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Gemeinsam mit ihren Freundinnen Emma, Laurel und Parker betreibt Mac eine erfolgreiche Hochzeitsagentur. Sie lebt und arbeitet mit den drei wichtigsten Menschen in ihrem Leben – wozu braucht sie da noch einen Mann?
Doch als Mac den charmanten und intelligenten Carter trifft, gerät ihr so gut ausbalanciertes Leben ins Wanken. Soll sie ihren Frühlingsgefühlen trauen? Gibt es die große und ewige Liebe wirklich?

 

  Originaltitel: Vision in White
Autor:
Nora Roberts
Übersetzer: Katrin Marburger
Verlag: Heyne
Erschienen: 04/2010
ISBN: 978-3-453-40742-8
Seitenzahl: 443 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Mac genießt ihre Arbeit als Hochzeitsfotografin in vollen Zügen. Gemeinsam mit ihren drei Freundinnen Emma, Laurel und Parker betreibt sie das florierende Unternehmen Vow und arrangiert für jede Braut die passende Hochzeit. Für Mac ist seit ihrer frühesten Kindheit klar, dass es ewige Liebe und Treue nicht gibt und dennoch fühlt sie sich hinter der Kamera sicher und in ihrem Element. Diese Ordnung und Sicherheit wird allerdings eines Tages von Carter, einem ehemaligen Schulkameraden, empfindlich durcheinandergewirbelt. Mac erlebt eine Achterbahn der Gefühle und gerät in Panik, als ihr dämmert, dass es diesmal nicht so ist wie sonst. Gottlob gibt es ja noch Emma, Laurel und Parker und die gut gefüllte Vorratskammer im Haupthaus. Und so macht so manche Eiscremepackung die Runde, ehe sich Mac klar wird, was sie will und bereit ist zu riskieren.


Stil und Sprache
Äußerst humorvoll, mit viel Witz und Charme ist der erste Teil der Bride Quartet-Serie von Nora Roberts verfasst. Schlagfertige Dialoge, die vor Esprit und Witz nur so sprühen, und zum Lachen komische Szenen wechseln sich mit familiären Dramen ab, die nicht nur das unfassbar kalte Familienleben der Protagonistin widerspiegeln, sondern auch zeigen, wie eine wirklich liebevoll funktionierende Familie sein kann. Nora Roberts hat diese Gegensätze von eisiger Gefühlskälte, die in einer unglaublichen Mutter-Tochter-Szene mit nahezu grenzenloser Ignoranz seitens der Mutter gegenüber der Tochter gipfelt, in einer wundervollen Komposition aus leichter Unterhaltung und großen Gefühlen zu Papier gebracht. Ich hab mich selten so köstlich beim Lesen amüsiert und mir des öfteren gedacht, das kommt mir irgendwie bekannt vor.
Im Vergleich zu den anderen Romanen der Autorin - abgesehen von der Reihe, die sie als J. D. Robb schreibt -, ist hier ein etwas anderer Tonfall und Schreibstil spürbar, der sich in Kleinigkeiten äußerst. Einerseits ist der Schreibstil weicher, andererseits aber auch direkter. So verwendet sie Worte, die ich in ihren bisherigen Werken nicht unbedingt so formuliert vorgefunden habe. Trotzdem, „Frühlingsträume“ ist unverkennbar von Nora Roberts geschrieben. Da ich hier die Originalversion kenne, kann ich nur sagen, die Übersetzung ist absolut gelungen.


Figuren
Mac ist eine Protagonistin, die erst noch ihren eigenen Wert als Mensch erfahren und kennenlernen muss. Durch eine absolut egoistische und kindliche Mutter, die sich selbst als den Nabel der Welt sieht und vom Rest der Weltbevölkerung genau diese Sichtweise ebenso erwartet - aber bitte schön aus der Sicht von ihr - kommt eine herrliche, fast schon tragische Komik in die Handlung. Mac hat es so satt, ständig den Gefühlsmanipulationen ihrer Mutter nach deren Lust und Laune ausgesetzt zu sein, dass sie nach einer erneuten Mutter-Tochter-Konfrontation beschließt, dass das ein Ende haben muss. Mit der moralischen Unterstützung ihrer Freundinnen macht Mac einen unglaublichen inneren Wandel durch und beweist eine Stärke und Durchsetzungskraft, die man ihr auf den ersten Blick gar nicht zutraut.
Linda, Macs Mutter, ist eine herrlich entworfene Figur, voller komischer Tragik und unglaublich dramatisch. Sie ist so wahnsinnig überzogen in ihrem Aussehen als auch Auftreten und wirkt dadurch so ungemein glaubhaft, ja fast schon liebenswürdig hilflos – wäre da nicht die eiskalte und berechnende Ausstrahlung, die immer wieder durchblitzt. Auch wenn ich sie am liebsten geschüttelt hätte, so fand ich sie einen äußerst gewinnbringenden Farbtupfer in dieser witzig-ironisch bis triefend-sarkastischen Handlung. Ich hab sie richtig bildlich vor mir gesehen, so köstlich war diese in ihrem Benehmen und in ihrer Sichtweise der Dinge.

Überhaupt fand ich es immens spannend, die einzelnen Figuren agieren zu sehen. Die verschiedenen Charaktere und Eigenarten mitzuerleben, deren Auswirkungen auf die Handlung zu sehen. Herrlich dargestellt, wirken sogar die Nebenfiguren absolut überzeugend und beweisen Mut zur Ungewöhnlichkeit.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist zwar schön gestaltet und fällt mit Sicherheit im Bücherregal auf, doch an die Aufmachung der amerikanischen Originalausgabe kommt es nicht heran. War dort ein herrlicher, weit schwingender Teil eines Brautkleides vor entsprechendem Hintergrund zu sehen, so sieht der Betrachter auf der deutschen Coverausgabe einen Blick durch ein Fenster in einen Garten voller Bäume. Einer davon blüht zwar, doch das abblätternde Grün am Fensterrahmen nimmt jegliche Romantik. Warum der Originaltitel von „Vision in White“ (Traum in Weiß) mit „Frühlingsträume“ übersetzt wurde, ist mir ebenfalls eein Rätsel.
Die Buchrückseite gefällt mir dafür ausgesprochen gut. Vor frühlingshaftem Grün und mit einigen blühenden Ästen geschmückt, steht dort die kurze Inhaltsangabe. Das sieht wirklich romantisch und gelungen aus.


Fazit
Großartiges Drama, herrlicher Humor und eine Protagonistin, die faszinierend ist. Ein wirklich gelungenes Buch über Liebe, Freundschaft und was Familie eigentlich sein sollte. Für alle, die entspannende aber dennoch fesselnde Leselektüre suchen, ist „Frühlingsträume“ genau das Richtige.


4 5 Sterne


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