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Ein Fremder steht plötzlich in Joannas Haus. Behauptet, ihr Lebensgefährte zu sein. Aber sie hat ihn noch nie gesehen. Erik kommt abends nach Hause, zu seiner Joanna. Aber die erkennt ihn nicht. Glaubt, dass er ein Einbrecher ist. Und all seine Sachen sind aus dem Haus verschwunden. Jemand treibt ein perfides Spiel. Ein Spiel, das sich bald als tödlich entpuppt …

 

Fremd 

Autor: Ursula Poznanski & Arno Strobel
Verlag: Wunderlich
Erschienen: Oktober 2015
ISBN: 978-3805250849
Seitenzahl: 396 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Mehr als die Verlagszusammenfassung beinhaltet möchte auch ich nicht vorweg nehmen, denn im ersten gemeinsamen Thriller von Ursula Poznanski und Arno Strobel überschlagen sich von Beginn an die Ereignisse. Entsprechend ist es auch sofort spannend und man kann erst nach und nach so langsam die Zusammenhänge herstellen. Dabei nimmt „fremd“ eine ganz andere Wendung, als man anfangs vermuten würde und erfüllt somit all die hohen Erwartungen, die man bei einem Gemeinschaftswerk zweier so großartiger Autoren hatte.


Stil und Sprache
Die Handlung von „fremd“ wird durchgängig aus zwei Perspektiven erzählt. Immer abwechselnd schildern Joanna und Erik ihre Erlebnisse. Dadurch gibt es gerade anfangs natürlich einige Doppelungen, aber man hat so auch die Chance, die schockierende Ausgangssituation unterschiedlich wahrzunehmen und zu erleben. Da beide Protagonisten in der ersten Person erzählen, fühlt man sich schnell emotional in die Situation ein, wodurch die Angst der Protagonisten gut transportiert wird. Gerade diese Angst ist es, die von Beginn an die Spannung aufbaut. Der Spannungsbogen bleibt bis zum Schluss hoch, wird durch überraschende Wendungen immer wieder neu angeheizt und gipfelt schließlich in einem actionreichen Showdown. Zwischendurch gibt es allerdings immer mal wieder ruhigere Phasen, die zwar auch interessant sind, aber für meinen Geschmack beinahe zu viel Tempo rausnehmen. Aber gerade wenn man sich daran zu stören beginnt, zieht die Handlung wieder an und man kann das Buch über mehrere Kapitel erneut kaum aus der Hand legen.

Der Schreibstil des Autorenduos kann, wie nicht anders zu erwarten, überzeugen. Da die beiden die Kapitel abwechselnd geschrieben haben, erkennt man zwischen den beiden Perspektiven beim Schreibstil deutliche Unterschiede, was mir sehr gut gefallen hat. Das lässt die Schilderungen noch glaubwürdiger wirken, zumal beide Autoren ihr Handwerk beherrschen und mit ihren Beschreibungen die starken Emotionen des Romans bestens rüber bringen.


Figuren
Joanna ist Australierin und erst seit kurzem in Deutschland. Sie stammt aus einer angesehenen Familie und führt eigentlich ein unaufgeregtes Leben. Doch dann steht plötzlich der fremde Mann in ihrem Haus und behauptet, ihr Verlobter zu sein. Ihre Welt gerät aus den Fugen und bald kann sie niemandem mehr vertrauen – nicht einmal sich selbst. Die Sympathie der Leser hat sie bei dieser Ausgangssituation natürlich sofort auf ihrer Seite. Im Laufe des Romans zweifelt man immer mal wieder an ihren Motiven und ihrer Verwicklung in all die Geschehnisse, aber dabei gelingt es den Autoren immer, dass Joanna glaubwürdig und realistisch bleibt.

Erik ist der zweite Protagonist und wir lernen ihn zuerst als Joannas Eindringling kennen. Da das zweite Kapitel dann aber direkt aus seiner Perspektive geschrieben ist, baut man trotzdem schnell einen Zugang zu ihm auf. Für ihn bricht eine Welt zusammen, als seine Verlobte ihn nicht mehr erkennt. Trotz allem hält er zu ihr. Seine Liebe zu Joanna ist unglaublich glaubwürdig beschrieben, sodass sein Handeln auch dann noch nachvollziehbar erscheint, als man vernünftigerweise eigentlich damit gerechnet hätte, dass er sich von ihr abwendet.

Der Hauptfokus liegt auf den beiden Protagonisten, aber nach und nach lernt man noch andere Figuren und vor allem Verdächtige kennen. Viele von ihnen verbergen so manche Überraschung und so bleibt es – trotzdem man schon lange ahnt, wer etwas mit den Vorfällen zu tun haben könnte – bis zum Schluss spannend. Ein paar mehr Hintergründe hätten dem einen oder anderen Charakter nicht geschadet, aber das ist Kritik auf sehr hohem Niveau.


Aufmachung des Buches
„fremd“ erschien als broschiertes Buch im Wunderlich Verlag und hat ein schlichtes und zugleich unglaublich passendes Cover erhalten. Vorn sieht man darauf ein Frauengesicht und hinten das dazu passende Männergesicht. Beide liegen halb im Schatten und man kann ihnen die Anspannung und Angst ansehen. Kombiniert mit dem roten, leicht verschwommenen Titel entsteht sofort ein bedrohlicher Eindruck, der großartig zum Roman passt.


Fazit
Wenn zwei der besten Autoren der deutschsprachigen Thriller-Literatur sich zusammentun, dann kann daraus eigentlich nur ein großartiger Roman werden! Abwechslungsreich, voller überraschender Wendungen und spannend bis zur letzten Seite – für alle Thriller-Fans ein Muss in diesem Herbst.


4 Sterne


Hinweise
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