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Die dunklen Geheimnisse der Vergangenheit besiegen ...

Cathy Lambert hat Angst. Sie ist fünfzehn Jahre alt und schwanger. Ihre Eltern sind vor Jahren gestorben, und die Beziehung zu ihrer ältesten Schwester hat sie in einem unbedachten Moment für immer zerstört. Verzweifelt flieht sie ans andere Ende der Welt – nach Neuseeland.

Fünfzehn Jahre später: Cathy ist längst in Neuseeland heimisch geworden. Sie will heiraten. Ihr Sohn Conor überzeugt sie, die Schwestern einzuladen, zu denen sie seit ihrer Flucht keinen Kontakt mehr hatte. Sie will sich mit ihnen versöhnen. Aber so einfach lässt sich das Schicksal nicht betrügen ...

 

 

Originaltitel: The Prodigal Sister
Autor: Laura Elliott
Übersetzer: Mechthild Sandberg-Ciletti
Verlag: Wunderlich
Erschienen: 03/2011
ISBN: 978-3805250009
Seitenzahl: 496 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Als Cathy acht Jahre alt ist, sterben ihre Eltern bei einem Autounfall. Die vier Schwestern Rebecca, Lauren, Julie und Cathy müssen nun alleine klarkommen. Sie tun dies auf höchst unterschiedliche Weise und als Cathy mit 15 Jahren ungewollt schwanger wird, weiß sie sich keinen anderen Rat als zu fliehen. Nun, mit 30 Jahren, lebt sie in Neuseeland zusammen mit ihrem Sohn und hat sich eine neue Existenz aufgebaut. Zu ihrer geplanten Hochzeit lädt sie auf Drängen ihres Sohnes auch ihre Schwestern ein und diese treten die lange Reise von Irland an. Im Wohnmobil fahren sie zuerst quer durch Neuseeland, erleben eine Menge und müssen erkennen, dass ihr eigenes Leben auch nicht so ganz ohne ist. Die Reise wird für alle Beteiligten zu einer ganz besonderen Erfahrung und auch zu einer Reise zu sich selbst …


Stil und Sprache
Laura Elliot lässt uns mit Cathys Briefen an ihre tote Mutter in dieses Buch einsteigen und das macht es erstmal nicht leicht, denn Cathy ist zu Beginn acht Jahre alt und ihr „Stil“ ist orthographisch manchmal ziemlich abenteuerlich, wird aber mit der Zeit immer besser. Zwischendurch gibt es Sprünge in die Gegenwart, zur Cathy von heute, zu ihren Schwestern und deren Reise nach Neuseeland. Dabei wechselt Laura Elliott die Perspektiven manchmal schneller, als man es mitbekommt, alle drei Schwestern haben ihre eigenen Gedanken und die Sprünge von einer zur anderen wirken manchmal etwas gehetzt, so als ob die Autorin um jeden Preis versucht, möglichst viele Themen in ihrem Roman unterzubringen. Hier wäre eine Konzentration auf etwas weniger vielleicht leserfreundlicher gewesen, so wirkt die Story gelegentlich etwas überfrachtet, eben zu „vollgestopft“.
Dabei erzählt Laura Elliot aber nicht schlecht, sehr detailliert und mit scharfem Blick für die zwischenmenschlichen Feinheiten. Etwas Ironie und feiner Humor tun der Geschichte gut und verhindern, dass sie in romantische Schmonzettengefilde abrutscht, ebenso wie die teilweise gepfefferten Dialoge der drei Schwestern.


Figuren
Obwohl Cathy diejenige ist, um die sich hier eigentlich alles dreht, kommt sie erst relativ spät wirklich ins Spiel und bleibt auch irgendwie nicht greifbar. Zunächst widmet sich Lauren Elliot ausführlich den drei anderen Lambert-Schwestern und greift meiner Meinung nach leider etwas zu tief in die Klischeekiste. Rebecca als älteste ist früh verwitwet und widmet sich ausschließlich den Tieren auf ihrem Gnadenhof, sie ist immer ein bisschen nachlässig mit ihrem Äußeren, ganz im Gegenteil zu Lauren, die einen wesentlich älteren Mann geheiratet hat und nun das „Zuckerpüppchen“ an seiner Seite spielt. Sie ist stets perfekt gestylt, hat Unmengen von Kleidern mit auf der Reise, während Julie, die dritte im Bunde, mit einem Rucksack auskommt. So unterschiedlich die Schwestern sind, so klar scheint von Beginn an die Entwicklung zu sein, die sie im Laufe der Reise nehmen werden, leider bestätigt sich das dann auch. Hier hat Laura Elliot es in meinen Augen nicht geschafft, ihre Figuren einzigartig genug zu erschaffen, um sie bis zum Schluss interessant zu halten.

Klar, dass unter diesen Umständen auch die Nebenfiguren eher blass geraten und alle ihre Klischees zu erfüllen haben. Da ist der geheimnisvolle Künstler, durchgeistigt und gutaussehend, die Motorradgang, die sich als Retter in der Not erweist, der Naturbursche mit der romantischen Ader und so weiter. Nichts Außergewöhnliches eben, schade.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch ist sehr hochwertig und ansprechend aufgemacht und zeigt auf dem Schutzumschlag eine grüne Küstenlandschaft vor einem milchigen Himmel. Im Vordergrund steht mit dem Rücken zum Betrachter eine Frau im weißen Kleid und blickt zu einem weiter unten an der Küste gelegenen Leuchtturm hinunter. Titel und Autorenname sind in weißer bzw. hellgelber zarter Schrift ausgeführt. Ein grünes Lesebändchen rundet die Gestaltung ab. Innen gibt es 64 Kapitel, die jeweils mit dem Ort der Handlung überschrieben sind, außerdem zu Beginn und immer mal wieder zwischendurch Auszüge aus Cathys Briefen an ihre Mutter sowie aus Rebeccas Tagebuch.


Fazit
„Wiedersehen in Havenswalk“ ist ein Sommerschmöker, der zu unterhalten weiß. Zusammen mit den Lambert-Schwestern kann man in eine fremde Welt eintauchen, sich von Neuseelands Landschaften bezaubern lassen und die eine oder andere romantische Episode genießen. Sicher keine allzu anspruchsvolle Lektüre, aber auch nicht ganz ohne Tiefgang.


3 5 Sterne 


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