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Die Journalistin Svetlana Ardova kämpft seit Jahren gegen Menschenhandel, doch ihr letzter Fall war eindeutig eine Nummer zu groß für sie: Seit sie einen Mädchenhändlerring ausspähte, erhält sie Morddrohungen. Um dennoch in Italien einen Preis für ihr Engagement entgegennehmen zu können, bleibt ihr nichts anderes übrig, als einen Bodyguard zu engagieren. Und als sie Sam Petrie wiederbegegnet, zögert sie keine Sekunde. Denn Svetlana weiß, dass ihr heimliches Begehren für Sam ihre Reise zwar hochexplosiv macht, aber auch, dass er der Einzige ist, der ihr auf der Suche nach der Wahrheit bei allen Gefahren beistehen wird …

 

Tage ohne Wiederkehr 

Originaltitel: In for the Kill
Autor: Shannon McKenna
Übersetzer: Patricia Woitynek
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: September 2015
ISBN: 978-3-8025-9766-4
Seitenzahl: 608 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Seit Sveti als Kind von einem Mädchenhändlerring gefangen und beinahe getötet wurde, steht sie für die Schwächeren ein. Zuerst schützte sie in der Gefangenschaft so gut es ging die jüngeren Kinder, heute als Erwachsene deckt sie weltweit Missstände und Menschenrechtsverletzungen an Frauen und Kindern auf. Mittlerweile hat sie öffentliche Anerkennung erlangt, ist aber dadurch auch auf den Radar der Mafia geraten. Nach einer heißen Liebesnacht mit Sam wird Sveti entführt und nur das sofortige Eingreifen von Sam kann das Schlimmste verhindern. Daher ist Sveti bereit, Sam als ihren Bodyguard mit besonderen Vorzügen mit nach Italien zu nehmen. Doch die Verfolger bleiben ihnen auf den Fersen und als Sveti befürchten muss, dass der Tod ihrer Mutter kein Selbstmord war, stellt sie auf eigene Faust Nachforschungen an …

Leider war ich einfach nur enttäuscht, zu hoch waren wohl meine Erwartungen. Sicher, der Kreis um Sveti hat sich geschlossen, das ist aber auch schon alles. Die guten Ansätze werden nicht genutzt oder verlaufen einfach im Sande. Die Umsetzung weist unerwartete Schwächen auf: Bei der Handlung selbst, bei der Spannung sowie den Emotionen und den Figuren.


Stil und Sprache
Ein kurzer Prolog und danach setzt die Handlung zwei Tage später ein. Der Beginn ist ausgezeichnet gelungen, sowohl witzig als auch spannend werden erste vielversprechende Akzente gesetzt. In diesem Band wird die Handlung fast ausschließlich in der 3. Person aus Sicht der beiden Protagonisten präsentiert. Wiederum wurden dabei deren Gedanken ausgiebig in Kursivschrift eingefügt.

Schon bald tauchen jedoch Schatten am Leserhimmel auf. Eins ums andere Mal fragte ich mich, warum Sveti, gerade mit ihren Erfahrungen im Hintergrund, nicht skeptischer und vorsichtiger ist. Die Spannung wird zwar aufgebaut, kann sich aber oftmals durch das Verhalten – meist von Sveti, aber zum Teil auch von Sam – nicht halten. Ich hätte die beiden einzeln, oder je nach Situation zusammen, am liebsten zeitweise geschüttelt! Selten wurde ich von Wendungen überrascht, wusste meistens schon vor den Protagonisten, in was sie da hineinrennen. Schade, das hatte ich so nie erwartet. Die zahlreichen Showdowns selbst sind actionreich, spannend sowie meist blutig ausgearbeitet und überzeugen. Nur habe ich mich mehr als einmal gefragt, wieso sie immer ohne Unterstützung zu zweit oder einzeln da hineingeraten. Der finale Showdown ist am besten gelungen, packend und dramatisch, mit kleinen Abstrichen beim Part vom Sam.

Von den eingefügten Emotionen war ich in den bisherigen Bänden gefesselt und begeistert. Sam und Sveti vermögen das über weite Strecken auch, nur um zwischendurch für mich völlig unbegreiflich zu reagieren. Die Erotik ist ausgiebig, offen und heiß eingefügt, verliert mit der Zeit jedoch das prickelnde Etwas wegen der zahlreichen Wiederholungen.


Figuren
Beide Protagonisten können mich nicht wirklich überzeugen. Sam als Polizist und Stalker? Hat jahrelang nicht den Mut, Sveti die Stärke seiner Gefühle zu offenbaren und um seine Liebste zu kämpfen? Sveti hat mir bei diesem Teil der Beziehung besser gefallen. Doch in Italien entwickelt sich zwischen den beiden das immer gleiche Spiel: Sveti will eine Spur verfolgen, Sam ist dagegen, es gibt Streit. Natürlich rennt Sveti trotzdem los, Sam an ihrer Seite oder hinterher, wenn Sveti alleine losstürmt. Natürlich geradewegs von einer Katastrophe zur anderen. Das hätte ich so von beiden nicht erwartet und ist nicht immer glaubhaft. Sveti verhält sich zuweilen naiv, viel zu vertrauensselig. Auch Sam hat zuweilen besondere Szenen, wo ich den Kopf schütteln musste. Seine Vergangenheit und besonders seine Familie fand ich zwar schräg, aber gelungen.

Die Vehemenz der Ablehnung einer Beziehung der beiden durch den McCloud-Clan ist heftig. Wenn man berücksichtigt, was Sveti als Journalistin erreicht – und somit Selbständigkeit gezeigt – hat, kann ich diese starke Reaktion nicht nachvollziehen. Schließlich ist Sam kein Fremder für die McClouds, seine Integrität hinlänglich bekannt. Die Protagonisten früherer Bände haben teilweise ausgiebige Nebenrollen, was für die Handlung selbst so nicht notwendig gewesen wäre.

Die Bösewichte sind alte Bekannte und neue Gesichter, aber alle mit der Vergangenheit von Sveti verknüpft. Einzelne daraus fand ich perfekt ausgearbeitet, anderen habe ich ihre Rolle nicht ganz abgenommen.


Aufmachung des Buches
Diesmal zeigt das Cover im unteren Bereich eine gepflasterte Straße mit Autos und einer einzelnen Person als schwarze Gestalt dargestellt. Im oberen Bereich sind wie üblich die Gesichter einer Frau und eines Mannes abgebildet Auch der Titel ist der Serie entsprechend ausgestaltet, diesmal mit weniger roten Stellen als in den bisherigen Bänden. Die Klappeninnenseiten sind hellblau mit dem verwaschenen und gespiegelten Covermotiv der Stadt bedruckt. Auch die Rückseite zeigt den gleichen Straßenausschnitt, diesmal heller und kleiner. Darüber ist die Inhaltsangabe zu sehen.


Fazit
Nach dem überaus starken letzten Band ist diese Geschichte einfach nur enttäuschend. Überhaupt keine Psi-Elemente sind vorhanden, die spannenden Elemente sind teilweise so voraussehbar, dass man die Protagonisten ob der Scheuklappen zuweilen schütteln möchte und auch die Liebesbeziehung konnte mich nicht im gewohnten Masse fesseln. Gemäß meinen Informationen soll dies der finale Band und Abschluss der Serie sein. Man hätte ihn aber ebenso gut gleich weglassen können. Ein halber Stern ist der gesamten Serie und den guten Ansätzen gewidmet, als Einzelband hätte ich nur 2.5 Sterne vergeben.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 6: Stunde der Vergeltung
Band 7: Die Macht der Angst
Band 8: Flammen der Rache
Band 9: An der Schwelle des Todes
Band 10: Scherben der Erinnerung

 

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