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Christian Grey hat in seiner Welt alles perfekt unter Kontrolle. Sein Leben ist geordnet, diszipliniert und völlig leer – bis zu jenem Tag, als Anastasie Steele in sein Büro stürzt, um ihn zu interviewen. Er versucht, sie zu vergessen und wird stattdessen von einem Sturm der Gefühle erfasst, den er nicht begreift und dem er nicht widerstehen kann. Anders als all die Frauen, die er bisher kannte, scheint die schüchterne, weltfremde Ana direkt in sein Innerstes zu blicken – vorbei an dem erfolgreichen Geschäftsmann, vorbei an Christians luxuriösem Lebensstil und mitten in sein zutiefst verletztes Herz. Kann Christian mit Ana an seiner Seite die Schrecken seiner Kindheit überwinden, die ihn noch immer jede Nacht verfolgen? Oder werden seine dunklen Begierden, sein Zwang zur Kontrolle und der Selbsthass, der seine Seele erfüllt, diese junge Frau vertreiben und damit die zerbrechliche Hoffnung auf Erlösung zerstören, die sie ihm bietet?

 

Grey 

Originaltitel: Grey. Fifty Shades Of Grey As Told By Christian
Autor: E. L. James
Übersetzer: Andrea Brandl, Karin Dufner, Sonja Hauser, Christine Heinzius, Ulrike Laszlo
Verlag: Goldmann
Erschienen: 08/2015
ISBN: 978-3-442-48423-2
Seitenzahl: 640 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Als die junge Anastasia Steele zu einem Interviewtermin in sein Büro stolpert und sich mehr oder weniger unsicher durch den vor ihr liegenden Fragenkatalog hangelt, ist es um Christian Grey geschehen. In seinen Augen sitzt da die perfekte Sub vor ihm und er tut alles, um seinen besonderen Lifestyle mit ihr zu teilen und zu genießen. Doch schon bald wird klar, dass Anastasia eine ganz andere Vorstellung von einer Beziehung hat und sie nicht so einfach bereit ist, seinen sexuellen Neigungen nachzugeben bzw. bis an die von ihm gewünschte äußerste Grenze zu gehen. Und so wird Christian in ein Wechselbad der Gefühle geworfen und erlebt zum ersten Mal in seinem Leben, was es heißt, jemanden wirklich zu lieben.

Etwas düster und sprachlich sehr einfach hat E. L. James diesen Roman in Worte gefasst.


Stil und Sprache
Aus der Erzählperspektive von Christian Grey erlebt der Leser die Ereignisse aus Shades of Grey – Geheimes Verlangen erneut und ein gewisses Déjà-vu Gefühl bleibt dabei natürlich nicht aus. Der Tonfall ist eine Mischung aus Melancholie, deprimierenden Untertönen und unsicheren bis düsteren Gedanken von Christian Grey. Einzig die neugierige und manchmal leicht schnippische Art von Anastasia Steele bringt hier Licht hinein. Sicher es war bis zu einem gewissen Punkt interessant, die Gedanken und Gefühle von Mr. Grey selbst kennenzulernen und einen Blick in seinen Kopf werfen zu dürfen. Doch der große aha-Effekt bleibt aus. Die Sprache ist irgendwie etwas eintönig, und das f***- Wort kommt unglaublich oft vor und wird fast schon zur belanglosen Floskel.

Schön, man muss dem Roman vielleicht zugutehalten, dass die eine oder andere Szene durchaus ihren Unterhaltungswert hatte. Ich denk da an den einen Ausflug mit Anastasia oder die gedanklichen Exkursionen von Christian in seine trostlose Kindheit. Das waren aber auch die einzigen Seiten, wo man wirklich etwas Neues erfahren konnte bzw. sich der eine oder andere Verdacht beim Leser aufgrund der Handlung des ersten Bandes nun bestätigt oder geklärt sieht. Aber ob dazu ein extra Roman nötig war?


Figuren
Keine Frage, mit der Gestaltung der einzelnen Charaktere hat die Autorin mit Sicherheit keine große Arbeit gehabt. Zwar dringt sie hier etwas tiefer in die Kindheit der Hauptfigur ein, doch diese wenigen Szenen bleiben überschaubar und offenbaren nicht wirklich Neues. Es ist dem aufmerksamen Leser ja schon aus der Trilogie bekannt, dass Christian keinen leichten Start in die Welt hatte und aus der Zeit mit seiner Mutter einen seelischen Knacks mitgenommen hat. Sein Einzug in die Familie Grey hat zwar das Schlimmste verhindert, und ihm gezeigt, dass es auch anders sein kann, doch die Tatsache, dass er ausgerechnet in der eigenwilligen Beziehung mit Elena Halt ein Ventil und eine bestimmte Stabilität gefunden hat, wird hier nur am Rande angesprochen. Christian bleibt verschlossen wie eine Auster, aber genau so ein Seelenstriptease wäre der absolute Hit gewesen. 


Aufmachung des Buches
Das Buch ist – passenderweise – in unterschiedlichen Grautönen gehalten und zeigt auf dem Cover ein einzelnes männliches Auge. Direkt in die Augenbraue hinein steht der Titel „Grey“ in leicht erhobenen, matt glänzenden grauen Großbuchstaben. Mit der optischen Aufmachung der deutschen Trilogie-Ausgabe hat dieser Roman aber äußerlich nichts gemein. Dafür ist die Optik klar an der englischsprachigen Originalausgabe orientiert. Nicht wirklich eingängig, aber durch die individuelle Gestaltung im Regal doch auffällig. Auf der Rückseite stehen ein paar Worte, worüber der Roman handelt. Die linke Klappe zeigt ein Bild der Autorin und ein paar Worte zu ihr, die Rechte gibt einen genaueren Einblick in den Romaninhalt.


Fazit
Ein Roman, den ich gelesen habe, weil ich auch die drei Vorgänger durchgelesen habe. Aber es wäre ehrlich gesagt auch kein großer Verlust gewesen, es nicht zu tun. Das Buch dürfte die Gemüter genauso polarisieren, wie es schon die Trilogie getan hat. Und über die Frage, ob hier rein finanzielle Gründe vorlagen ihn zu schreiben oder wirklich nur die vielen Fananfragen an die Autorin der Auslöser für deren erneuten Griff zu „Stift und Papier“ waren, wird man streiten können – was ich hier nicht starten werde. Im Grunde liest man bei diesem Buch leider nur Durchschnitt. Schade, das nenn ich eine verpasste Chance.


2 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Backlist:
Band 1: Shades of Grey – Geheimes Verlangen
Band 2: Shades of Grey – Gefährliche Liebe
Band 3: Shades of Grey – Befreite Lust

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