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Als Maia überraschend zum Elfenkaiser gekrönt wird, eröffnet sich ihm eine bislang unbekannte Welt: eine Welt der Intrigen, Machtspiele und Mordkomplotte. Ohne Freunde und Vertraute muss sich der junge und unerfahrene Kaiser in einer streng ritualisierten Umgebung behaupten, in der ein falsches Wort den Tod bedeuten kann und jeder Fehler grausam bestraft wird … 

 

Der Winterkaiser 

Originaltitel: The Goblin Emperor
Autor: Katherine Addison
Übersetzer: Petra Huber
Verlag: Fischer Tor
Erschienen: 10/2016
ISBN: 978-3-596-03618-9
Seitenzahl: 541 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Maia hat die meiste Zeit seines Lebens in der Verbannung verbracht. Er litt unter der grausamen und hasserfüllten Erziehung seines Cousins, dessen übermäßiger Alkoholgenuss Maia oft in arge Bedrängnis brachte. So ist es kein Wunder, dass er sich, kaum zum Kaiser gekrönt, nach einer Lösung umschaut, wie er den verhassten Cousin elegant loswerden kann. Doch es gibt auch noch andere Personen, die ihm das Leben schwer machen. Sein Lordkanzler versucht Maia mit allem, was ihm zur Verfügung steht, die täglichen Regierungsgeschäfte zu erschweren und einzig die Wesen, die direkt um ihn herum sind, helfen ihm.

Etwas altertümlich, mit einem großen Wortschatz und einer ungewöhnlichen Fantasie hat Katherine Addison diesen Fantasyroman in Worte gefasst.


Stil und Sprache
Ein unsichtbarer Erzähler bringt dem Leser die Geschichte von Maia und seiner Familie dar. Schön, am Ende sind nicht mehr viele Familienmitglieder übrig, über die es sich zu berichten lohnt, aber das, was gesagt werden kann, wird auf unterhaltsame, wenn auch sehr detaillierte Weise dargeboten.

Katherine Addison hat eine riesige Fantasie, die sie opulent und mit vielen Informationen für den Leser präsentiert. Die etwas altertümliche und oftmals sehr ausschweifende Sprache unterstreicht die steifen Gepflogenheiten des Palastlebens noch und entführt den Leser in eine Welt, die einerseits bekannt, andererseits aber auch sehr fremd ist. Die Elfen haben nichts mit denen gemeinsam, die man aus anderen berühmten Werken kennt. Sie sind intrigant, blass, eitel, arrogant und dulden außer sich selbst kein anderes Wesen auf der Welt. Eine Arroganz, die sie am Ende fast in den Ruin der eigenen Rasse führt.

Die Autorin schafft es in diesem Roman hervorragend, das Wesen von Maia, der Hauptfigur, nicht untergehen zu lassen. Sie zeigt, wie er sich wandelt, wie er auf seine Art wieder Leben an den Hof bringt, wie er sein Erbe meistert und dabei doch bis zu einem gewissen Punkt er selbst bleibt.


Figuren
Katherine Addison erschuf mit ihren verschiedenen Charakteren einen absoluten Querschnitt durch die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten. Da tummeln sich Kobolde, Elfen und andere Arten mit teilweise sehr ungewöhnlichen Kleidungsstilen. Dabei gibt die Autorin nur knappe Beschreibungen über die einzelnen Figuren. Sie lässt diese eher durch ihre Kleidung und ihr Agieren für den Leser lebendig werden.

Maia ist ein Winzling und eher von schlankem Wuchs. Von der eleganten Körperhaltung und dem herrschaftlichen Verhalten seines Vaters hat er nichts geerbt. Und genau das war es dann auch, was ihn bei seinem Vater so in Ungnade hat fallen lassen. Für Maia kommt es schon einer schlechten Ironie des Schicksals gleich, dass er nun das Erbe seines verhassten Vaters antreten muss. Ein Erbe, das er nie wollte. Doch er macht sich nicht schlecht. Ruft sich immer wieder ins Gedächtnis, dass er der Kaiser ist, dass er die Regeln verändern kann und die anderen sich nach ihm richten müssen und nicht umgekehrt.

Sein Sekretär ist ein schlichter, aber wirkungsvoller Charakter. Er zeigt Maia nicht nur, wie das Leben bei Hofe ist, sondern erklärt seinem Kaiser auch die Welt der Höflinge, wie der Ablauf geregelt ist und wie sich Maia am besten ausdrückt, ohne seinem Gegenüber gleich zu viele Dinge zu versprechen. Dabei muss sich der Sekretär oftmals winden, um den gebotenen höflichen Takt nicht zu verlieren und seine Bescheidenheit ist geradezu einprägsam.


Aufmachung des Buches
Diese Klappenbroschur ist farblich eher dezent gehalten. Blautöne, Braun, Weiß und einige Rosétöne ergeben zusammen mit dem Covermotiv (das sich vom Buchcover über den Buchrücken bis hin zur Rückseite erstreckt) ein schönes, wenn auch nicht überwältigendes Cover. Einige Elemente sind leicht glänzend dargestellt, was besonders dann ins Auge springt, wenn man den Titel leicht schräg hält. Auf der Rückseite des Buches dient ein dunkleres Palastgebäude als Hintergrundmotiv für eine kurze Romanübersicht. Im Inneren runden eine Karte über die Elfenlande sowie ein reines Covermotiv ohne Schrift die Aufmachung ab.


Fazit
Für Fans der Highfantasy ein absolut lohnenswertes Buch. Für mich war es ohne Zweifel ein interessantes Lesevergnügen, auch wenn einige Passagen für meinen Geschmack zu detailliert waren.


4 Sterne


Hinweise
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