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Korbinian Gerhard ist Lehrer und seit dem Tod seiner Frau allein lebend. Er ist kauzig, pedantisch und legt Wert darauf, die Dinge unter Kontrolle zu haben. Billa ist siebzehn, freiheitsliebend und rebellisch – und ohne Dach über dem Kopf, denn sie ist von zu Hause abgehauen. Als Korbinian sie an einem kalten Winterabend hungrig und krank auffindet, nimmt er sie widerwillig mit zu sich nach Hause. Dass seine sorgsam gehütete Ordnung damit bedrohlich ins Wanken gerät, bekommt er bald zu spüren: Billa fegt – nebst ihrer Entourage – wie ein Wirbelwind durch sein Leben und scheut sich nicht, alle vermeintlichen Gewissheiten auf den Kopf zu stellen. Und Korbinian staunt nicht wenig, als er sich plötzlich wiederfindet in dem großen Abenteuer, das man Freundschaft nennt … 

 

Aller Anfang faellt vom Himmel 

Autor: Veronika Peters 
Verlag: Goldmann
Erschienen: September 2015
ISBN: 978-3442313211
Seitenzahl: 288 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der Verlagszusammenfassung muss man nichts hinzufügen, sie vermittelt bereits ein sehr umfassendes Bild des Inhalts von „Aller Anfang fällt vom Himmel“. Der Roman von Veronika Peters handelt von Trauer und einem Leben, das zum Stillstand gekommen ist. Er handelt von neuen Freundschaften und einem Menschen, der sich nach und nach wieder für das Leben öffnet. Es ist ein hoffnungsvolles Buch, was einen realistisch und gleichzeitig sehr humorvollen Blick auf das Leben wirft und damit alle Freunde von ruhigeren, emotionalen Büchern begeistern wird.


Stil und Sprache
Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern startet „Aller Anfang fällt vom Himmel“ nicht mit einem bedrohlichen Prolog, sondern gewissermaßen mit dem Happy End. Der Leser weiß also von Beginn an, dass der Roman gut ausgehen wird. Erstaunlicherweise tut dies der Spannung aber keinen Abbruch, denn nachdem man Korbinian und vor allem Billa kennengelernt hat, will man wissen, wie genau es trotz dieser Ausgangssituation zum Happy End kommt. Die emotionale Entwicklung der Charaktere steht dabei im Fokus – reißerische Actionszenen darf man entsprechend nicht erwarten. Stattdessen überzeugt gerade die ruhige Geschichte durch eine authentische, berührende Handlung und viel Humor. Immer mal wieder wird die Geschwindigkeit ein bisschen zu sehr rausgenommen, aber durch die liebevollen Charaktere fällt das kaum störend auf.

Die Handlung wird durchgängig aus Korbinians Perspektive in der dritten Person erzählt. Dadurch gelingt es der Autorin, dass man den an sich unzugänglichsten Charakter der Handlung am besten kennenlernt und schnell ins Herz schließt. Die Wandlung von Korbinian ist der Dreh- und Angelpunkt der Handlung und durch die emotionale Nähe, die durch die Perspektive erzeugt wird, berührt seine Veränderung den Leser und ist zugleich sehr gut nachvollziehbar. Auch der Kontrast zwischen Korbinian und den anderen Charakteren ist so deutlicher.

Der Schreibstil von Veronika Peters überzeugt ebenso wie die Handlung. Sie wählt einen ruhigen Tonfall und bleibt auch in den dramatischen Szenen sachlich, was sehr gut zu ihrem Protagonisten passt. Gleichzeitig bringt sie viel subtilen Humor in die Handlung ein, welcher einer der Highlights des Romans ist.


Figuren
Korbinian ist bei weitem kein typischer Protagonist. Seit dem Tod seiner Frau ist er recht verschroben und hat sich völlig aus dem sozialen Leben zurück gezogen. Er funktioniert dank fester Rituale und duldet normalerweise keinerlei Störung. Als sich mit Billa und Korbinians Schwester direkt zwei Störungen in sein Leben einquartieren, kann er anfangs kaum damit umgehen und zieht dann doch nach und nach die richtigen Schlüsse für sein Leben. In seiner ureigensten Verschrobenheit bleibt er dem Leser die ganze Zeit sympathisch und seine Reaktionen sind zu jeder Zeit nachvollziehbar und zugleich emotional überzeugend. Ein ganz besonderer, einzigartiger Protagonist.

Veronika Peters Roman kommt mit erstaunlich wenigen Nebencharakteren aus. Die wenigen, die Anteil an der Handlung haben, sind dafür umso überzeugender ausgearbeitet. Zwar erfahren wir nur das über sie, was auch Korbinian auffällt, aber das zeichnet zwischen den Zeilen ein ausgesprochen dreidimensionales Bild. So ergibt sich eine bunte, lebensnahe Truppe, die für jede Menge Humor und Unordnung in Korbinians Leben sorgt.


Aufmachung des Buches
„Aller Anfang fällt vom Himmel“ erschien als gebundenes Buch mit Schutzumschlag im Goldmann Verlag. Obwohl mir das Cover im Buchladen wahrscheinlich nicht sofort ins Auge gesprungen wäre, finde ich es nach dem Lesen des Romans doch sehr gut. Die sanften Farben sowie die verschwommenen Blüten spiegeln die Grundstimmung der Geschichte wieder und sehen auch wirklich schön aus.


Fazit
Ein liebenswert verschrobener Protagonist, der nach und nach aus seinem Trott gerissen wird und mit Hilfe von unerwarteten neuen Freunden zurück ins Leben findet – eine wunderschöne Geschichte, die mit Humor und Emotionen überzeugt.


4 Sterne


Hinweise
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