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Das größte Abenteuer aller Zeiten beginnt und endet mit einem Buch.

Was, wenn es ein Buch aus blauem Glas gäbe, das alle deine Träume enthielte? Wenn deine Sehnsüchte und Bedürfnisse eingefangen und aufbewahrt würden, damit andere sich an ihnen erfreuen könnten? Wenn alle deine Geheimnisse und Wünsche jedermann bekannt wären - und du selbst sie für immer verloren hättest? 

Drum gib gut acht, wovon du träumst...


 Autor: Gordon Dahlquist
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 2007
ISBN: 973-7645-0278-2
Seitenzahl: 895 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Miss Temple, Doktor Abelard Svenson und Der Kardinal (Chang). Alle drei stoßen auf die geheimnisvollen, blauen Glasbücher. Was hat es mit ihnen auf sich? Schließlich kreuzen sich ihre Wege. Als sie festellen, dass sie alle hinter dem gleichen Geheimniss her sind, beschließen sie, sich zusammen zu tun um gemeinsam den geheimnisvollen Geschehnissen in einem entlegenen Schloss auf die Schliche zu kommen. Sie geraten in tödliche Gefahr und werden schon bald voneinander getrennt.

Vom Genre her, lässt sich die Erzählung praktisch in keine Schublade stecken. Ein Mix aus Thriller, Abenteuergeschichte à la Jules Verne und knisternder Erotik. Wer bereit ist sich darauf einzulassen, erlebt ein ganz besonderes Abenteuer.


Stil und Sprache
Das Buch spielt im viktorianischen England. Die Glasbücher verströmen den ganzen Charme dieser Zeit. Koketterie, Sittsamkeit - aus heutiger Sicht wirkt vieles ein wenig antiquiert. Gordon Dahlquist versetzt uns in eine Zeit, zu der die Adelsgeschlechter noch an der Macht waren. Stimmungsvoll inszeniert er ein Setting, wie man es heute nur noch selten zu lesen bekommt. Die Sprache ist gewählt und passt vortrefflich zur Handlung. Alles wirkt ausgesprochen stimmig, nichts wirkt aufgesetzt. Das Ganze ist durchmischt mit einem Schuss Erotik, jedoch ohne ins Schmuddlige abzugleiten.

Die Erzählung entwickelt sich ausgesprochen Geheimnisvoll. Nur spärlich gelingt es den Protagonisten, die rätselhaften Machenschaften aufzudecken. So steigert sich die Spannung langsam und stetig, um schließlich in einem fulminaten Finale zu gipfeln. 


Figuren
Die Figuren sind glaubhaft und vielschichtig. Alle Charktere und Nebencharaktere sind liebevoll ausgearbeitet und besitzen eine eigenene Persönlichkeit. Die Motive und Handlungen aller Personen sind nachvollziehbar und logisch.
Die drei Hauptdarsteller bilden ein ungleiches Trio, das sich wunderbar ergänzt. Ein ehemaliger Militärarzt, eine junge Lady, die es - aufgrund eines Erbes - noch nie nötig hatte zu arbeiten, und ein gebildeter Profikiller. Jeder von ihnen hat verschiedene Motive warum er sich für die blauen Glasbücher interessiert, doch schon bald spielen die einstigen Beweggründe keine Rolle mehr. Mehr und mehr geht es um Leben und Tod.


Aufmachung des Buches
Das Buch liegt mir in einer einmaligen Ausgabe vor. Es besteht aus 10 seperaten Taschenbüchern, die je ein Kapitel beinhalten. Alle sind in einem stabilen Schuber vereint. Zehn komfortabel zu lesende Bände für die schlanke Damenhand und für den den Herrn auf Reisen. Diese ungewönliche Aufmachung fügt sich hervorragend ins Gesamtbild. Ein wahres Gesamtkunstwerk. Auch die grafische Gestaltung fügt sich wunderbar ein. Diese Ausgabe nennt sich 'Victorian Edition'. Es ist die perfekteste Gesamtinszenierung eines Buches, die ich je in Händen halten durfte.

Die einzelnen Bände haben jeweils leicht unterschiedliche Einbände, auf denen der jeweils nächste Band angekündigt wird. Alles ist in einem Türkisblau gehalten. Die kleinen Einzelbände sind wunderbar handlich. So wird es auch zum haptischen Genuss.


Fazit
Für alle Liebhaber von außergewöhnlichen Büchern ein absolutes Muss. Allein schon diese wundervolle Präsentation ist einen Blick wert. Der Inhalt ist nur etwas für den reiferen Leser. Jugendliche dürften mit der altertümlichen Sprache nur wenig anfangen können. Auch die erotischen Fantasien sind nicht unbedingt jugendfrei, die 'Bravo' ist allerdings deutlich freizügiger. Selbst ein 14-jähriger sollte davon keine roten Ohren mehr bekommen. Liebhaber von Agatha Christie und Arthur Conan Doyle sollten jedoch zuschlagen.
Für mich ein absolutes Muss. Bitte mehr, von solch wunderbar aufgemachten Büchern.



Hinweise
Rezension vonThomas Lang


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