die Wände hoch gehen. Auch hilft es ihr nicht gerade, dass sie den Architekten Nathan trifft und entsetzt feststellen muss, dass sie auf dem besten Wege ist, sich in ihn zu verlieben. Sie, die von unplanbaren Dingen wie Gefühlen absolut nichts hält, es sei denn, sie kann sie mit ihrer Kamera einfangen und in der Dunkelkammer auf Abzügen zum Vorschein bringen.
Doch als ihre beste Freundin Ginny nach einem Strandfest verschwindet und nicht wieder auftaucht, fängt die idyllische Welt auf Desire an Risse zu zeigen und das Verschwinden eines Campinggastes reißt die trügerische Idylle dann vollends auseinander. Lang existierende Konflikte brechen mit Macht hervor und machen der Familie Hathaway das Leben zur Hölle.


Stil und Sprache
Wortgewaltig und äußerst gefühlvoll hat Nora Roberts mit „Insel der Sehnsucht“ eine kriminalistische Romanze verfasst, die Spannung, Leidenschaft, Konflikte und eine idyllische Inselkulisse so gekonnt miteinander verbindet, dass es ein absolutes Vergnügen ist, das Buch zu lesen. Die Autorin gliedert die Handlung in drei Teile und führt so den Leser und die Charaktere Schritt für Schritt durch die Handlung und dem gewaltigen Ende entgegen. Als die Naturgewalten in Form eines brachialen Sturms namens Carla mit Windgeschwindigkeit drei über die Insel ziehen, da konnte ich das Tosen des Windes, das Krachen, wenn ein Ast durch ein Fenster brach, oder das zersplittern von Glas beinahe hören, so anschaulich und bildlich hat Nora Roberts diese Dinge beschrieben. Mit einem Schuss Humor dabei ist einem trotzdem immer der Ernst der Lage bewusst, in dem sich die Figuren während dieses Handlungsgeschehens befinden.


Figuren
Ihren Figuren hat Nora Roberts in diesem Roman keine einfache Vergangenheit gegeben. Nathan hat mit einer grausamen Entdeckung zu kämpfen, die ihn innerlich zweifeln lässt, ob er nicht in genau die gleiche Richtung schlagen könnte, und die verbliebenen Familienmitglieder der Hathaways kämpfen seit zwanzig Jahren, jeder auf seine Art und Weise, mit dem urplötzlichen Verschwinden der Mutter. Die Konflikte, die sich daraus ergeben, und die neuen, die vorprogrammiert sind, sind so klasse und realistisch dargestellt, es war ein Genuss, das als Leser mitzuerleben, auch wenn sie alles andere als lustig für die Figuren selbst waren. Da flogen die Fetzen, Worte wurden mit großer Zerstörungskraft in den Raum geschleudert, keiner hat mit dem anderen wirklich geredet, und die Einzige, die dabei einen Durchblick behielt und hinter die Fassade sah, war Kate, die Tante von Brian, Jo und Alexa. Das etwas ganz und gar nicht stimmt mit diesem spurlosen Verschwinden der Mutter, das wird dem Leser spätestens dann klar, als Nathan immer deutlicher mit seinen inneren Qualen kämpft und sich immer öfters fragt wann denn der beste Zeitpunkt ist, es der Familie zu sagen.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch besitzt ein sehr stimmungsvolles Cover. Im unteren Teil bildet rote Farbe den Hintergrund für den Buchtitel, im oberen Teil ein sehr farbintensives Bild mit einem Leuchtturm vor strahlend blauem Himmel, umgeben von großen Felsbrocken, für den Namen der Autorin. Dieser steht am unteren Rand des Motivs. Wirkt richtig idyllisch, und passt, vom Leuchtturm einmal abgesehen (in der Geschichte selbst kommt kein Leuchtturm vor), gut zum Inhalt des Taschenbuches. Aber die Stimmung, die das Motiv vermittelt, ist ähnlich wie die der Insel Desire in der Geschichte selbst. Auf der Buchrückseite steht eine kurze Inhaltsangabe.


Fazit
Eine unglaublich fesselnde Geschichte, die nur von einer sein kann: Nora Roberts. Dieses Buch legt man - einmal damit angefangen - nicht so schnell aus der Hand. Außer man hat es durchgelesen. Große Gefühle mit einem Schuss Thriller darin sorgen für fantastisches Lesevergnügen.


5 Sterne


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