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Herbst 1805: Die französische Armee unter Führung Kaiser Napoleons befreit Bayern von österreichischer Besetzung und eilt dem Sieg von Austerlitz entgegen. Kurfürst Max Joseph und Kurfürstin Karoline können nach München zurückkehren und ihr Land zum Königreich ausrufen. Alles wäre wunderbar - würde Napoleon nicht darauf bestehen, Max Josephs Tochter Auguste mit Eugène Beauharnais, dem Sohn von Kaiserin Josephine, zu verheiraten.
Die Fortsetzung der Geschichte über eine Wittelsbacher-Prinzessin, die inmitten politischer Zwänge und Intrigen aus Versehen glücklich wurde.

 

Auguste 

Autor: Josefa vom Jaaga
Verlag: Books on Demand
Erschienen: 29. Dezember 2017
ISBN: 978-3746061511
Seitenzahl: 388 Seiten

 


Die Grundidee der Handlung
Die historischen Ereignisse um Napoleons "Heiratspolitik" sind den an dieser Epoche Interessierten vielleicht bekannt, nicht aber, was sich dadurch in den betroffenen Familien tatsächlich "privat" abgespielt hat. Das schildert die Autorin atmosphärisch unglaublich dicht, packend  und amüsant, wobei sie sich sehr genau an den wirklich verbürgten Fakten orientiert.


Stil und Sprache
„Eine bayerische Hochzeit“ war eigentlich als EIN Roman geplant. Da der Verlag aber für ein Buch nur 700 Seiten zulässt, die Autorin für ihre Geschichte jedoch insgesamt 808 Seiten benötigte – ich persönlich hätte sehr gern noch mehr gelesen – musste sie sie auf 2 Bände verteilen.
Von daher beginnt „Auguste“ auch mit dem Prolog: „... im 1. Band“ und schließt dabei nahtlos an diesen an. Es ist also unbedingt erforderlich „Karoline“ zuerst zu lesen, um die Zusammenhänge wirklich zu verstehen. Das stellt aber überhaupt kein Problem dar, denn der Schreibstil beider Teile ist sehr leicht und flüssig, die Handlung selbst überaus spannend und interessant, sodass die Seiten nur so dahin fliegen.


Figuren
Die wichtigsten historischen Figuren dieses Romans und ihr Schicksal sind mir aus vielen anderen Büchern seit Langem sehr vertraut und ich habe mir schon oft Gedanken darüber gemacht, was die jungen Leute wohl empfunden haben, wenn einfach über sie bestimmt wurde und sie von einem Tag auf den anderen ihr Leben - und das Bett - mit einem völlig fremden Menschen teilen mussten.
Die Autorin hat das mit großem Einfühlungsvermögen beschrieben, ich habe es buchstäblich miterleben und nachvollziehen können. NATÜRLICH sind die Dialoge und die Schilderungen des kaiserlich/königlichen "Alltags" fiktiv, aber ich habe jedes Wort geglaubt und bin sicher, dass es sich SO oder ganz ähnlich abgespielt haben muss.
Die tatsächlichen Ereignisse von damals sind sehr authentisch wieder gegeben und die Charaktere sehr liebevoll und treffend gezeichnet. Ich habe mit ihnen gelitten und mich gefreut - auch ein paar Tränchen der Rührung sind geflossen - ehe ich „Auguste“ mit leisem Bedauern, aber sehr befriedigt, beendet habe.
Für eine ausführlichere Betrachtung einzelner Personen verweise ich auf meine Rezension zu Teil 1 „Karoline“.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches zeigt drei verschiedene Stoffbahnen und zwar oben in blau, unten in rot und in der Mitte die blau-weißen Rauten des Hauses Wittelsbach. Darauf liegen ein schwarzer Zweispitz mit Goldlitze und der Kokarde der Revolution, sowie eine aprikofarbene Rose. Der Titel nimmt in großen Goldlettern fast die ganze Seite ein, während der Name der Autorin recht klein am unteren Rand steht.
Auf 15 Kapitel und „statt eines Epilogs“ folgt ein ausführlicher Abschnitt mit „Ausblick und Nachlese“ der Autorin, sowie eine zeitgenössische Abbildung von Auguste und Eugène de Beauharnais. Der Anhang enthält eine Personenübersicht, Übersetzungen und eine Zeittafel – wie im ersten Teil – und zusätzlich noch Quellennachweise zu den verwendeten Originalbriefen und weiterer Literatur.


Fazit
Dieser „Doppelroman“ hat mich so begeistert und amüsiert, dass ich ihn bereits drei Mal gelesen habe.
Josefa vom Jaaga hat historische Fakten und die fiktiven Elemente überaus stimmig, berührend und humorvoll zu einer wunderschönen Geschichte zusammengefügt, die einen faszinierenden und sehr unterhaltsamen Einblick in das Familienleben der „hohen“ Herrschaften Anfang des 19. Jahrhunderts bietet.
Ich vergebe sehr gern die Höchstwertung und eine ganz klare Leseempfehlung!


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Backlist:
Band 1: Eine bayerische Hochzeit - Karoline

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