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Friends 4ever

Mit Schrecken merkt Danny Wallace kurz vor seinem 30. Geburtstag, dass sein Leben zu einem Spießer-Klischee verkommen ist: Er ist verheiratet, Hausbesitzer, und ein Plüschkissen ziert seine Couch. Das kann es doch unmöglich schon gewesen sein!
Als er durch Zufall sein altes Adressbuch aus Kindheitstagen findet, beschließt er, sich auf die Suche nach seinen zwölf besten Freunden von damals zu machen. Eine spannende und urkomische Reise beginnt – in ferne Länder, nahe Kneipen und in die „gute alte Zeit“.

 

  Autor: Danny Wallace
Verlag: Knaur
Erschienen: 01.04.2010
ISBN: 978-3426782781
Seitenzahl: 459 Seiten
 

Die Grundidee der Handlung
In seinem Roman „Und was machst du so?“ begibt sich der aus Funk und Fernsehen in England bekannte Journalist Daniel „Danny“ Wallace auf eine Reise in seine Kindheit. Als er kurz vor seinem dreißigsten Geburtstag steht, bereits verheiratet ist und gerade ein Haus gekauft hat, bekommt er mit einem Mal panische Angst vor dem Erwachsen werden. Er hat Angst, auf einmal uncool zu sein, will an den alten Zeiten festhalten und einfach nur Blödsinn machen und keine Verantwortung übernehmen. Zudem merkt er plötzlich, dass er bis auf seine Frau Lizzy ziemlich alleine da steht. Seine Eltern wohnen weit entfernt. Er hat zwar noch zwei gute Kumpel, Ian und Wag, die leben aber auch bereits ihr eigenes Leben, denn einer der beiden geht auf Europatournee mit seiner Band und der andere zieht in eine andere Stadt. Plötzlich weiß Danny nicht mehr, mit wem er in seiner Freizeit (da er Journalist ist, hat er teilweise viel davon) abhängen soll, mit wem er einfach nur über sinnlose Sachen diskutieren etc. Als seine Frau dann noch einen Full-Time-Job als Moderatorin bei einer sehr quotenstarken Fernsehshow bekommt und somit kaum zu Hause ist, weiß Danny nichts mehr mit sich anzufangen. Und so findet er beim Rumstöbern in einer alten Kiste sein Adressbuch aus Kindheits- und Jugendtagen, in das er wirklich nur seine besten Freunde schreiben wollte. Davon hatte er eine ganze Menge, da er mit seinen Eltern des Öfteren den Wohnort wechseln musste. Und nun beginnt er, Schritt für Schritt, nach den längst vergessenen Freunden zu suchen, nimmt Kontakt mit ihnen auf und trifft sich mit ihnen. So begibt er sich auf eine Reise quer durch England, über Berlin, nach L.A. und sogar bis nach Japan.

Humorvoll und ehrlich berichtet Danny in diesem Buch von seinen Erlebnissen und reißt den Leser mit sich, in dem er ihn immer wieder an seine eigene Kindheit und Jugend erinnert. Das Buch macht ebenso die Problematik deutlich, die wohl jeder im Laufe des Lebens kennenlernt: mit dem eigenen Heranwachsen verändern sich auch die Freundschaften und es ist oft eine Kunst und auch richtige Arbeit, wahre Freundschaften aufrecht zu erhalten. So ist dieses Buch letzten Endes für Danny nicht nur eine Reise in seine Kindheit, sondern auch eine Reise zu sich selbst und zum Erwachsenendasein. Und der Leser nimmt noch einige Dinge für sein eigenes Leben mit und wird angeregt, einige Dinge nachzumachen.


Stil und Sprache
Als erstes ist mir bei diesem Buch der Titel ins Auge gesprungen, der wirklich gut zu einem Buch wie diesem passt. Er kam mir sofort bekannt vor, denn wenn ich heute Menschen aus meiner Schulzeit treffe, ist meist meine erste Frage "Und was machst du so?". Darum war ich auch gespannt was Danny Wallace passend zu diesem Buch für Antworten erhielt.

Dieser Roman ist in der Ich-Perspektive geschrieben, so dass man sich als Leser gut in die Hauptfigur Daniel hineinversetzen kann. Besonders prägnant an diesem Buch ist der durchgängig humorvolle, teilweise auch umgangssprachliche aber auch einfache Schreibstil - ständig bringt der Autor den Leser zum Lachen. Aber oft gibt es auch Momente, in denen der Leser zum Nachdenken angeregt wird, beispielsweise über den Wandel der eigenen Freundschaften von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter hin. Besonders gut gewählt fand ich auch die Kapitelüberschriften, die den Leser neugierig auf den Inhalt machen, Spannung erzeugen und immer wieder zum Weiterlesen animieren. Hier seien als Beispiel folgende genannt: „Kapitel Fünf – In dem wir erfahren, dass Daniel seinen jugendlichen Elan verloren hat, Kapitel Sieben – In dem wir erfahren, dass Hoffnung besteht, solange es Abkürzungen gibt (DHBSEAG)“. Die Überschriften sind oft so allgemein und nichtssagend, doch fragt man sich aber, was sie wohl über das folgende Kapitel aussagen.
Die Rückblenden in Dannys Kindheit bzw. Jugendzeit sind in den Text eingebunden, nie zu lang und so komisch und bildlich beschrieben, dass sie dem Leser im Kopf bleiben. Das ist auch wichtig, da innerhalb des Buches oft auf verschiedenste bereits erzählte Anekdoten zurückgegriffen wird. Langweilig wird dieses Buch nie, denn durch die Mischung aus Kurzgeschichten und Reiseberichten, versehen mit Lebensweisheiten aber auch viel Situationskomik, bietet das Buch viel Abwechslung.


Figuren

Daniel Wallace wird für den Leser hier sehr real und nahbar beschrieben. Er wirft Erinnerungen aus seiner Kindheit ein, die jeder Leser in dieser Altersgruppe wohl nachvollziehen kann, wie beispielsweise die Vorliebe für das „A-Team“ in der Jugend oder das heißersehnte Eröffnen des ersten ach so wunderbaren McDonalds in der Stadt. Gerade diese Identifizierung mit der Hauptfigur, die dieses Buch in der Ich-Form geschrieben hat, macht das Buch so sympathisch und interessant. Da Daniel im Grunde die Hauptrolle spielt, ist es für den Leser nicht all zu wichtig, dass die vielen Nebenfiguren nicht sehr tiefgründig beschrieben wurden. Das tut der Handlung keinerlei Abbruch.


Aufmachung des Buches
Bei diesem Buch handelt es sich um eine Taschenbuchausgabe. Das Cover ist lustig und sehr sympathisch, die Leute im abgebildeten Auto möchte man am liebsten selbst einmal kennenlernen. Besonders spannend finde ich, dass auch der Autor selbst mit im Auto sitzt.


Fazit
Letzten Endes handelt es sich bei „Und was machst du so?“ um eine Suche nach den ehemals besten Freunden - gemixt mit Anekdoten aus der Kindheit des Autors. Aufgrund seiner Erfahrungen als Comedy-Produzent konnte der Autor die Geschichte besonders lebendig erzählen und wird jeden Leser mit sich reißen. Ein wirklich humorvolles Buch, dass jedem auf die eine oder andere Art trotzdem nahe gehen wird.


4 5 Sterne


Hinweise
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