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Kategorie: Literatur-News

Anlässlich des bundesweiten Vorlesetags am 20. November: Große Umfrage unter 2.100 Personen

69% sind der Meinung, dass sich Erwachsene untereinander mehr vorlesen sollten.  Als prominente Hörbuchsprecher werden Guido Maria Kretschmer und Jürgen Klopp favorisiert; die junge Generation wünscht sich YouTuber Gronkh (Erik Range).

Aachen / NRW. Am 20. November findet der nunmehr 12. bundesweite Vorlesetag statt (als gemeinsame Initiative von DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung), der in diesem Jahr über zwei Millionen Zuhörer erreichen wird (mit über 90.000 Veranstaltungen vor allem in Schulen und Kindergärten). Die Mayersche Buchhandlung nahm dieses Ereignis, das sich ansonsten hauptsächlich an Kinder richtet, zum Anlass, um eine große Vorlese-Umfrage zu initiieren, die sämtliche Arten des Vorlesens umfasste (v.a. Hörbücher und Lesungen). Insgesamt 2.100 Personen (Durchschnittsalter: 31,2 Jahre) beteiligten sich im Laufe der vergangenen Woche daran und sorgten dabei für z.T. überraschend eindeutige Ergebnisse:

Umfrage-Thema Vorlesen allgemein: "Fürs Vorlesen ist man nie zu alt."

72% der Befragten bekommen demnach grundsätzlich gerne vorgelesen, wobei 73% dieser Gruppe zugleich angaben, dass ihnen leider nicht(s) mehr vorgelesen wird (Hörbücher und Lesungen ausgenommen). Dementsprechend äußerten 61% der Befragten den Wunsch, dass ihnen regelmäßig vorgelesen wird und 69% der Befragten waren der Meinung, dass sich Erwachsene mehr gegenseitig vorlesen sollten. Zugleich erklärten 82% der Befragten, selbst gerne vorzulesen. Im Rückblick auf die eigene Kindheit gaben 79% an, dass ihnen in dieser Zeit häufig vorgelesen wurde.

Umfrage-Thema Hörbücher: "Kloppo, ich will Dich lesen hören!"/ "The normal one" als "The reading one"

Auf das Thema Hörbücher angesprochen, gaben 75% der Befragten an, dieses Vorlese-Format zu nutzen, wobei 79% ungekürzte Fassungen bevorzugen. Immerhin 46% outeten sich dabei als "Hybrid-Hörer" und greifen demnach sowohl zum CD- als auch zum Digital-Produkt. Besonders auffällig: nur 10% der Hörbuch-Hörer widmen ihre volle Aufmerksamkeit dem Hörbuch; 51% der Befragten gaben hingegen an, ausschließlich "nebenbei" zu hören. Häufigste Hauptbeschäftigung: Hausarbeit (68%), gefolgt vom Zurücklegen von Verkehrswegen (55% / hier waren Mehrfachnennungen möglich).

Umfrage-Favoriten:

Angesprochen auf ihre Favoriten rund ums Thema Hörbücher, gaben rund 15% der Befragten einen oder mehrere Teile der "Harry Potter"-Reihe an (J.K. Rowling). Als Lieblingssprecher wurden mehrheitlich Rufus Beck und David Nathan (Johnny Depps Synchronstimme) genannt. Auf die Frage, von welcher prominenten Persönlichkeit sie gerne einmal etwas vorgelesen bekommen würden, kristallisierten sich vor allem zwei Favoriten heraus: Mode-Designer Guido Maria Kretschmer (22%) und "The normal one" Jürgen Klopp (10%). Beim jungen Publikum (U20) zählte vor allem der YouTuber Gronkh / Erik Range, dessen Let's Play-Kanal inzwischen fast 4 Mio. Abonnenten zählt, zu den Favoriten.

Umfrage-Thema Lesungen: Sebastian Fitzek, Kerstin Gier und Kai Meyer stehen ganz oben in der Vorlesegunst

Auch das grundsätzliche Interesse an Lesungen wurde im Rahmen der Umfrage abgefragt. Dabei gaben 72% der Befragten an, sehr gerne Lesungen zu besuchen. 79% dieser Gruppe haben in diesem Jahr bereits 1 bis 3 Lesungen besucht; 17% waren sogar schon bei 4 bis 6 Lesungen zu Gast. Als Lieblingstag für eine Lesung wurde dabei der Samstag benannt (69%), dicht gefolgt vom Freitag (65%, auch hier waren Mehrfachnennungen möglich). Die perfekte Lesung sollte dabei zwischen einer und zwei Stunden andauern und maximal 20 Euro Eintritt kosten. Auf die Frage, welche Lesung ihnen bislang am besten gefallen habe, antworteten 9% der Befragten mit Sebastian Fitzek (aktuell: "Das Joshua-Profil") , 6% favorisierten Kerstin Gier (aktuell: "Silber - das dritte Buch der Träume") - auf Platz drei folgte Kai Meyer ("Die Seiten der Welt II: Nachtland"). Angesprochen auf die ungewöhnlichste Lesungs-Location, fielen die Antworten sehr vielfältig aus - dabei wurden vor allem 'düstere' Veranstaltungsort genannt und als ungewöhnlich empfunden (Bestattungsinstitut, alte Zeche, Krematorium auf dem Friedhof, ...).